MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Marco Bezzecchi (1.): Am Freitag noch keine Bedeutung

Von Nora Lantschner
Marco Bezzecchi gibt Crew-Chief Matteo Flamigni (rechts) sein Feedback durch

Marco Bezzecchi gibt Crew-Chief Matteo Flamigni (rechts) sein Feedback durch

Marco Bezzecchi aus Rossis Mooney VR46 Racing Team legte am Freitag in Assen stark los, will aber mit beiden Beinen fest auf dem Boden bleiben. Besonders seinen Ducati-Kollegen Pecco Bagnaia schätzt er stark ein.

Marco Bezzecchi hängte die Verfolger im ersten Training auf dem 4,542 km langen TT Circuit Assen gleich um mehr als drei Zehntel ab. Am Nachmittag kam die Konkurrenz zwar näher, letztendlich bestätigte der 24-jährige Italiener seine Position aber mit einer neuen Tagesbestzeit.

«Ich glaube, ich war am Freitag noch nie zweimal auf Platz 1. Deswegen fühle ich mich aber nicht als ‚Mann des Tages‘. Denn der Freitag hat noch keine Bedeutung, es geht nur um den Q2-Einzug», dämpfte der zweifache Saisonsieger die Euphorie. «Es war ein guter Beginn, ich bin zufrieden, aber der Freitag zählt eben nur bis zu einem bestimmten Punkt.»

«Ich war in Sachen Pace und auf einer Runde schnell, das macht mich glücklich. Denn auf dem Sachsenring hat mir bei der Pace ein bisschen was gefehlt», gab «Bez» zu bedenken. «Hier war die Basis des Motorrads, die Matteo [Flamigni] hingestellt hatte, schon recht gut. Ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt. Am Nachmittag haben wir dann versucht, etwas am Motorrad zu verbessern, und das ist uns auch gelungen. Ich habe alle Reifenmischungen ausprobiert, unser gesamtes Programm abgearbeitet und bin mit meinem Job generell zufrieden. Ich war mit dem Soft und dem Medium konstant – ich kann mich also nicht beklagen. Insgesamt war es ein sehr positiver Freitag, aber eben immer noch nur ein Freitag.»

Mehr als das Tagesergebnis zähle, von Anfang an dabei zu sein. «Es ist jetzt sehr wichtig, gut zu beginnen. Wenn du erst einmal zurückhängst, kannst du das nicht mehr aufholen – oder es ist zu spät, bis du es schaffst. Es ist daher entscheidend, schon gut anzufangen.»

«Von meiner Fahrweise her glaube ich, dass ich mich auf dem ersten Abschnitt der Strecke noch etwas verbessern muss», sieht der WM-Dritte auch schon Verbesserungsbedarf. «Mein Fahrstil funktioniert in den schnellen Kurven gut. An den langsamen Kurven muss ich immer mehr arbeiten, um näher an den anderen dran zu sein. In den schnellen Kurven fühlt es sich für mich natürlicher an. Ich weiß nicht warum, aber es ist einfach so.»

Was nimmt sich Bezzecchi für den Samstag vor? «Das Ziel für Samstag ist natürlich, ein schönes Qualifying zu zeigen und in der Startaufstellung so weit wie möglich vorne zu stehen. Die ersten zwei Startreihen sind immer das Ziel. Ein bisschen besser wäre aber besser, denn auf dem Sachsenring bin ich von Startplatz 5 losgefahren, aber aus der zweiten Reihe war es nicht einfach und die KTM und die Honda kommen besser weg. Dann geht es natürlich auch darum, einen schönen Sprint zu zeigen, um auch ein paar Informationen für den Sonntag zu sammeln.»

Im Vorjahr feierte Bez in Assen seinen ersten Podestplatz in der MotoGP-Klasse. Kann es in diesem Jahr zum Zweikampf mit Vorjahressieger und VR46-Kumpel Pecco Bagnaia kommen, der Assen ebenfalls besonders mag und das Layout sogar auf seinen Arm tätowiert hat? «Hoffentlich», grinste der Mooney-VR46-Fahrer. «Ich hoffe, dass ich da vorne dabei bin – ganz egal, gegen wen. Sollte es Pecco sein und sollten wir ein bisschen fighten können, bin ich happy. Es wäre zwar schwieriger, weil er hier sehr stark ist, aber auch die anderen schenken nichts her.»

«Nur weil ich Pecco heute geschlagen habe, gehe ich aber nicht davon aus, dass ich ihn auch morgen schlagen werde», unterstrich Bezzecchi. «Er hat hier im Vorjahr gewonnen und war auf dieser Strecke schon immer beeindruckend stark. Deshalb bin ich im Moment zwar glücklich, aber auch nicht zu sehr. Denn ich will versuchen, so weiterzuarbeiten.»

MotoGP, kombinierte Zeiten nach FP2, Assen (23. Juni):

1. Bezzecchi, Ducati, 1:32,063 min
2. Martin, Ducati, + 0,130 sec
3. Miller, KTM, + 0,155
4. Bagnaia, Ducati, + 0,200
5. Viñales, Aprilia, + 0,245
6. Quartararo, Yamaha, + 0,278
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,345
8. Brad Binder, KTM, + 0,386
9. Marini, Ducati, + 0,406
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,518
11. Zarco, Ducati, + 0,606
12. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,731
13. Oliveira, Aprilia, + 0,738
14. Nakagami, Honda, + 0,872
15. Bastianini, Ducati, + 0,892
16. Morbidelli, Yamaha, + 1,043
17. Augusto Fernández, KTM, + 1,117
18. Di Giannantonio, Ducati, + 1,241
19. Marc Márquez, Honda, + 1,422
20. Savadori, Aprilia, + 1,432
21. Bradl, Honda, + 1,438
22. Lecuona, Honda, + 1,657
23. Folger, KTM, + 2,337

MotoGP-Ergebnis FP1, Assen (23. Juni):

1. Bezzecchi, Ducati, 1:32,246 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,314 sec
3. Alex Márquez, Ducati, + 0,368
4. Zarco, Ducati, + 0,516
5. Quartararo, Yamaha, + 0,558
6. Marini, Ducati, + 0,635
7. Nakagami, Honda, + 0,735
8. Martin, Ducati, + 0,821
9. Miller, KTM, + 0,841
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,175
11. Binder, KTM, + 1,240
12. Bagnaia, Ducati, + 1,252
13. Augusto Fernández, KTM, + 1,342
14. Di Giannantonio, Ducati, + 1,387
15. Oliveira, Aprilia, + 1,427
16. Morbidelli, Yamaha, + 1,647
17. Bastianini, Ducati, + 1,656
18. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,695
19. Bradl, Honda, + 1,743
20. Savadori, Aprilia, + 1,809
21. Marc Márquez, Honda, + 1,865
22. Lecuona, Honda, + 2,117
23. Folger, KTM, + 2,495

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