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Pecco Bagnaia: Daten von Jorge Lorenzo studiert

Von Nora Lantschner
Pecco Bagnaia in Misano

Pecco Bagnaia in Misano

Ducati-Werksfahrer Pecco Bagnaia fuhr in Aragón und Misano seine ersten zwei MotoGP-Siege ein und verriet anschließend, in welchem Bereich er sich dank der Panigale V4S und den Daten von Jorge Lorenzo verbesserte.

Die Ausgangslage im Titelkampf gestaltet sich vier Rennen vor Schluss bei 48 Punkten Rückstand zwar schwierig, mit zwei MotoGP-Siegen in Folge ist Pecco Bagnaia aber trotzdem der Mann des Moments in der MotoGP-Klasse.

Sein Ducati-Markenkollege Johann Zarco analysierte, der 24-jährige Italiener mache den Unterschied vor allem auf der Bremse. «Daran habe ich hart gearbeitet, weil ich in meinem ersten MotoGP-Jahr in der Bremsphase große Mühe hatte», erinnerte Pecco. «Ich habe gegen Ende der Saison 2019 damit angefangen, mich besonders mit diesem Bereich zu beschäftigen. 2020 habe ich schon einen Schritt nach vorne gemacht», fuhr der Moto2-Weltmeister von 2018 fort.

Dabei nutzte der Ducati-Werksfahrer auch die Zeit abseits der GP-Wochenenden. «Ich habe auch viel auf dem Straßenmotorrad daran gearbeitet, mit dem Vorderreifen besser umzugehen. Eine gute Sache an unserer Panigale ist, dass vom Fahrstil und von den Reifen her das Verhalten der Front dem MotoGP-Bike nahekommt. Denn wir nehmen den Endurance-Reifen von Michelin und die Konstruktion ist ähnlich. Ich habe also viel mit den Reifen und dem Bike gearbeitet – und mit den Daten von Jorge Lorenzo», verriet der WM-Zweite noch.

Die letzte Phase auf der Bremse sei entscheidend: «Ich bremse hart und stark, so spät ich kann, aber ich denke, den Unterschied mache ich mehr im Kurveneingang.»

Davide Tardozzi betonte zwar: «Pecco ist Pecco, er geht seinen Weg.» Der Ducati-Teammanager verriet im Interview mit den italienischen Kollegen von Sky Sport aber auch: «Wir haben Bilder an einigen Stellen der Strecke übereinandergelegt und den Jorge Lorenzo von 2018 wiedergesehen. Wären der Helm und die Lederkombi nicht anders, gebe es keinen Unterschied. Vom Fahrstil und von der Position auf dem Motorrad her sind sie sich ähnlich.»

«Pecco ist größer als ich, aber ich stimme zu», bestätigte auch Jorge Lorenzo. «Es gibt zwei Fahrer, die meinen Fahrstil haben: Einer ist Quartararo, der andere ist Bagnaia. Beide sitzen auf einem Motorrad, das ich in den vergangenen Jahren gefahren bin.»

Vor allem in den schnellen Kurven spielt Bagnaia seine Stärke aus. Dazu erklärte der Ducati-Star selbst: «Das Gute ist, dass unser Motorrad sehr stabil ist. Wir können also mit viel Speed in die Kurven einbiegen. Ich fühle mich in den schnellen Kurven großartig, auf allen Strecken. Und ich habe ein wirklich unglaublich gutes Gefühl zur Front – seit dieser Saison. Wir haben am Motorrad nichts verändert, das Set-up ist ziemlich ähnlich zum Vorjahr, aber das Gefühl hat sich sehr verbessert und ich bin auch besser darin, mit dem Vorderreifen umzugehen. Dieses Gefühl hilft mir, die schnellen Kurven so zu attackieren», ergänzte der inzwischen zweifache MotoGP-Sieger.

«Pecco hat seine Fahrweise im vergangenen Jahr auf ein höheres Niveau gehoben», lobte zuletzt auch sein Mentor Valentino Rossi, der mit seinen VR46-Schülern immer wieder auf dem Misano World Circuit trainiert.

MotoGP-Ergebnis, Misano (19. September)

1. Bagnaia, Ducati, 27 Runden in 41:48,305 min
2. Quartararo, Yamaha, + 0,364 sec
3. Bastianini, Ducati, + 4,789
4. Marc Márquez, Honda, + 10,245
5. Miller, Ducati, + 10,469
6. Mir*, Suzuki, + 10,325
7. Pol Espargaró, Honda, + 13,234
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,698
9. Binder, KTM, + 16,129
10. Nakagami, Honda, + 18,519
11. Pirro, Ducati, + 20,373
12. Zarco, Ducati, + 21,066
13. Viñales, Aprilia, + 21,258
14. Bradl, Honda, + 28,142
15. Alex Márquez, Honda, + 30,686
16. Petrucci, KTM, + 32,654
17. Rossi, Yamaha, + 33,853
18. Morbidelli, Yamaha, + 36,272
19. Marini, Ducati, + 36,839
20. Oliveira, KTM, + 37,202
21. Dovizioso, Yamaha, + 42,587

*ein Platz nach hinten («track limits» in der letzten Runde)

Stand Fahrer-WM nach 14 von 18 Rennen:

1. Quartararo 234 Punkte. 2. Bagnaia 186. 3. Mir 167. 4. Zarco 141. 5. Miller 140. 6. Binder 124. 7. Aleix Espargaró 104. 8. Viñales 98. 9. Marc Márquez 92. 10. Oliveira 87. 11. Martin 71. 12. Nakagami 70. 13. Rins 68. 14. Pol Espargaró 64. 15. Bastianini 61. 16. Alex Márquez 50. 17. Morbidelli 40. 18. Lecuona 38. 19. Petrucci 37. 20. Marini 28. 21. Rossi 28. 22. Bradl 13. 23. Pirro 8. 24. Pedrosa 6. 25. Savadori 4. 26. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 275 Punkte 2. Yamaha 262. 3. Suzuki 184. 4. KTM 178. 5. Honda 148. 6. Aprilia 105.

Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha 329 Punkte. 2. Ducati Lenovo 326. 3. Suzuki Ecstar 235. 4. Pramac Racing 216. 5. Red Bull KTM Factory Racing 211. 6. Repsol Honda 163. 7. LCR Honda 120. 8. Aprilia Racing Team Gresini 111. 9. Esponsorama Racing Ducati 89. 10. Tech3 KTM Factory Racing 75. 11. Petronas Yamaha SRT 68.

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