Phillip Island-Absage: Hintergründe und Reaktionen
Am Dienstagmorgen wurde offiziell mitgeteilt, dass weder die Motorrad-WM noch die Formel 1 in dieser Saison in Australien gastieren werden. «Wir führten Gespräche mit den australischen Behörden und den Organisatoren, der Australian Grand Prix Corporation. Leider war es nicht möglich, eine Vereinbarung zu treffen, die es uns erlaubt hätte, in diesem Jahr nach Phillip Island zu reisen», bedauerte Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta.
Voraussetzung wäre nämlich eine «bubble» für alle Paddock-Mitglieder gewesen, mit fixen Korridoren zwischen der Rennstrecke und wenigen ausgewählten Unterkünften. «Diese Blase wird an einem Ort wie Phillip Island aber sehr schwierig, weil wir dort nicht in Hotels, sondern in Ferienwohnungen wohnen. In dieser Zeit ist es also nötig, zum Einkaufen zu gehen und andere Dinge zu tun. Leider war das unmöglich umzusetzen», erklärte Ezpeleta auf der offiziellen Internetseite motogp.com. «Gemeinsam mit der AGPC trafen wir die Entscheidung, den Australien-GP auf nächstes Jahr zu verschieben.»
«Wir sind unglaublich enttäuscht, dass die MotoGP-Fans im zweiten Jahr in Folge die besten Fahrer der Welt nicht auf dem wundervollen Phillip Island Grand Prix Circuit sehen werden», ergänzte der AGPC-Vorsitzende Paul Little und verwies dabei vor allem auf die australischen GP-Stars Jack Miller und Remy Gardner, der die Moto2-WM anführt. «Es tut uns auch leid für unsere Mitarbeiter, Zulieferer und Partner sowie ganz Phillip Island und die damit verbundene Tourismusbranche, die auf den wirtschaftlichen Schub zählt, den so ein Event mit sich bringt.»
Miller meldete sich mit einer Videobotschaft auf den Social-Media-Kanälen des lokalen Veranstalters bei seinen Landsleuten. Die Nachricht sei niederschmetternd, aber man müsse optimistisch nach vorne blicken: «Hoffentlich sehen wir uns alle 2022!»
«Wir Fahrer sind alle sehr enttäuscht, dass wir wieder nicht auf Phillip Island fahren können. Das ist für alle hart, aber wir verstehen die Situation, es ist die richtige Entscheidung», meinte der Ducati-Werksfahrer. «Jeder im Fahrerlager liebt es, nach Australien zu kommen, und ich bin immer stolz auf mein Heimatland, wenn die MotoGP dort gastiert, weil jeder die Strecke und den Event so liebt. Daher drücken wir alle die Daumen, dass die Dinge 2022 anders aussehen und wir auf einer der besten Strecken der Welt und vor den großartigen Fans dort fahren können.»
Laut Mick Doohan ist die Absage besonders bitter, weil Miller und Gardner in dieser Saison zur Bestform aufgelaufen sind. «Remy Gardner hätte in der Position sein können, die WM auf Phillip Island zu gewinnen», gab der fünffache Weltmeister mit Blick auf die Moto2-Tabelle zu bedenken.
Bei Remy selbst war die Enttäuschung natürlich ebenfalls groß. Er twitterte aber auch: «Ich freue mich schon darauf, dort im nächsten Jahr MotoGP zu fahren.»
Der MotoGP-Kalender 2021 (Stand 6. Juli)
28. März: Doha/Q*
04. April: Doha/Q*
18. April: Portimão/P
02. Mai: Jerez/E
16. Mai. Le Mans/F
30. Mai: Mugello/I
06. Juni: Barcelona/E
20. Juni: Sachsenring/D
27. Juni Assen/NL
08. August: Red Bull Ring/A
15. August: Red Bull Ring/A
29. August: Silverstone/GB
12. September: Aragón/E
19. September: Misano/I
03. Oktober: Circuit of the Americas/USA
17. Oktober: Buriram/TH
24. Oktober: Sepang/MAL
07. November: Portimão/P
14. November: Valencia/E
Ohne Datum:
Termas de Río Hondo/AR
Reservestrecke:
Mandalika International Street Circuit/IDN**
* Nachtrennen
** Homologation noch ausstehend