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Pol Espargaró (Honda): «Marc zeigt, was möglich ist»

Von Nora Lantschner
Pol Espargaró erklärt, welche Aspekte ihm in seiner Debüt-Saison auf der Honda RC213V besonders große Schwierigkeiten bereiteten und was er deshalb von seinem Repsol-Honda-Teamkollegen Marc Márquez lernen muss.

Pol Espargaró geht in seine zweite Saison im Repsol Honda Team und hofft, die Box 2022 ständig mit Marc Márquez zu teilen: «Hoffentlich haben wir in dieser Saison öfter die Gelegenheit, gemeinsam zu fahren. Ich hoffe, er bleibt das ganze Jahr über gesund und wir können die Saison zusammen beginnen. Das wird großartig!»

Auch wenn Márquez 2021 erst beim dritten Grand Prix einstieg und nach einem Offroad-Trainingsunfall für die letzten zwei Rennen der Saison wieder ausfiel, erkannte Pol Espargaró eine große Stärke des sechsfachen MotoGP-Champions: Im Gegensatz zu den Honda-Markenkollegen hat Marc auf der RC213V weniger Mühe mit dem mangelnden Hinterradgrip.

«Marc ist es auf gewisse Weise gewohnt, mit geringem Grip zu fahren. Er passte seinen Stil an diese Grip-Probleme an und kann das Maximum herausholen», erklärte Espargaró. «Seine Erfahrung auf dem Motorrad hilft ihm dabei auch ziemlich, er passte seinen Stil super gut an. Für mich war es dagegen vor allem zu Beginn super schwierig zu verstehen, wie ich das Motorrad auf diese Weise fahren konnte: Wie ich das maximale Potenzial aus der Beschleunigungsphase holen konnte, wie ich zu viel Spinning vermied und gleichzeitig schnell war… Es ist sehr wichtig, wie man das Gas in der Kurve handhabt, wie man es aufdreht und gleichzeitig das Motorrad aufrichtet. Das ist etwas, was ich wirklich lernen muss, und ich arbeite in der Saisonvorbereitung ziemlich hart daran, um in der kommenden Saison besser zu sein – auch wenn das neue Motorrad ein bisschen anders ist.»

Nach dem Jerez-Test auf dem 2022er-Prototyp waren sich Pol Espargaró und die LCR-Honda-Piloten Alex Márquez und Takaaki Nakagami einig, die neue RC213V biete besseren Grip am Hinterrad. «Ich glaube, das wird uns allen helfen, auch ein bisschen für die Qualifying-Zeit. Das wird wichtig», bekräftigte Pol.

Grundsätzlich hielt der 30-jährige Spanier fest: «An der Seite von Marc zu sein ist gut, weil er immer die maximale Performance aus dem Motorrad herausholt und dir zeigt, was mit dieser Maschine möglich ist. Das ist der beste Weg, um dich selbst ans Limit zu pushen.»

Seine Saisonvorbereitung passte der jüngere Espargaró dementsprechend an. Auf mentaler Ebene sah er aber keinen Handlungsbedarf, genauso wenig im Gym. «Ich glaube, mental war ich auch im Vorjahr nicht schwach. Zum Glück konnte ich trotz des hohen Drucks und der schlechten Ergebnisse auf mentaler Ebene stark bleiben. Was das Körperliche anbelangt, glaube ich, dass ich mehr trainiere, als ich es für ein MotoGP-Bike brauche – was ich damit meine: Klar ist man manchmal so müde, wenn man das Bike fährt, aber ich glaube nicht, dass es im Moment mein Problem ist. Aus technischer Sicht fand ich aber heraus, dass es wichtig ist, das Gas auf eine andere Weise aufzudrehen, als ich es vorher tat. Mit diesem geringen Grip konnte ich nicht so aggressiv ans Gas gehen, wie ich es normalerweise mache.»

Nicht nur das: «Ich konnte auch die Hinterradbremse nicht so einsetzen, wie ich es in den anderen Klassen oder auf den anderen Bikes tat», ergänzte Pol. «Ich spielte im Kurveneingang immer sehr mit der Hinterradbremse und im Vorjahr ging das nicht. Das war einer der Gründe, weshalb ich so große Schwierigkeiten hatte. Wir fanden dann unterschiedliche Mittel, um den Kurveneingang zu verbessern, ohne so sehr auf die Hinterradbremse angewiesen zu sein, aber ich litt.»

Pol Espargaró setzt in dieser Winterpause daher verstärkt auf das Motorrad-Training, vor allem Flat-Track: «Ich trainiere sicherlich auf eine andere Weise und unterschiedliche Motorrad-Disziplinen, um beim Gasgeben und im Kurveneingang mit der Hinterradbremse sensibler zu sein. Hoffentlich hilft mir das in dieser Saison 2022.»

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