KTM: Keine MotoGP-Replica – aber 890-ccm-V2-Rennbike
Ein Prototyp der 890-ccm-V2-KTM wurde bereits gesichtet
Als der Vorstandsvorsitzende Stefan Pierer am 31. Juli 2014 im Gespräch mit SPEEDWEEK.com erstmals den Einstieg des oberösterreichischen Herstellers in die MotoGP-WM ankündigte, erwähnte er auch die Absicht, eine ca. maximal 120.000 Euro teure Replica der KTM RC16 für «Track Days» und Racing for Fun-Events auf den Markt zu bringen. Mit als 1000-ccm-V4-Motor und 240 PS, mit pneumatischem Ventiltrieb und womöglich Seamless-Getriebe.
Stefan Pierer hatte damals sehr klare Vorstellungen von den käuflichen Exemplaren der KTM RC16. «Wir wollen mindestens 100 Stück bauen und dieses Produkt zu einem sehr erschwinglichen Preis anbieten», kündigte er damals an. «Dieses Motorrad wird keine Straßenzulassung erhalten; es ist nur für geschlossene Rennstrecken vorgesehen. Wir wollen bei der Motorleistung möglichst nahe an den MotoGP-Bikes dran sein. 270 PS werden es natürlich nicht sein, aber mit 240 PS muss man sicher rechnen. Ich will für diesen Production-Racer auf jeden Fall einen wesentlich günstigeren Preis erreichen, als Honda ihre Dinge anbietet. Ich möchte schauen, dass wir Richtung 100.000 oder 120.000 Euro hinkommen. Erschwingliches Rennfahren, das ist unsere Philosophie.»
Aber dieses Projekt verschwand bei KTM Factory Racing bald wieder in der Schublade, denn zum erwähnten Preis ließen sich solche kostbaren Exponate nicht einmal annähernd herstellen. Zu Erinnerung: Die vergleichbare Honda RC213V-S (mit Straßenzulassung) kostet samt Kit ca. € 192.000.-
Inzwischen wird jedoch bei KTM an einem neuen Konzept gearbeitet, um den besonders sportlichen Freunden des Hauses unter dem Slogan «Ready to Race» ein passenden Bike für Track Days anbieten zu können.
SPEEWEEK.com hat bereits einen Prototyp aufgespürt. Es handelt sich um eine 890-ccm-Zweizylinder-KTM mit Vollverkleidung.
«Das ist das nächste Produkt, das bei uns für die Rennstrecke gebaut wird und käuflich erworben werden kann», sagt KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer. «Aber die MotoGP-Replica ist für uns momentan nicht umsetzbar. Wenn man so ein Rennmotorrad möglichst nahe an der MotoGP-Version bauen will, kostet das so viel Geld, dass es keiner bezahlen will und kann. Wenn wir die Replica abspecken, bis sie technische ganz weit weg vom Rennmotorrad ist, das macht auch keinen Sinn, wenn wir von einer Replica reden. Die MotoGP-Replica ist vom Tisch. Wir haben andere Prioritäten. Wir haben so viele schöne Ideen... Aber leider hat der Tag nur 24 Stunden.»