Superbike-WM: Toprak erwachte in einem Albtraum

Guidotti (Pramac): «Idealer Zeitpunkt für Zarco»

Von Nora Lantschner
Teammanager Francesco Guidotti freut sich auf Pramac-Ducati-Neuzugang Johann Zarco und will MotoGP-Rookie Jorge Martin seine Fehler machen lassen. Aber sieht er Miller und Bagnaia 2021 im Titelkampf?

Weil Jack Miller und Francesco «Pecco» Bagnaia ins Ducati-Werksteam befördert wurden, geht Pramac mit einem neuen Fahrerduo in die MotoGP-Saison 2021 – dem 30-jährigen Johann Zarco und Rookie Jorge Martin.

Was erwartet Pramac-Ducati-Teammanager Francesco Guidotti vom Klassen-Neuling? «Wenn du einen Rookie im Team hast, versuchst du, ihm so viele Informationen wie möglich zu geben, aber ohne ihn unter Druck zu setzen. Wir wissen, dass er Fehler machen muss, um zu lernen. Wir werden ihn lernen lassen, wir dürfen auch nicht vergessen, dass ein Fahrer schon geformt ist, wenn er in die MotoGP kommt. Man muss ihnen Raum lassen und die Unterstützung geben, aber sie müssen vorangehen.»

«Viel zu sagen hat auch die erste Erfahrung mit dem Motorrad, das ist immer entscheidend, wenn man auf ein neues Bike steigt», verwies Guidotti im Interview mit «GPOne.com» auf die ersten Testfahrten des Jahres, die Mitte Februar in Sepang geplant sind.

Zarco hat dagegen schon ein Jahr auf der Ducati absolviert, allerdings war seine GP19 ein Vorjahresmodell. Bei Pramac steht dem zweifachen Moto2-Weltmeister nun das aktuelle Bike zur Verfügung. «Meiner Meinung nach wechselt Zarco zum idealen Zeitpunkt zu uns», meinte Guidotti dazu. «Er ist ein Fahrer, der nicht wusste, wer er war. Ich hatte die Möglichkeit mit ihm zu sprechen, als er noch in der Moto2 antrat, und ich bekam den Eindruck, dass er nicht wusste, ob er Fisch oder Fleisch war. Ich habe ihn kürzlich wieder getroffen, er hat jetzt ein besseres Selbstverständnis. Dass er sich von seinem alten Manager getrennt hat, hat ihm die Möglichkeit gegeben, wieder eine bessere Beziehung zu seiner Familie und der Welt um ihn herum aufzubauen. Er hielt den Abstand für notwendig, um ein professioneller Motorradfahrer zu werden, aber er litt auch darunter.»

«Jetzt ist er 30 Jahre alt, es ist der richtige Moment für ihn zurückzuschlagen, und damit kommt er im richtigen Moment zu uns. Dazu kommt, dass er die Ducati schon ein Jahr lang gefahren ist und er nun auf ein Motorrad steigt, das in der Entwicklung weiter ist. Ich hoffe, dass ich mich nicht täusche, aber wir werden gemeinsam Spaß haben», sagt der Italiener voraus.

In der heutigen MotoGP-WM ist es längst ein gewohntes Bild, wenn ein Independent-Team-Fahrer seine Markenkollegen aus dem Werksteam fordert. Bestes Beispiel war der Portimão-GP: Erstmals seit 2004 standen dort mit Miguel Oliveira (Tech3), Jack Miller (Pramac) und Franco Morbidelli (Petronas) ausschließlich Kundenteam-Fahrer auf dem Podest.

«Die Stimmung ist in einem Team sicher wichtig, aber dazu tragen auch die guten Ergebnisse bei. In einem Werksteam ist die Stimmung nur dann gut, wenn du gewinnst, da ist es für uns als Kundenteams einfacher», gab der Pramac-Teammanager zu bedenken.

Traut Guidotti seinem letztjährigen Line-up, Miller und Bagnaia, eigentlich zu, als offizielle Ducati-Werksfahrer in den Titelkampf einzugreifen? «Um den Titel zu kämpfen ist ein großes Ziel für zwei Fahrer, die noch kein Rennen mit Ducati gewonnen haben, aber dafür sind sie dort. Das haben sie akzeptiert, jetzt müssen sie damit auch umgehen.»

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