Was macht WM-Leader Enea Bastianini (Ducati) besser?
Enea Bastianini stürmte in Austin nach dem Auftakterfolg in Doha zu seinem zweiten MotoGP-Sieg und holte sich damit die WM-Führung zurück. War der zweite Sieg mit der Erfahrung aus Katar vor allem für den Kopf einfacher einzufahren? «Für mich ist es mental nie einfach, aber im Moment weiß ich, wann im Rennen der Moment gekommen ist, um zu pushen», grinste Enea. «Ich bin auch richtig motiviert, wenn ich den Helm aufsetze, ich weiß nicht warum», schmunzelte der Moto2-Weltmeister von 2020.
Ducati-Markenkollege Jack Miller lobte Eneas zentrale Position und seine ruhige Fahrweise und verwies zudem auf die geringere Körpergröße des Italieners. Wo aber sieht der WM-Leader selbst seine Stärken? «Ich habe das Gefühl, dass ich im Kurveneingang sehr stark bin, vor allem bei harten Bremspunkten. Im Moment verliere ich aber in der Kurvenmitte, da bin ich langsamer. Auch wenn ich mir die Daten anschaue und mit Jack und Martin vergleiche. Da muss ich mich noch verbessern.»
Der 24-jährige Italiener verwandelt sich besonders in der finalen und entscheidenden Phase eines Rennens in die «Bestia». Vor allem sein hervorragendes Reifenmanagement wird viel beachtet. Dass es auch mit der GP21 zu tun haben könnte, wollte Miller nach dem Texas-GP nicht hören. «Das ist Enea. Er saß im Vorjahr ja noch auf der GP19 und da war es genauso», unterstrich der Ducati-Werksfahrer.
«Er ist unglaublich gut darin, wie er mit dem Gas umgeht. Irgendwie muss er beim Turning auch nie den Hinterreifen beanspruchen, was mein großes Problem ist. Ich nutze immer das Heck des Bikes, um es umzulenken. Er kann einfach auf eine sehr geschmeidige und konstante Weise fahren – und das schnell. Das ist das Beste für das Reifenmanagement, das macht alles er. Ich versuche mir seit sieben oder acht Jahren diesen Stil anzueignen – ich werde es einfach weiter studieren», zuckte Miller lächelnd mit den Schultern.
Bastianini selbst orientiert sich übrigens auch immer wieder an Miller: «Jeder Fahrer hat seinen eigenen Stil, der von Jack kommt meinem sehr nahe. Ich vergleiche meine Daten immer mit seinen. Ich glaube auch, dass das 2021er-Bike dem 2022er-Bike sehr nahe kommt, ich sehe mich nicht im Vorteil.»
MotoGP-Ergebnis, Austin (10. April):
1. Bastianini, Ducati, 20 Rdn in 41:23,111 min (159,8 km/h)
2. Rins, Suzuki, + 2,058 sec
3. Miller, Ducati, + 2,312
4. Mir, Suzuki, + 3,975
5. Bagnaia, Ducati, + 6,045
6. Marc Márquez, Honda, + 6,617
7. Quartararo, Yamaha, + 6,760
8. Martin, Ducati, + 8,441
9. Zarco, Ducati, + 12,375
10. Viñales, Aprilia, + 12,642
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 12,947
12. Brad Binder, KTM, + 13,376
13. Pol Espargaró, Honda, + 17,961
14. Nakagami, Honda, + 18,770
15. Dovizioso, Yamaha, + 29,319
16. Morbidelli*, Yamaha, + 29,129
17. Marini, Ducati, + 29,630
18. Oliveira, KTM, + 32,002
19. Fernández, KTM, + 37,062
20. Gardner, KTM, + 42,442
21. Di Giannantonio, Ducati, + 42,887
22. Darryn Binder, Yamaha, + 1:42,171 min
– Alex Márquez, Honda
– Bezzecchi, Ducati
*= 1 Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
WM-Stand nach 4 von 21 Grand Prix:
1. Bastianini 61 Punkte. 2. Rins 56. 3. Aleix Espargaró 50. 4. Mir 46. 5. Quartararo 44. 6. Brad Binder 42. 7. Miller 31. 8. Zarco 31. 9. Oliveira 28. 10. Martin 28. 11. Pol Espargaró 23. 12. Bagnaia 23. 13. Marc Márquez 21. 14. Viñales 19. 15. Morbidelli 14. 16. Nakagami 12. 17. Marini 10. 18. Bezzecchi 7. 19. Darryn Binder 6. 20. Alex Márquez 4. 21. Dovizioso 3. 22. Gardner 1.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 86 Punkte. 2. KTM 59. 3. Suzuki 57. 4. Aprilia 51. 5. Yamaha 44. 6. Honda 34.
Team-WM:
1. Suzuki Ecstar 102 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 70. 3. Aprilia Racing 69. 4. Gresini Racing MotoGP 61. 5. Pramac Racing 59. 6. Monster Energy Yamaha 58. 7. Ducati Lenovo 54. 8. Repsol Honda 44. 9. Mooney VR46 Racing 17. 10. LCR Honda 16. 11. WithU Yamaha RNF 9. 12. Tech3 KTM Factory 1.