MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Marc Márquez: Warum «jagte» er Pecco Bagnaia?

Von Johannes Orasche
Pecco Bagnaia als Zugpferd für Marc Márquez

Pecco Bagnaia als Zugpferd für Marc Márquez

Repsol-Honda-Star Marc Márquez wurde in Sepang nach dem Qualifying 2 am Samstag von italienischen Medienvertretern mit einer brisanten Frage konfrontiert und gab darauf eine lange Erklärung ab.

Es waren turbulente Szenen im Q2 der MotoGP, als Pecco Bagnaia bei der Jagd auf die erste Startreihe zum Entsetzen der «Tifosi» und seiner Crew in Kurve 4 ausrutschte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Marc Márquez an den Italiener angehängt und folgte ihm wie ein Schatten. Márquez zog nach dem Ausrutscher des WM-Favoriten durch und preschte auf Startplatz 3.

Als der Spanier gefragt wurde, warum er ständig Bagnaia folge, der ohnehin schon genug Druck wegen der WM-Situation habe, und sich nicht eine der vielen anderen Ducati aussuche, gab Márquez folgende Erklärung ab: «Aus meiner Sicht haben die Fahrer auch bei mir keine Rücksicht genommen, als ich um die WM gefahren bin. Okay, es ist etwas anders, wenn man einen Fahrer wirklich stört – wie es bei Morbidelli im FP3 der Fall war – dann ist es was anderes, dann muss man vorsichtig sein.»

«Aber wenn man hinter einem anderen Fahrer fährt und nicht super, super nahe dran ist, dann stört man nicht», hielt der achtfache Weltmeister fest. «Wenn man um die WM fährt, muss man ohnehin clever sein. Man macht Druck auf einer Runde im Qualifying und man hat zudem die freie Runde, das macht also nichts. Ich war auch nicht der einzige Fahrer, der Bagnaia folgt. Normalerweise hat er auch andere Fahrer hinter sich, aber die Repsol-Farben leuchten eben einfach mehr.»

Zur Honda-Problematik schilderte Márquez: «Der Schlüssel ist der Motor in Kombination mit der Aerodynamik und der Beschleunigung. Was die Temperaturen der Reifen betrifft, fühle ich mich alleine besser. Aber was man auf der Geraden im Windschatten gewinnt, das kann man nicht auf der Bremse gutmachen.»

Zu Sepang im Renntrimm meinte der Spanier: «Auch wenn man voll fit ist, ist es anstrengend. Und wenn man dann noch gegen das Bike kämpft, wird es noch schwerer. Ich sage jetzt mal voraus, dass mich einige Fahrer überholen werden, aber schauen wir mal.»

Marc verriet dann auch: «Wir hatten zwei verschiedene Bikes in der Box. Zum Glück bin ich in FP4 mit jenem Bike gestürzt, das ich nicht so mag, aber am Sonntag werden wir das beste Motorrad verwenden – eine Variante für trockene Verhältnisse, ein Bike für den Regen und wir werden alles versuchen. Das Problem ist am Nachmittag der heiße Asphalt, da macht man leichter Fehler als in Australien. Die Honda-Piloten hatten vier oder fünf Stürze, aber pushen eben auch am Limit.»

«Aber am Sonntag wird es darum gehen, das Rennen zu managen. Jeder wird wohl den weichen Hinterreifen nehmen. Ich jedenfalls auch. Aber mit dem Soft kann man zu Beginn auch was machen. Ich will aber versuchen, im ersten Teil des Rennens die Reifen zu managen.»

Angesprochen auf Fotos, auf welchen er sich in der harten Bremszonen mit dem Oberkörper windet, sagte Marc Márquez: «Es stimmt, dass ich noch nicht die volle Power habe. Ich will das aber hier gar nicht so oft sagen. Ich bin noch immer nicht bei 100 Prozent. In diesem Winter werden wir daran weiter arbeiten. Vor der letzten Kurve muss ich sehr hart arbeiten, um meine Körperbalance zu finden. Das werden wir in diesem Winter weiter optimieren.»

MotoGP-Ergebnis Q2, Sepang (22.10.):

1. Martin, Ducati, 1:57,790 min
2. Bastianini, Ducati, 1:58,246 min, + 0,456 sec
3. Marc Márquez, Honda, 1:58,454, + 0,664
4. Bezzecchi, Ducati, 1:58,490, + 0,700
5. Rins, Suzuki, 1:58,575, + 0,785
6. Marini, Ducati, 1:58,579, + 0,789
7. Morbidelli, Yamaha, 1:58,654, + 0,864
8. Viñales, Aprilia, 1:58,766, + 0,976
9. Bagnaia, Ducati, 1:58,862, + 1,072
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,935, + 1,145
11. Mir, Suzuki, 1:59,145, + 1,355
12. Quartararo, Yamaha, 1:59,215, + 1,425

Die weitere Startaufstellung:
13. Brad Binder, KTM, 1:59,053 min
14. Miller, Ducati, 1:59,064
15. Crutchlow, Yamaha, 1:59,256
16. Di Giannantonio, Ducati, 1:59,278
17. Zarco, Ducati, 1:59,690
18. Oliveira, KTM, 1:59,699
19. Gardner, KTM, 1:59,803
20. Pol Espargaró*, Honda, 1:59,363
21. Alex Márquez, Honda, 2:00,008
22. Fernández, KTM, 2:00,077
23. Nagashima, Honda, 2:00,803
24. Darryn Binder, Yamaha, 2:10,717

*= Grid-Penalty (3 Plätze zurück)

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