Stigefelt: Mit Stefan Bradl sollte man sich befassen
Stefan Bradl im Januar 2021 in Jerez
Beim Katar-Test wird nicht nur Valentino Rossi erstmals in Petronas-Farben auf die Strecke gehen, bei Yamaha steht auch das Testfahrer-Debüt von Cal Crutchlow an. Bei Petronas SRT verhofft man sich viel vom erfahrenen Briten, der im Vorjahr noch Stammfahrer bei LCR Honda war.
«Ich bin sehr happy, dass Cal jetzt als Testfahrer zu uns kommt», bestätigte Team Director Johan Stigefelt. «Gleichzeitig wissen wir auch, dass wir einen guten Ersatz hätten, falls unseren Fahrern etwas passieren sollte. Es ist auf jeden Fall gut, hinter den Kulissen einen Kerl wie Cal zu haben, der sehr erfahren und sehr schnell ist. Und das willst du von einem Testfahrer, weil du jemanden brauchst, der bis auf eine halbe oder eine Sekunde dran ist an den Rundenzeiten.»
KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer stieß die Debatte an, ob die Anzahl der GP-Teilnahmen für die Testfahrer und Ersatzfahrer künftig limitiert werden soll. Schließlich ist auch die Anzahl der erlaubten Wildcard-Einsätze bei den Testfahrern der Top-Teams auf drei limitiert.
Im Vorjahr war Stefan Bradl für den verletzten Repsol-Honda-Star Marc Márquez ab dem Brünn-GP dagegen im Dauereinsatz, er wurde für 12 der 14 Grand Prix aufgeboten. Im Gegensatz zu den Stammfahrern, die erst am Samstag erstmals seit dem WM-Finale im November wieder auf ihre MotoGP-Bikes steigen dürfen, spulte der Honda-Testfahrer in Jerez zuletzt fleißig seine Kilometer auf der RC213V ab.
Falls Márquez, der seine Teilnahme beim Katar-Test bereits abgesagt hat, auch für den Saisonauftakt am 28. März noch nicht fit sein sollte (er entscheidet Woche für Woche mit seinen Ärzten), tritt Bradl mit einem vermeintlichen Wettbewerbsvorteil an.
Im Anschluss an die Teamvorstellung wurde auch Petronas-SRT-Direktor Stigefelt dazu befragt: «Stefan Bradl wird immer mehr zum regelmäßigen Rennfahrer», gab der Schwede zu bedenken. «Ich finde nicht, dass es richtig ist, die Tests und so viele Rennen zu absolvieren, wie er es getan hat und tut.»
Daher kündigte Stigefelt an: «Ich glaube, das ist etwas, mit dem man sich befassen sollte.»