Aleix Espargaró würde gerne vier aktuelle RS-GP sehen
«Es ist ein normaler Testtag, auf einer ziemlich speziellen Strecke», kommentierte Aleix Espargaró den Montag-Test auf dem Misano World Circuit, der ihm und seiner RS-GP bekanntlich nicht sonderlich entgegenkommt. Große Neuheiten gab es aus dem Aprilia-Lager auch nicht zu vermelden, einen neuen Motor gab es wie bei Honda beispielsweise noch nicht.
«Ich habe am Vormittag ein neues Chassis und ein paar Elektronik-Updates getestet», berichtete Aleix Espargaró. «Es ist einfach ein erster Test, damit die Ingenieure mehr Daten haben, um für den Valencia-Test zu arbeiten.»
Beim neuen Chassis handelte es sich – im Gegensatz zu KTM – nicht um die Carbon-Version, an der der Hersteller aus Noale aber auch schon arbeitet. «Es ist kein Carbon-Chassis», stellte der Aprilia-Kapitän klar. «Es ist ein kleines bisschen leichter und vom Gefühl her ein bisschen weicher, ein bisschen flexibler. Es ist nicht besser oder schlechter, es ist einfach anders.»
Auf Nachfrage ergänzte der zweifache Saisonsieger: «Wir haben nicht wirklich erreicht, was die Ingenieure damit erreichen wollten. Auf den Bodenwellen ist es ein bisschen besser, in den Kurven 1, 13, 14 und 16. Abgesehen davon ist es aber auch ein bisschen weniger stabil. Wir müssen noch mehr Runden damit abspulen und es auch auf einer anderen Strecke ausprobieren. Wir müssen weiter arbeiten, das ist nur ein kleiner Test», fügte Espargaró an, der gleichzeitig zu bedenken gab: «Auf dem Level, auf dem wir jetzt sind, ist es sehr schwierig, das Chassis zu verbessern.»
Der 34-jährige Routinier musste mit dem neuen Chassis auch einen Sturz hinnehmen. «Wie gesagt, es ist etwas weicher. Ich habe im Eingang von Kurve 13 die Kontrolle über das Hinterrad verloren und bin geradewegs auf die Mauer zu. Es war ziemlich angsteinflößend und ich musste im letzten Moment vom Motorrad springen. Es war nicht wirklich ein Crash, ich bin eher super-weit gegangen und deshalb dann vom Bike gesprungen, um der Mauer zu entgehen.»
Eine interessante Premiere gab es bei Aprilia dann doch noch zu vermelden: Miguel Oliveira aus dem CryptoDATA-RNF-Kundenteam durfte erstmals eine aktuelle 2023er-Spezifikation steuern. Espargaró: «Ich habe mich nicht wirklich mit ihm unterhalten, ich habe aber mitbekommen, dass er mit seiner 2022er-Maschine angefangen hat und seine beste Rundenzeit mit dem 2022er-Bike gefahren ist. Danach hat er die 2023er ausprobiert. Die einzige Sache war, dass die 2023er-Maschine mehr Stabilität vermittelt. Das ist tatsächlich einer der kleinen Unterschiede, denn die 2022er- und 2023er-Bikes unterscheiden sich nicht so stark.»
Ginge es nach Aleix Espargaró, würde er vier aktuelle RS-GP einsetzen. «Es ist gut, auch Miguels Sichtweise zu bekommen. Ich glaube, dass es ein schlauer Schachzug von Aprilia ist, Miguel das 2023er-Bike fahren zu lassen, um etwas mehr zu verstehen und mehr Daten zu sammeln. Leider kann er das Motorrad aufgrund der geltenden Vorschriften in den Rennen nicht einsetzen. Könnte ich entscheiden, würde ich beiden [Kundenteam-]Fahrern die 2023er-Spezifikation geben. So einfach ist es dann aber natürlich nicht.»
Ergebnis Montag-Test Misano, Vormittag:
1. Marini, Ducati, 1:31,164 min
2. Martin, Ducati, + 0,187 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,194
4. Miller, KTM, + 0,325
5. Zarco, Ducati, + 0,328
6. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,363
7. Oliveira, Aprilia, + 0,515
8. Alex Márquez, Ducati, + 0,570
10. Quartararo, Yamaha, + 0,607
11. Morbidelli, Yamaha, + 0,647
12. Pol Espargaró, KTM, + 0,680
13. Binder, KTM, + 0,765
14. Nakagami, Honda, + 0,831
15. Bradl, Honda, + 0,982
16. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,986
17. Marc Márquez, Honda, + 1,023
18. Mir, Honda, + 1,152
Ergebnis Montag-Test Misano, Nachmittag, Stand 16 Uhr:
1. Alex Márquez, Ducati, 1:31,337 min
2. Martin, Ducati, + 0,136 sec
3. Zarco, Ducati, + 0,195
4. Viñales, Aprilia, + 0,281
5. Marini, Ducati, + 0,298
6. Augusto Fernández, KTM, + 0,349
7. Binder, KTM, + 0,394
8. Quartararo, Yamaha, + 0,397
9. Mir, Honda, + 0,466
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,497
11. Oliveira, Aprilia, + 0,645
12. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,659
13. Marc Márquez, Honda, + 0,763
14. Morbidelli, Yamaha, + 0,778
15. Miller, KTM, + 0,846
16. Nakagami, Honda, + 1,412