MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Catalunya-GP auf ServusTV: Chance für die Verfolger?

Von Mario Furli
Zur Halbzeit der MotoGP-WM 2023 liegt Ducati vorne. Gustl Auingers Zwischenfazit: «Jeder hat seine Chance. Aber nicht jeder setzt sie um.» ServusTV überträgt den Catalunya-GP am Samstag und Sonntag live.

Francesco «Pecco» Bagnaia unterstrich auch zuletzt auf dem Red Bull Ring mit einem perfekten Wochenende seine Vormachtstellung. «Die Konstanz von Pecco ist fantastisch», verneigt sich ServusTV-Experte Gustl Auinger vor dem Weltmeister. «Als er ins Werksteam von Ducati kam, hat er noch mit der Motor-Charakteristik gehadert, aber schnell aufgezeigt, was er braucht, um zu gewinnen. Jetzt hören sie auf ihn und tun gut daran.»

Aktuell belegen die Bikes aus Borgo Panigale mit drei verschiedenen Teams die ersten drei WM-Plätze. «Jorge Martin hat bei Pramac ebenfalls ein neues Motorrad. Und Marco Bezzecchi aus der VR46-Akademie hat seinerseits mit dem Vorjahrsmodell den Vorteil, über eine Fülle an verwendbaren Daten zu verfügen, die Ducati 2022 zum Weltmeister kürten. Du spürst jetzt förmlich die Ruhe und Souveränität.»

Grenze der Belastbarkeit

In Barcelona beginnt nun die intensivste WM-Phase aller Zeiten: Zwischen den zehn anstehenden Stationen bleiben nur drei freie Wochenenden zum Luftholen. Auinger beurteilt den dichten Kalender kritisch, zumal mit den Sprints doppelt so viele Rennen zu absolvieren sind. «Man ist längst an der Grenze des Erträglichen angelangt. Wir fahren im 300-PS-Bereich mit Geschwindigkeiten von 360 Stundenkilometern, die du nur kontrollieren kannst, wenn du zu 100 Prozent top bist.»

Für die Konkurrenz soll das kommende Wochenende Hoffnung geben, schließlich konnte Ducati von 27 Rennen auf dem Circuit de Catalunya nur vier gewinnen, der letzte Triumph liegt fünf Jahre zurück. «Power gehört zu den Genen dieses Motorrads, in Barcelona ist sie in Kombination mit der Hitze aber fast hinderlich», bemerkte der ServusTV-Experte, fügte aber gleich an: «Am Red Bull Ring wurde auch nicht in einer klimatisierten Zone gefahren.»

Im Vorjahr gewann der zu jenem Zeitpunkt noch WM-Führende Fabio Quartararo den zweiten Spanien-Stopp, was sich laut Auinger nicht wiederholen dürfte. «Der Michelin funktioniert nur in einem ganz bestimmten Muster. Und Yamaha kann mit diesem Reifen seine Vorteile der Kurvengeschwindigkeit nicht nutzen. Das Motorrad hat Probleme, aus der Schräglage Traktion zu finden.» Für den anderen japanischen Hersteller sieht der ServusTV-Experte ebenso wenig Licht. «Honda leidet massiv an der Bremse und der Balance.»

Spanien vs. Italien 3:7

Vor den Back-to-Back-Rennen in Barcelona und Misano zeigt sich, wie sehr sich die Kräfteverhältnisse zwischen den Supermächten Spanien und Italien verschoben haben. Zehn iberische Einsatzfahrer erzielten in der ersten Saisonhälfte acht Podiums, davon drei Siege. Sechs Stammfahrer aus dem Stiefelstaat gewannen ihrerseits alle anderen sieben Rennen und rasten insgesamt 13 Mal aufs Podest.

«Vor wenigen Jahren war Spanien die absolute Dominanz», erinnert sich Auinger. «Ganz Italien, das eigentlich immer die Hochburg des Motorradsports war, hat sich gefragt, wie das denn sein kann. Dann haben Valentino Rossi und Fausto Gresini angefangen, massiv junge Talente zu fördern. Jetzt sind die gesäten Pflanzen gewachsen.»

In Barcelona wartet ein italienischer Fahrer allerdings seit sechs Jahren auf einen Sieg. Beim Auswärtsspiel rechnet der ServusTV-Experte dennoch mit einer Generalattacke: «Ducati hat keine Schwachstelle und muss eigentlich ganz oben stehen.»

Als ersten Herausforderer nennt Auinger KTM. «Sie sind absolut in Schlagdistanz. Und wenn es im Sprint funktioniert, warum nicht im Hauptrennen?» Gespannt hält der Experte auch die zweite italienische Marke mit ihren drei spanischen Fahrern im Blick: «Aprilia glänzt mit Traktion, die bei den langen Kurvenradien in Barcelona sehr wichtig ist.»

Enea Bastianini im ServusTV-Interview

Rund um die Rennaction gibt’s ein One-on-One mit Enea Bastianini. Zudem geht ServusTV im Spielberg-Rückblick der Frage nach, wie man Pecco Bagnaia stoppen kann. Auch der Fahrermarkt wird in allen Klassen unter die Lupe genommen. Ein weiterer Beitrag dreht sich um den Abschied des Teams von Sito Pons aus der Moto2. Und Moto3-Dutchman Collin Veijer wird in einem Porträt näher vorgestellt.

Eve Scheer und Gustl Auinger melden sich direkt aus der Boxengasse, Kommentar und Analysen liefern Christian Brugger und Alex Hofmann.

Catalunya-GP 2023 bei ServusTV

Samstag (2. September):
10:40 Uhr: Qualifying MotoGP LIVE
11:35 Uhr: Analyse Qualifying
12:40 Uhr: Qualifying Moto3 LIVE
13:45 Uhr: Qualifying Moto2 LIVE
14:30 Uhr: Sprint MotoGP LIVE
15:25 Uhr: Analyse Sprint

Sonntag (3. September):

10:20 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
11:00 Uhr: Rennen Moto3 LIVE
12:15 Uhr: Rennen Moto2 LIVE
14:00 Uhr: Rennen MotoGP LIVE
14:45 Uhr: Analyse MotoGP

Das gesamte TV- und Streaming-Programm für das Wochenende hat SPEEDWEEK.com in einer praktischen Übersicht zusammengetragen.

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