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Misano: Pecco Bagnaia gewinnt Race of Champions

Von Nora Lantschner
Während der MotoGP-Sommerpause stand für die «Ducatisti» in Misano am Samstag das Rennen des Jahres an: Bagnaia, Marini und Bezzecchi standen am Ende auf dem Podest, Philipp Öttl auf Platz 12.

Beim «Lenovo Race of Champions» treten die Ducati-Stars aus der MotoGP- und Superbike-WM auf Panigale V4S-Maschinen an, die in den aus der WM bekannten Farben lackiert waren. Dazu gesellte sich Danilo Petrucci aus der MotoAmerica. Das Highlight der «World Ducati Week» hatte schon im Vorfeld für Furore gesorgt: Vor allem bei den italienischen Ducati-Piloten war vom Rennen des Jahres die Rede. Neben dem YouTube-Stream lieferte Sky Sport in Italien sogar eine Live-Übertragung mit dem gewohnten MotoGP-Team samt Pitlane-Reporter.

«Wir wollen Spaß haben, aber keiner von uns will verlieren», hatte es MotoGP-Vizeweltmeister Pecco Bagnaia auf den Punkt gebracht. Sportdirektor Davide Tardozzi, der übrigens genauso wie Gigi Dall’Igna am Vormittag mit Pecco auf dem Zweisitzer unterwegs gewesen war, mahnte mit einem Schmunzeln: «Es ist zwar ein Rennen, aber am Ende eben eine Show. Also habt Spaß, aber nicht zu viel.»

Wegen der hohen Temperaturen, die auch am späten Nachmittag an der 35-Grad-Marke kratzten, wurde die Renndistanz auf acht Runden verkürzt. Nach den Trainings-Sessions stand die Bestzeit von Bagnaia bei 1:36,0 min. Zum Vergleich: Sein All-Time-Rekord auf dem MotoGP-Bike steht auf dem Misano World Circuit bei 1:31,065 min.

Die Startaufstellung sah folgendermaßen aus:

Bagnaia, Bezzecchi, Pirro in Reihe 1;
Marini, Bastianini, Zarco in Reihe 2;
Miller, Martin, Rinaldi in Reihe 3;
Bassani, Di Giannantonio, Bernardi in Reihe 4;
Petrucci, Philipp Öttl, Bautista in Reihe 5.

Dann folgten die Fahrer auf der Panigale V2 – Spinelli, Caricasulo, Max Kofler, Fuligni und Oli Bayliss. Nicolò Bulega war zu Hause geblieben, weil er sich nicht wohlfühlte. De Rosa dagegen musste nach einem Sturz auf die Teilnahme am Rennen verzichten, er soll sich aber nicht ernsthaft verletzt haben.

Die Tribünen waren sehr gut gefüllt, die Stimmung auch in den Boxen und auf der Startaufstellung gelöst. Michael Rinaldi warf schon vor dem Rennen lachend abgenutzte Knieschleifer ins Publikum. Kopfzerbrechen bereitete den Zweirad-Stars nur der Start auf den ungewohnten Bikes. «Ich habe zwei Starts probiert und einer war schlechter als der andere», gestand «Bez».

Nach der italienischen Nationalhymne ging es kurz nach 17:30 Uhr auf die Aufwärmrunde, in der Miller die Fans noch einmal gestenreich anstachelte. Den Start entschied dann Bagnaia für sich, dahinter reihten sich Marini, Miller, Bezzecchi und Rinaldi ein. Bez schob sich noch in der ersten Runde an Miller vorbei. Martin und Bastianini waren ebenfalls auf dem Vormarsch. Superbike-WM-Leader Alvaro Bautista dagegen ließ es am Ende des Feldes offensichtlich ruhig angehen.

Bagnaia setzte sich an der Spitze mit niedrigen 1:36er-Zeiten und sogar einer 1:35,886 min rasch ab. Rinaldi fiel zurück, weil er in Kurve 1 weitgegangen war. Pirro, der 2018 die erste Ausgabe des ROC gewonnen hatte, stürzte nach einem vermasselten Start in der zehnten Kurve der dritten Runde.

Um Platz 2 gab es in der Anfangsphase ein Duell zwischen Marini und Bezzecchi an, aber «Maro» schüttelte seinen VR46-Teamkollegen im weiter Verlauf erfolgreich ab. Hinter dem viertplatzierten Miller klaffte eine Lücke, im Kampf um Platz 5 setzte sich Bastianini drei Runden vor Schluss gegen Martin durch. Axel Bassani blieb den beiden aber lange dicht auf den Fersen und landete als erster Vertreter aus der seriennahen Weltmeisterschaft auf Platz 7. Philipp Öttl wurde Zwölfter, Maximilian Kofler stand als drittbester V2-Fahrer auf dem Podest.

«Es war schön. Das Hauptziel war Spaß zu haben – aber natürlich ist es ein Genuss, auch zu gewinnen», erzählte Pecco Bagnaia direkt nach dem Rennen am Mikrofon von Sky Sport Italia. «Mit einem Bike, das im Gegensatz zu meinem Trainingsmotorrad eine komplette Serienversion ist, 1:35,8 min zu fahren, ist unglaublich. Ich bin wirklich glücklich, ich bin zum ersten Mal bei einer WDW und all diese Leute zu sehen, erfüllt mich mit Freude. Es ist wunderbar. Ich hoffe, dass es beim Grand Prix in Misano genauso sein wird. So eine Dichte von Ducati würde jeden durchdrehen lassen.»

Ergebnis Race of Champions, Misano, 23. Juli 2022:

1. Pecco Bagnaia, 12:57,901 min
2. Luca Marini, + 0,696 sec
3. Marco Bezzecchi, + 1,722
4. Jack Miller, + 4,182
5. Enea Bastianini, + 7,051
6. Jorge Martin, + 7,873
7. Axel Bassani, + 9,167
8. Johann Zarco, + 10,331
9. Fabio Di Giannantonio, + 13,826
10. Luca Bernardi, + 16,261
11. Danilo Petrucci, + 19,572
12. Philipp Öttl, + 21,199
13. Federico Caricasulo*, + 32,062
14. Nicholas Spinelli*, + 32,123
15. Maximilian Kofler*, + 32,817
16. Oliver Bayliss*, + 39,345
17. Federico Fuligni*, + 43,286
18. Alvaro Bautista, + 48,287
19. Michael Rinaldi, + 48,291
20. Michele Pirro, + 5 Runden

*= mit Panigale V2

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