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Miguel Oliveira (KTM/18.): «Rennen gegen eine Mauer»

Von Günther Wiesinger
Miguel Oliveira auf der KTM RC16

Miguel Oliveira auf der KTM RC16

«Wir verlieren im ersten Sektor zu viel Zeit. Aber wir können im Rennen trotzdem konkurrenfähig sein.» Das ist das Resümee von KTM-Star Miguel Oliveira nach vier Losail-Testtagen.

Bisher war Miguel Oliveira beim Katar-Test immer der schnellste Fahrer des KTM-Quartetts. Aber an diesem schwarzen Donnerstag (keine KTM in den Top-15) musste sich der Portugiese von seinem Teamkollegen Brad Binder (Platz 16) besiegen lassen. Oliveira kam über Rang 18 mit 1,491 sec Rückstand auf Viñales nicht hinaus.

«Ich habe mich zwar am Donnerstag auf dem Motorrad recht gut gefühlt. Aber leider ist das bei den Rundenzeiten nicht zum Ausdruck gekommen», wunderte sich der zweifache MotoGP-Sieger von 2020. «Wir bilden uns immer ein, dass wir das Potenzial für bessere Ergebnisse haben, das war schon am Mittwoch so. Aber wir bringen es nicht zustande, unser bestes Package in allen Sektoren auf der Strecke optimal zu nutzen. Deshalb fehlt uns immer noch viel Zeit zur Spitze. Es sieht so aus, als würden wie hier ein bisschen mehr leiden als erwartet. Wir müssen jetzt bessere Lösungen finden und unser Paket besser nutzen.»

«Es scheint, als würden wir gegen eine Mauer rennen. Wir können das Bike in kleinen Schritten verbessern, aber der große Wurf ist uns bisher nicht gelungen», beklagt sich der Red Bull-KTM-Werksfahrer, der die WM 2020 an neunter Stelle beendet hat. «Natürlich kann sich nicht jede Änderung positiv auswirken. Unsere Situation ist ein bisschen mühsam, aber wir geben nicht auf. Wir haben ja auch einige neue Teil probiert. Und es ist klar: Wenn du ein erprobtes Motorrad hast und dich dabei ganz auf das Set-up konzentrieren kannst, ist es immer leichter und einfacher. Aber hier haben wir zwei Aufgaben zu lösen, deshalb kommen wir langsamer vorwärts.»

«Unser Bike ist bereit für die Saison. Wir waren ja schon im Vorjahr ziemlich happy mit dem Paket, das wir hatten», sagt Miguel, der das Finale in Portugal am 22. November klar dominiert hat: Pole-Position, Rundenrekord, Start-Ziel-Sieg.

Oliveira weiter: «Aber trotzdem freuen wir uns immer über kleine Up-dates, um unsere Performance weiter zu steigern. Aber auf der Losail-Piste kommen unsere Stärken der KTM nicht zum Vorschein. Andere Fabrikate kommen hier viel besser zurecht. Diese Tatsache müssen wir akzeptieren. Wir müssen die Ruhe bewahren. 1,4 sec Rückstand, das ist nicht das Ende der Welt. Aber es es lässt sich nicht bestreiten, dass wir uns steigern können. Ich hoffe, dass es uns am GP-Wochenende gelingt, das Maximum aus dem Material herauszukitzeln. Im Moment ist die Rennpace unsere große Stärke.»

«Am ehesten verlieren wir im ersten Sektor Zeit, dort sind die engen Kurven, dort muss man Grip haben und außerdem ein gutes Turning. In den flüssigen Kurven halten wir hingegen ziemlich gut mit. Dort sind wir konkurrenzfähig. Aber wenn du mehr als eine Sekunde verlierst, hast du überall kleine Schwächen. Die meiste Mühe haben wir momentan aber im ersten Teil der Strecke.»

«Vom Zeitrückstand her sah es an den ersten zwei Tagen am vergangenen Wochenende besser aus, da habe ich nur 0,7 sec verloren. Aber bei solchen Tests sind Prognosen immer schwierig. Die Ducati sind hier bei den Tests und im Quali immer schnell. Ihr Top-Speed ist eindrucksvoll. Aber wie können sie die Power im Rennen mit dem limitierten Spritverbrauch managen? Wie gut sind sie zu Beginn des Rennens beim Bremsen mit dem vollen Tank? Das sind knifflige Themen. Wir sind nicht schockiert durch die Top-Speed-Unterschiede. Wir wissen, wir können im Rennen trotzdem konkurrenzfähig sein und mithalten. Auch auf den Geraden.»

MotoGP-Test Katar, 11. März:

1. Viñales, Yamaha, 1:53,244 min
2. Morbidelli, Yamaha, + 0,079 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,154
4. Bagnaia, Ducati, + 0,200
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,396
6. Mir, Suzuki, + 0,583
7. Rins, Suzuki, + 0,616
8. Rossi, Yamaha, + 0,749
9. Zarco, Ducati, + 0,812
10. Pol Espargaró, Honda, + 0,859
11. Miller, Ducati, + 1,103
12. Nakagami, Honda, + 1,104
13. Bradl, Honda, + 1,183
14. Martin, Ducati, + 1,239
15. Bastianini, Ducati, + 1,261
16. Binder, KTM, + 1,447
17. Alex Márquez, Honda, + 1,448
18. Oliveira, KTM, + 1,491
19. Petrucci, KTM, + 1,651
20. Marini, Ducati, + 1,778
21. Crutchlow, Yamaha, + 1,836
22. Lecuona, KTM, + 1,951
23. Savadori, Aprilia, + 2,510
24. Yamaha Test3, + 2,587
25. Guintoli, Suzuki, + 2,762
26. Pedrosa, KTM, + 3,462
27. Pirro, Ducati, + 3,488
28. Yamaha Test2, + 4,165
29. Tsuda, Suzuki, + 5,193

MotoGP-Test Katar, 10. März

1. Jack Miller, Ducati, 1:53,183 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, + 0,080 sec
3. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,327
4. Johann Zarco, Ducati, + 0,716
5. Pol Espargaró, Honda, + 0,716
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,788
7. Joan Mir, Suzuki, + 0,895
8. Alex Rins, Suzuki, + 0,960
9. Francesco Bagnaia, Ducati, + 1,053
10. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,079
11. Franco Morbidelli, Yamaha, + 1,184
12. Miguel Oliveira, KTM, + 1,343
13. Valentino Rossi, Yamaha, + 1,435
14. Enea Bastianini, Ducati, + 1,555
15. Alex Márquez, Honda, + 1,747
16. Stefan Bradl, Honda, + 1,791
17. Danilo Petrucci, KTM, + 1,795
18. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1,815
19. Jorge Martin, Ducati, + 1,827
20. Brad Binder, KTM, + 2,096
21. Iker Lecuona, KTM, + 2,132
22. Luca Marini, Ducati, + 2,145
23. Dani Pedrosa, KTM, + 2,457
24. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,459
25. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 2,985
26. Michele Pirro, Ducati, + 4,072
27. Test 1, Yamaha, + 4,327
28. Takuya Tsuda, Suzuki, + 4,612

MotoGP-Test, Katar, kombinierte Zeitenliste 6./7. März

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:53,940 min
2. Jack Miller, Ducati, + 0,077 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,212
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,213
5. Stefan Bradl, Honda, + 0,270
6. Johann Zarco, Ducati, + 0,416
7. Maverick Vinales, Yamaha + 0,455
8. Joan Mir, Suzuki, + 0,575
9. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,711
10. Alex Rins, Suzuki, + 0,718
11. Miguel Oliveira, KTM, + 0,726
12. Pol Espargaró, Honda, + 0,733
13. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,750
14. Alex Márquez, Honda, + 1,012
15. Test 1, Yamaha, + 1,366
16. Enea Bastianini, Ducati, + 1,546
17. Brad Binder, KTM, + 1,595
18. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 1,630
19. Valentino Rossi, Yamaha, + 1,644
20. Luca Marini, Ducati, + 1,665
21. Jorge Martin, Ducati, + 1,692
22. Danilo Petrucci, KTM, + 1,855
23. Test 2, Yamaha, + 1,867
24. Iker Lecuona, KTM, + 1,933
25. Dani Pedrosa, KTM, + 2,512
26. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,822
27. Michele Pirro, + 3,955
28. Test 3, Yamaha, + 4,756
29. Takuya Tsuda, + 4,970

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