MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Valentino Rossi: «Es gibt mir Kraft und Motivation»

Von Nora Lantschner
Valentino Rossi will weiterhin hart arbeiten

Valentino Rossi will weiterhin hart arbeiten

Für Valentino Rossi begann mit 42 Jahren noch einmal ein neues MotoGP-Abenteuer bei Petronas SRT. «Meine M1 trägt ein anderes Kleid», schmunzelte der Yamaha-Star, der am Samstag in Katar auf Rang 14 landete.

Nach zwei Jahrzehnten absolvierte Valentino Rossi am Samstag seinen ersten Testtag als Kundenteam-Fahrer. In der Petronas-Box fühlt sich der neunfache Weltmeister schon wohl: «Der erste Tag war gut, ich habe es sehr genossen. Am Ende verändert sich nicht viel, weil das Motorrad das gleiche ist. Die Atmosphäre im Team ist gut. Das Ergebnis ist am Ende nicht unbedingt fantastisch, aber den Tag über war ich nicht so schlecht dabei. Meine Pace war recht gut. Wie immer sind viele unterschiedliche Fahrer und Motorräder stark, daher muss man bis zum Maximum arbeiten, um vorne zu sein. Der erste Eindruck ist aber positiv.»

Für den 42-jährigen Superstar der Szene, der in seine 26. WM-Saison geht, ist der Teamwechsel ein Neustart: «Ich war am Morgen sehr aufgeregt, weil es der Beginn eines neuen Abenteuers ist – neue Farben, neues Team, alles neu. Das gibt mir viel Motivation und viel Kraft, um zu arbeiten. Es war merkwürdig zu Beginn, aber wie gesagt, es ist immer noch meine M1. Auch wenn sie jetzt ein anderes Kleid trägt, ist der Rest unverändert», betonte er mit einem Augenzwinkern.

«26 Saisonen sind ein ganzes Leben, nicht nur eine Karriere. Ich fühle mich aber gut, an Motivation mangelt es nicht», bekräftigte der Petronas-Neuzugang. «Ich weiß, dass es ein hartes Spiel ist, weil viele junge Fahrer dabei sind, das Level in der MotoGP sehr hoch ist und alle sehr stark sind. Es wird nicht einfach, ich werde aber das Maximum geben. Dieses neue Abenteuer motiviert mich sehr. Ich habe im Winter hart trainiert, mal sehen.»

Zu seiner neuen Crew sagte der «Dottore»: «Natürlich fehlen mir meine australischen Mechaniker. Ich habe heute aber festgestellt, dass die Jungs eine große Leidenschaft haben. Sie haben gut und viel gearbeitet. Es gibt natürlich viele Dinge, die man abstimmen muss, zum Beispiel das Pit-Board. Eine andere Sache ist, wer die Sticker auf das Motorrad klebt. Das hat normalerweise Bernard gemacht, der aber nicht mehr dabei ist. Ich versuche jetzt also herauszufinden, wer das feinste Händchen für die Aufkleber hat», verriet er lachend. «Dazu die ganzen Abläufe, es wird auch speziell sein, wenn wir zum ersten Mal in der Startaufstellung stehen werden. Man versucht, diese ganzen Dinge abzustimmen, das kommt dann aber mit der Zeit.»

Yamaha kündigte im Vorfeld an, dass die Factory-spec der Yamaha M1 sich in dieser Saison wieder mehr dem Vorgängermodell von Rossis Teamkollegen Franco Morbidelli annähern würde. Konnte «Vale» das am ersten Testtag schon feststellen? «Ich glaube, dass wir mit dem 2020er-Bike ein paar Probleme gelöst, dafür aber in anderen Bereichen verloren haben», schickte der 115-fache GP-Sieger voraus. «Vor allem die zweite Saisonhälfte von Franco war beeindruckend, weil er immer einer der Schnellsten auf der Strecke war. Im Vergleich dazu hatten die Werksfahrer mehr Mühe. Yamaha hat also versucht, sich zu verbessern. Sie haben im Winter hart gearbeitet, wir haben neue Teile. Heute haben wir noch nicht viel ausprobiert, wir haben mehr an der Basis gearbeitet. Ich hoffe, dass in den nächsten vier Tagen etwas Gutes dabei ist.»

Zu den Neuheiten zählt auch ein Chassis. «Ich habe ein paar Runden mit dem neuen Chassis gedreht», bestätigte Rossi. «Der erste Eindruck ist nicht so schlecht, ich habe damit aber nur sechs oder sieben Runden gemacht. Wir haben uns heute auf das Standard-Bike konzentriert. In den nächsten Tagen werden wir vielleicht eine klarere Vorstellung bekommen. Das Problem ist in diesem Jahr, dass wir fünf Tage auf ein und derselben Strecke testen. Diese Strecke ist nicht die beste, um ein neues Chassis auszuprobieren. Es ist eine schnelle Strecke, es sind keine engen Kurven dabei, wie es beispielsweise in Jerez oder in Portugal der Fall gewesen wäre», gab er zu bedenken.

«Wir haben aber auch andere interessante Dinge», ergänzte Vale. «Uns stehen fünf Testtage zur Verfügung, also versucht man es aufzuteilen. Jetzt ist es ein bisschen früh, um etwas zu sagen.»

MotoGP-Test Katar, 6. März:

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:54,687 min
2. Stefan Bradl, Honda, 1:54,943 min, + 0,256 sec
3. Joan Mir, Suzuki, 1:54,980, + 0,293
4. Jack Miller, Ducati, 1:55,022, + 0,335
5. Miguel Oliveira, KTM, 1:55,084, + 0,397
6. Johann Zarco, Ducati, 1:55,110, + 0,423
7. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:55,174, + 0,487
8. Alex Rins, Suzuki, 1:55,198, + 0,511
9. Maverick Viñales, Yamaha, 1:55,259, + 0,572
10. Alex Márquez, Honda, 1:55,278, + 0,591
11. Takaaki Nakagami, Honda, 1:55,467, + 0,780
12. Brad Binder, KTM, 1:55,535, + 0,848
13. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:55,572, + 0,885
14. Valentino Rossi, Yamaha, 1:55,584, + 0,897
15. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:55,707, + 1,020
16. Cal Crutchlow, Yamaha, 1:55,807, + 1,120
17. Pol Espargaró, Honda, 1:55,878, + 1,191
18. Jorge Martin, Ducati, 1:56,147, + 1,460
19. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1:56,511, + 1,824
20. Enea Bastianini, Ducati, 1:56,593, + 1,906
21. Yamaha Test1, 1:56,641, + 1,954
22. Iker Lecuona, KTM, 1:56,920, + 2,233
23. Danilo Petrucci, KTM, 1:56,989, + 2,302
24. Luca Marini, Ducati, 1:57,335, + 2,648
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, 1:57,460, + 2,773
26. Dani Pedrosa, KTM, 1:57,617, + 2,930
27. Yamaha Test3, 1:58,696, + 4,009
28. Michele Pirro, Ducati, 1:58,917, + 4,230
29. Takuya Tsuda, Suzuki, 1:59,693, + 5,006

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