Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Joan Mir (Honda): «Wir sind noch sehr weit weg»

Von Nora Lantschner
Joan Mir war nach seiner ersten Ausfahrt mit Hondas 2024er-Prototyp beim Montag-Test in Misano bemüht, die positiven Aspekte herauszustreichen. Er macht aber auch keinen Hehl daraus, dass es kein großer Fortschritt sei.

Das Rennen am Sonntag war für Joan Mir einmal mehr frühzeitig vorbei, der Weltmeister von 2020 schied mit dem mittlerweile 15. Sturz seiner Seuchensaison auf Platz 19 liegend aus. Die Vormittags-Session beim Montag-Test beendete der Repsol-Honda-Werksfahrer auf dem 18. und letzten Platz.

Wichtiger als die reine Platzierung ist bei den im Hinblick auf 2024 gerade für die strauchelnden japanischen Herstellern wichtigen Testfahrten jedoch das Feedback der Fahrer – und Marc Márquez stellte nach seinen ersten Runden mit dem ersten 2024er-Prototyp der RC213V fest: «Die Probleme bleiben mehr oder weniger dieselben. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.»

Sieht es Joan Mir ähnlich wie sein Teamkollege? «Nun ja, in einigen Bereichen haben wir uns verbessert», erwiderte er. «Mit Sicherheit haben wir keinen riesigen Schritt gemacht, davon sind wir weit entfernt. Ich konnte mein Gefühl aber ein bisschen verbessern. Vor allem auf gebrauchten Reifen konnte ich ein bisschen konstanter sein. Das ist aber erst der erste Test. Wir konnten einige positive Dinge sehen, ich kann aber noch nicht sagen, ob das der Weg sein wird, den wir für nächstes Jahr einschlagen werden. Wir müssen alles noch ein bisschen in Ordnung bringen. Aber ja, wenn wir dahin kommen wollen, wo wir sein wollen, brauchen wir etwas mehr Hilfe.»

Der mangelnde Hinterrad-Grip bleibt ein Problem, bestätigte auch der Mallorquiner. Gleichzeitig glaubt er aber zumindest einige positive Ansätze zu erkennen. «Der Grip war aus meiner Sicht geringfügig besser, wir sind aber noch sehr weit weg. Dieses Bike lässt sich ein kleines bisschen besser abbremsen, vor allem mit gebrauchten Reifen. Das Einlenkverhalten scheint auch leicht verbessert zu sein. Wenn der Nachmittag so verläuft, wie wir es planen, ist es aus meiner Sicht ein kleiner Schritt in jedem Bereich.»

Ob der Honda-Werksfahrer in Betracht ziehe, das neue Chassis noch in der Saison 2023 einzusetzen, konnte er noch nicht beantworten. «Ich weiß es nicht. Wenn aber alles so läuft, wie wir es planen, dann warum nicht? Diese Saison ist mehr eine Test-Saison, warum also nicht», ließ er sich die Möglichkeit offen.

Einen neuen Motor bekamen die Honda-Stammfahrer in Misano noch nicht. «Jede Hilfe wäre willkommen», räumte Mir darauf angesprochen ein. «Es wäre besser, wenn wir heute einen neuen Motor haben könnten, aber wenn es nicht so ist, konzentrieren wir uns auf das, was wir haben. Wenn sie keinen Motor hierher gebracht haben, bedeutet es wahrscheinlich, dass es keine große Veränderung sein wird.»

Ergebnis Montag-Test Misano, 12.45 Uhr:

1. Marini, Ducati, 1:31,164 min
2. Martin, Ducati, + 0,187 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,194 
4. Miller, KTM, + 0,325
5. Zarco, Ducati, + 0,328
6. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,363
7. Oliveira, Aprilia, + 0,515
8. Alex Márquez, Ducati, + 0,570
10. Quartararo, Yamaha, + 0,607
11. Morbidelli, Yamaha, + 0,647
12. Pol Espargaró, KTM, + 0,680
13. Binder, KTM, + 0,765
14. Nakagami, Honda, + 0,831
15. Bradl, Honda, + 0,982
16. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,986
17. Marc Márquez, Honda, + 1,023
18. Mir, Honda, + 1,152

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