MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Andrea Iannone: «Mir ging es sehr schlecht»

Von Mario Furli
Andrea Iannone (rechts) beim Misano-GP

Andrea Iannone (rechts) beim Misano-GP

Ex-MotoGP-Pilot Andrea Iannone (32) sprach im italienischen TV offen darüber, wie sehr er unter der Dopingsperre leidet und wie er trotzdem mit der Situation umzugehen gelernt hat.

Seit dem 17. Dezember 2019 ist Andrea Iannone wegen einer positiven Dopingprobe gesperrt, von der Bildfläche verschwunden ist er deshalb aber noch lange nicht. Als Gast von Aprilia war er zuletzt in Misano im MotoGP-Fahrerlager zu sehen. In seinem Heimatland ist er vor allem nach seinem Auftritt in der italienischen Version von «Let's Dance» bzw. «Dancing Stars» ein gefragter Mann. Weil er zwei Jahre lang mit Moderatorin und Showgirl Belén Rodriquez und später noch mit Influencerin Giulia De Lellis liiert war, hat ihn die Klatschpresse in Italien ohnehin im Auge, selbst wenn Iannone in Lugano lebt.

Am Wochenende plauderte Andrea Iannone in der Talkshow «Verissimo» über sein berufliches und privates Leben und blickte auf seine Karriere zurück. «Mir fehlt der Speed, was mir die MotoGP gibt, finde ich nirgendwo anders», seufzte der 32-Jährige aus Vasto. «Ich hörte nie mit dem Training auf, ich fahre auch immer noch Motorrad, wenn es geht. Es ist aber etwas kompliziert, weil ich über keine Rennfahrer-Lizenz mehr verfüge und deshalb die richtigen Gelegenheiten finden muss, wo mein Führerschein für einen Track-Day reicht.»

Zur Erinnerung: Iannone wurde vom Motorrad-Weltverband FIM gesperrt, weil in seiner Urinprobe vom Sepang-GP 2019 der verbotene Stoff Drostanolon, ein anaboles Steroid, gefunden wurde. In erster Instanz sprach der «FIM International Disciplinary Court» eine 18-monatige Sperre aus, die am 16. Juni 2021 zu Ende gegangen wäre. Der Internationalen Sportgerichtshof verlängerte die Dopingsperre im November 2020 dann allerdings auf vier Jahre und damit bis zum 16. Dezember 2023, wie es von der WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur) gefordert worden war.

«Ich hatte es mit der Zeit schon verarbeitet und bis zum Tag der Urteilsverkündung bereits verstanden, dass es feststand. Es war nicht schön, denn wenn du die Dinge schon verstehst, bevor sie passieren, dann fragst du dich: ‚Wie kann das sein?‘ Es ist sehr komplex, mir ging es schlecht und ich litt sehr, es fällt mir sehr schwer, von dieser Zeit zu erzählen. Aber ich bin einer, der recht schnell reagiert und sich Tag für Tag eine neue Motivation sucht, in allem. Am Ende fing ich an zu denken: Gerade weil es so absurd und unerklärlich war, hätte vielleicht etwas noch Schlimmeres passieren können. Es musste wohl so laufen. Ich begann also, diese Sache zu akzeptieren, es gelassen zu nehmen, mich umzusehen und zu schauen, was das Leben mir zu bieten hatte – und heute bin ich hier.»

Seine Unschuld beteuert der Spielberg-Sieger von 2016 bei jeder Gelegenheit: «16 Jahre lang wurde ich kontrolliert, auch abseits der Rennen, und jeder Test fiel negativ aus. Ich schlug spontan und aus freien Stücken vor, die Haarprobe nehmen zu lassen – die natürlich auch negativ ausfiel. Es wurde anerkannt, dass ich die Substanz nicht gewollt zu mir genommen hatte, sondern einfach über ein Stück Fleisch im Restaurant, aber es reichte nicht», wiederholte Iannone auch bei seinem TV-Auftritt auf Canale 5.

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