«Ich will den besten Jack Miller zeigen, den es gibt»
Jack Miller trägt die Farben des Ducati-Werksteams
Jack Miller reiht sich in eine namhafte Liste australischer Fahrer beim Ducati-Werksteam ein. Nach Troy Bayliss (2003 und 2004 sowie 2006) und Casey Stoner (2007 bis 2010) ist er der dritte Pilot bei den Roten aus Borgo Panigale, der dort einen Vertrag unterschrieben hat. Den 26-Jährigen aus Down Under macht das stolz: «Ich habe Troy und Casey schon früher genau analysiert, aber ich möchte mich nicht an ihnen messen. Sie sind zwar eine große Motivation, aber ich möchte den besten Jack Miller zeigen, den es gibt. Ich bin mein größter Kritiker und möchte meine beste Leistung abrufen, was auch immer am Ende dabei herauskommt.»
Bei der ersten Pressekonferenz in den Farben des Ducati Lenovo Teams wartete Miller am Dienstag mit einer Schocknachricht auf. Nach seiner Unterschenkel-Operation, der er sich im November unterzogen hat, hat sich die Wunde während seiner Corona-Quarantäne in der Heimat entzündet und Miller musste noch einmal unters Messer. So wurden aus 19 Tagen insgesamt 28 Tage Isolation. «Inzwischen geht es dem Bein wieder gut und ich bin auf dem besten Weg zurück zur Normalität», sagt Miller. «Ich habe die Wunde wahrscheinlich verunreinigt, als ich sie mit Creme eingerieben habe. Das war nicht ideal.»
Plötzlich befand er sich in einer ähnlichen Lage wie Marc Márquez. Es war die einzige Kommunikation zwischen den beiden Rennfahrern, berichtete Miller: «Ich habe ihm geschrieben und ihm davon erzählt.» Auch der Ducati-Pilot sehnt sich nach der Rückkehr des immer noch am Oberarm verletzten Spaniers, der sich in der Reha befindet: «Ich weiß nicht, wie es ihm geht. Ich habe nicht viel davon mitbekommen, weil ich in Australien war. Aber das Fahrerlager vermisst ihn natürlich und es ist schade, dass es ihm so geht. Aber auf der anderen Seite gibt es aktuell auch Menschen, denen es noch schlechter geht. Er wird bald zurückkommen.»
Miller befindet sich aktuell in Jerez und wird dort bei den anstehenden Testfahrten mit einer Panigale V4S auf die Strecke gehen, um sich an die Geschwindigkeit wieder zu gewöhnen. «Ich hoffe, dass das Wetter es zulässt und wir fahren können. Allerdings kann man von diesem Motorrad nicht viel übernehmen. Das MotoGP-Bike ist anders. Trotzdem freue ich mich», sagt er.
Seine Erwartungen an sein erstes Jahr beim Werksteam formuliert Miller übrigens so: «Ich möchte den Schwung vom Ende der Saison mitnehmen und in mentaler Hinsicht zur Stelle sein. Wir haben uns im Vorjahr über die Saison hinweg verbessert und diesen Weg möchte ich gerne beibehalten. Ich will konstant meine Leistung abrufen.»
Ein Vorteil: Bei Ducati wird er nicht nur mehr Unterstützung erhalten, sondern auch die Eingewöhnung dürfte ihm relativ leichtfallen. Mit Michele Perugini (Chefmechaniker) sowie weiteren Crew-Mitgliedern kann Miller auf einen Großteil seiner Pramac-Truppe bauen. Der WM-Siebte von 2020 meint: «Das ist eine Hilfe. Wir sind alle motiviert und verfolgen ein Ziel: Wir wollen es nach ganz vorne schaffen.»