Joan Mir (Honda/19.): Üble Probleme
Zwar hat sich Honda nach eigenen Aussagen den Winter über ordentlich ins Zeug gelegt, die Erfolge in Form von guten Rundenzeiten sind beim Katar-Test jedoch durchwegs ausgeblieben. Der Abgang des sechsfachen MotoGP-Champions Marc Marquez ist bei den Japanern vorerst definitiv nicht wettzumachen.
Die einst so ruhmreiche MotoGP-Macht musste sich in der offiziellen Zeiten-Tabelle mit ihren vier Protagonisten am Ende mit den Rängen 17 bis 20 durch Johann Zarco, Taka Nakagami, Joan Mir und Luca Marini begnügen. Der ehemalige MotoGP-Weltmeister Joan Mir – er geht in sein zweites Jahr mit Repsol-Honda – hatte am Dienstag besonders üble Probleme – im Wortsinn: «Ich war super müde, als ich aufgewacht bin, habe mich nicht gut gefühlt. Das war um drei Uhr morgens.»
Doch das Martyrium ging weiter: «Wir hatten dann auch noch ein Problem mit dem Bike. Ich habe erbrochen, da haben wir uns entschieden, zu stoppen. Leider habe ich mich auch am Nachmittag noch nicht besser gefühlt. Fast fürchte ich, dass das jetzt ein paar Tage so anhalten wird. Es war ehrlich gesagt ein Tag zum Vergessen. Es war schade, denn wir konnte kaum etwas probieren. In Summe ein verlorener Test. Wir hätten viel tun können.»
Hätte, wäre: «Wir waren am Montag schon nahe dran, konkurrenzfähig zu sein und dran am Feld. Heute konnten wir leider keinen weiteren Schritt machen. Ich habe nach den Runden gestern mit dem Medium-Reifen für heute mit dem Soft viel erwartet – ich wollte die 1:51er-Zeiten angreifen. Es ist einfach schade, wir hätten viele Dinge probieren und bestätigen wollen. Wir bräuchten noch vier oder fünf Tage hier – oder vielleicht besser nicht, sonst verbessern sich die anderen Jungs noch mehr (lacht).»
Mir findet aber: «Das Bike ist insgesamt besser als jenes des Jahres 2023. Das Gefühl mit der Frontpartie ist besser. Wir haben zwar ähnliche Probleme, fahren aber bessere Rundenzeiten. Der Top-Speed ist besser – nicht fantastisch, aber wir haben uns gesteigert. Auch die Beschleunigung ist besser im Vergleich zu 2023, aber das ist im Moment noch unser Schwachpunkt. Wir haben weniger Wheelie-Neigung durch die Aerodynamik. Die neue Verkleidung bringt mehr Downforce – ist also gut. Wir wären gern besser vorbereitet. Wir erwarten ganz klar ein hartes erstes Rennen – auch weil wir wissen, dass diese Piste hier der Honda nicht wirklich gut liegt.»
Zu seinem Crash beim letzten Versuch sagt Mir: «Ich schiebe es auf meine körperliche Verfassung. Ich habe da Druck gemacht, aber am Ende der schnellsten Kurve ist mir leider ein Fehler passiert. Wir haben generell nicht viel Spielraum. Und wenn man sich dann auch nicht gut fühlt, dann macht man solcher Fehler.»
MotoGP-Test in Katar, Endstand (19. und 20. Februar):
1. Bagnaia, Ducati, 1:50,952 min
2. Bastianini, Ducati, + 0,120 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,308
4. Marc Márquez, Ducati, + 0,383
5. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,389
6. Viñales, Aprilia, + 0,435
7. Martin, Ducati, + 0,514
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,537
9. Brad Binder, KTM, + 0,631
10. Bezzecchi, Ducati, + 0,726
11. Miller, KTM, + 0,768
12. Oliveira, Aprilia, + 0,884
13. Alex Márquez, Ducati, + 0,992
14. Quartararo, Yamaha, + 1,013
15. Acosta, KTM, + 1,094
16. Rins, Yamaha, + 1,151
17. Zarco, Honda, + 1,210
18. Nakagami, Honda, + 1,432
19. Mir, Honda, + 1,505
20. Marini, Honda, + 1,725
21. Augusto Fernández, KTM, + 1,818
22. Crutchlow, Yamaha, + 2,060
23. Pirro, Ducati, + 2,703
24. Savadori, Aprilia, + 10,448