Marc Márquez: «Ich habe zwei Pläne und muss wählen»
Am Ende der ersten Test-Session am Montag in Misano (bis 12.45 Uhr) landeten vier Honda-Fahrer auf den letzten fünf Plätzen. Die beiden Repsol-Piloten Marc Márquez und Joan Mir nahmen die beiden letzten Plätze für sich in Anspruch. Es sieht also nicht so aus, als wäre das neue Chassis ein durchschlagender Erfolg. Denn die beiden Werksfahrer probierten heute am Vormittag erstmals jene beiden Chassis aus, die Stefan Bradl am Wochenende als Wildcard-Fahrer eingesetzt und mit denen er immerhin den 15. Startplatz errungen hat.
«Das neue Chassis verlangt einen recht unterschiedlichen Fahrstil», stellte Marc Márquez fest. «Aber am Ende bleiben die Probleme mehr oder weniger dieselben. Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Beim neuen Motorrad ist die Sitzposition anders. Am Anfang hatte ich ein seltsames Gefühl damit, aber von Runde zu Runde habe ich mich besser damit abgefunden. Aber am Ende verhält sich dieses Motorrad ziemlich ähnlich wie das bisherige Modell, wenn man eine schnelle Rundenzeit fahren will.»
Hat sich Marc mehr vom ersten 2024-Prototyp erwartet? Bisher scheint es ja kein «Game Changer» zu sein? «Natürlich erwartet man immer mehr. Aber wir sind noch am Arbeiten, das sind nur die ersten Eindrücke. Wir haben viele neue Ingenieure in der Box. Jetzt bekommen sie neue Informationen, mit denen sie ihre Arbeit fortsetzen können.»
Was erwartet Marc Márquez jetzt für den Valencia-Test Ende November? «Wir hatten ja bereits die Kommentare der Testfahrer. Aber ich wollte mich von diesen Aussagen vor der ersten Probefahrt nicht beeinflussen lassen. Wir haben mit einer bestimmten Richtung begonnen und das neue Bike dann eher für meine Bedürfnisse und meinen Fahrstil umgebaut. Wenn das jetzt die Basis des neuen Motorrads ist, sind wir immer noch weit weg. Es müssen viele Dinge geändert werden.»
Bringen die neuen Ingenieure auch neue Ideen mit? Wo muss nach drei tristen Jahren der Hebel angesetzt werden? Márquez: «Ja, wir haben eine Menge junger Ingenieure, und es sieht so aus, als sei das neue Produkt ihr Erzeugnis. Aber sie müssen ihre Arbeit bei diesem neuen Projekt jetzt fortsetzen. Sie haben zwar bis Valencia nicht viel Zeit, nur etwa zwei Monate. Warten wir ab, ob ihnen bis dahin ein Fortschritt gelingt.»
Marc erzählte noch, der Motor sei heute unverändert zur 2023-Version gewesen.
Wann wird Marc Márquez verlautbaren, ob er nächstes Jahr bei Gresini Ducati fährt oder bei Honda bleibt? «Natürlich gibt es eine Frist. Ich werde mich entweder beim Indien-GP in zwei Wochen oder eine Woche später in Japan entscheiden.»
In einem Interview mit dem spanischen TV-Sender DAZN sagte der Spanier am Wochenende, er werde bei Honda bleiben. «Ich erwähnte aber auch, dass das nicht klar ist und sich dieser Plan ändern kann», ergänzte der sechsfache MotoGP-Weltmeister. «Man weiß nicht… Ich habe zwei Pläne – und jetzt muss ich mich für einen entscheiden.»
Ergebnis Montag-Test Misano, 12.45 Uhr:
1. Marini, Ducati, 1:31,164 min
2. Martin, Ducati, + 0,187 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,194
4. Miller, KTM, + 0,325
5. Zarco, Ducati, + 0,328
6. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,363
7. Oliveira, Aprilia, + 0,515
8. Alex Márquez, Ducati, + 0,570
10. Quartararo, Yamaha, + 0,607
11. Morbidelli, Yamaha, + 0,647
12. Pol Espargaró, KTM, + 0,680
13. Binder, KTM, + 0,765
14. Nakagami, Honda, + 0,831
15. Bradl, Honda, + 0,982
16. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,986
17. Marc Márquez, Honda, + 1,023
18. Mir, Honda, + 1,152