Fabio Quartararo (Yamaha): «Das ist ein guter Druck»
Fabio Quartararo und seine neue Werks-M1 für die MotoGP-Saison 2021
Fabio Quartararo nimmt für die MotoGP-Saison 2021 den Platz im Yamaha-Werksteam ein, der insgesamt 15 Jahre lang von Valentino Rossi beansprucht wurde. Der neunfache Weltmeister wechselt dafür zu Petronas SRT. «Ich nehme nicht den Platz von Valentino Rossi ein, der ist einzigartig. Wir tauschen nur den Sitz und das ist ein Traum», hielt der Neuzugang bei der Teampräsentation fest. «Für mich ist es ein ziemlich großer Moment, wenn man mit seinem Idol tauscht. Ich bin sicher, dass er sehr gut abschneiden wird, wenn ihm Yamaha denselben Support gibt. Ich war zwei Jahre lang bei Petronas Yamaha und ich fühlte mich sehr wohl dort, es sind großartige Leute.»
Quartararo gab erst vor wenigen Tagen preis, dass er sich im Dezember mit Covid-19 infiziert hatte. «Von Jerez bis Portimão war ich so streng und immer zu Hause, mit Tom oder meiner Familie – einer sehr kleinen Gruppe», betonte der in Andorra wohnhafte Franzose. Nach dem Saisonfinale sei er aber nicht mehr ganz so vorsichtig gewesen. «Du wäscht dir dann die Hände nicht mehr so oft wie während der Saison, du nimmt die Maske ein bisschen zu oft ab… Und so habe ich Covid-19 eingefangen – und es hat mich ziemlich schlimm erwischt. Ich habe dann auch mindestens einen Monat gebraucht, um wieder meine 100 Prozent zu erreichen.»
«Ich habe mir ein bisschen Sorgen gemacht, aber jetzt fühle ich mich wieder großartig. Ich habe wieder ein wirklich gutes körperliches Level erreicht», zeigte sich der neue Yamaha-Werksfahrer eineinhalb Monate vor dem Saisonauftakt erleichtert.
Eigentlich wollte der dreifache MotoGP-Sieger und WM-Achte des Vorjahres im Winter vorranging an der mentalen Seite arbeiten. «Ich war im Winter bei einem Psychologen, es läuft großartig», bestätigte er. «Ich werde auch vor dem Saisonstart wieder zu ihm gehen.»
Ist der 21-Jährige aus Nizza also bereit, dem Druck als Yamaha-Werksfahrer standzuhalten? «In einem Werksteam hat man mehr Druck, aber du hast auch mehr Support», hielt Quartararo fest. «Bei den Tests entwickelst du das Motorrad ein bisschen mehr für dich. Bei Petronas hatte ich alles, aber ich habe nur bestätigt, ob etwas funktioniert hat oder nicht. Wenn du aber im Werksteam bist, kannst du sagen: ‚Wir müssen dies und jenes verändern, um besser zu werden.‘ Das Werk versucht dann normalerweise, es bestmöglich für dich zu machen.»
«Vielleicht habe ich mehr Druck, aber ich habe in den letzten Jahren viel darüber gelernt, wie man mit dem Druck umgeht. Und ich glaube, dass es am Ende ein guter Druck ist, ein Werksfahrer zu sein», fasste «El Diablo» zusammen.
Die Stimmung im Werksteam bereitet Fabio auf jeden Fall keine Sorgen: «Ich glaube, wir können den Spaß mit dem ernsthaften Job kombinieren. Es ist wichtig, happy zu sein. Natürlich ist es ein sehr wichtiger Moment in meiner Karriere, aber es ist nicht so, dass jetzt mit dem Wechsel vom Satellitenteam ins Kundenteam jeder streng werden muss. Wir werden unseren Job machen und wenn wir danach mit den Mechanikern zum Scherzen aufgelegt sind, dann habe ich wieder fast dieselben Leute um mir. Ich glaube, für mich wird sich da als Werksfahrer nichts ändern, wir werden sicher wieder diese familiäre Atmosphäre haben.»