Garrett Gerloff: Ich renne vor keiner Aufgabe davon
Garrett Gerloff kommt für Petronas SRT in Assen zum Einsatz
Letzendlich ging es fix: Garrett Gerloff musste nicht lange nachdenken, als das Angebot vom Petronas Yamaha SRT-Rennstall kam. Er nahm das Telefonat entgegen, sagte zu und saß kurz nach dem Superbike-Test in Navara im Flieger auf dem Weg nach Assen. Dort wird er am Wochenende den am linken Knie verletzten Franco Morbidelli vertreten.
«Es ist eine Herausforderung. Aber ich bin niemand, der vor einer Herausforderung davonläuft», sagte Gerloff am Donnerstag bei seiner ersten Zoom-Medienrunde in den neuen Teamfarben. «Es ist faszinierend und aufregend. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich diese Möglichkeit bekomme und hoffe, dass ich eine gute Leistung abrufen kann. Ich drücke aber auch Francky die Daumen, dass er bald wieder fit ist und sich gut erholt.»
Schon 2020 sprang Gerloff beim Europa-GP am Freitag bei Yamaha ein. Damals vertrat er im Werksteam Valentino Rossi, dem ein zweites negatives Corona-Testergebnis noch nicht vorgelegen hatte. In den Niederlanden teilt Gerloff die Box nun mit dem Altmeister. «Ich habe ihn noch nicht gesehen, aber es fühlt sich komisch an, seine Crew zu sehen und zu wissen, dass wir jetzt zusammen für das Team fahren.»
Zeit, um sich großartig vorzubereiten hatte Gerloff übrigens nicht. «Ich habe nicht einmal mitbekommen, dass der Asphalt erneuert wurde. Das hat mir nach meiner Ankunft jemand erzählt. Ich war davon ein bisschen überrascht. Wenn die anderen Fahrer rutschen und ich deswegen ein bisschen näher dran bin, dann kann das gut für mich und meine Fortschritte sein.»
Der zweimalige der MotoAmerica-Supersport-Meister und derzeit WM-Sechste in der Superbike-WM möchte sich beweisen. Allerdings gibt es noch viele Fragezeichen. Er sagt: «Ich kenne die Strecke nicht. Ich schaue sie mir aber noch an. Ich habe aber das Gefühl, dass ich keine Probleme haben werde, denn gefühlt kenne ich jede Ecke von den Rennen, die ich im Fernseher gesehen habe. Auf der MotoGP-Seite gibt es auch viele Onboard-Einstellungen. Sie werden mir auch helfen. Der Kurs ist sehr flüssig und sollte uns Yamaha-Fahrern liegen.»
Ein Vorteil ist es, dass die MotoGP-Klasse nicht komplettes Neuland für Gerloff ist. «Ich habe eine ungefähre Vorstellung, was auf mich zukommen wird. Ich hoffe, es ist trocken, damit ich das Motorrad unter diesen Umständen kennenlernen kann. In Valencia war es feucht. Ich fühle mich bereit und möchte in Ruhe meine Leistung abrufen.»