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Honda: «Wir kommen näher, aber es reicht noch nicht»

Von Nora Lantschner
Die Repsol-Honda-Werksfahrer Joan Mir und Luca Marini waren nach den Plätzen 13 und 18 am Montag in Doha bemüht, die aus ihrer Sicht durchaus vorhandenen positiven Anzeichen hervorzuheben.

Bester Honda-Pilot am ersten Tag des Katar-Tests war Johann Zarco in den LCR-Castrol-Farben als Neunter, Joan Mir landete knapp zwei Zehntel dahinter auf Rang 13 und sprach von einem guten Testtag. «Ich fühlte mich beim Fahren recht wohl, auf gebrauchten Medium-Reifen waren die Rundenzeiten nicht schlecht. Mit 20 Runden auf dem Reifen konnte ich mittlere 1:53er-Zeiten fahren, was sehr gut ist.»

«Wir konnten viele Dinge bestätigen und wir haben die Aerodynamik ein bisschen verbessert, damit fühle ich mich ein bisschen besser», schilderte der Repsol-Honda-Werksfahrer. «Wenn man die Aerodynamik verändert, muss man normalerweise aber ziemlich viel mit der Elektronik arbeiten und ich glaube, da geht uns im Moment noch etwas ab. Wir müssen noch Anpassungen vornehmen, um im Hinblick auf die letzten Zehntel pushen zu können.»

«Den Grip und die Traktion haben wir im Vergleich zu Sepang nicht verbessert», räumte Mir mit Verweis auf eine altbekannte Honda-Schwäche ein. «Wir versuchen einfach das zu managen, was wir haben. Ich glaube, dass Potenzial vorhanden ist, aber mit Sicherheit liegen dort unsere Schwächen – in puncto Grip und Beschleunigung. Wenn man diese Probleme hat, kommt man im Rennen in den letzten Runden normalerweise in Schwierigkeiten. Man kann damit umgehen, man kann es managen, aber man wird immer stärker nachlassen als die anderen.»

Neue Teile müssen in der Honda-Box am Dienstag keine mehr getestet werden. «Vielleicht können wir uns ein bisschen mehr auf mich selbst und auf die Details konzentrieren», meinte Mir deshalb.

Grundsätzlich klingt der MotoGP-Weltmeister von 2020 (noch auf Suzuki) zwar nicht euphorisch, aber doch sehr viel zuversichtlicher als in seinem mühsamen ersten Honda-Jahr: «Ich habe das Gefühl, dass wir näher kommen. Wir sind nicht da, wo wir sein wollen, ich kann aber Potenzial erkennen. In einigen Bereichen, in denen wir im Vorjahr große Probleme hatten, war das Motorrad am ersten Tag hier in Katar schon besser. Ohne am Limit zu pushen habe ich meine Qualifying-Rundenzeit deutlich verbessert. Ich fühle mich besser mit dem Motorrad, ich fühle mich wohler. Ich bremse noch immer nicht dort, wo ich glaube, dass ich es könnte, das müssen wir am Dienstag in Ordnung bringen. Vom Kurvenspeed her und allem kann ich es jetzt aber mehr genießen – und wenn ich es genieße, bin ich normalerweise schnell», unterstrich Joan Mir.

Sein neuer Teamkollege Luca Marini teilt diese Standortbestimmung. Zwar lobte der 26-jährige Italiener seinen japanischen Arbeitgeber, der auf seine Kommentare höre und auch reagieren würde. Allerdings räumte er auch ein: «Die ganze gute Arbeit, die wir geleistet haben, reicht aber noch nicht aus. Denn die anderen Hersteller haben sich sehr verbessert und wir sind noch weit weg von der Spitze. Wir haben aber noch Ideen, wir werden am Dienstag versuchen, uns zu verbessern, und für das Rennwochenende wird noch etwas mehr kommen, um vielleicht den Grip und die Beschleunigung im Kurvenausgang zu verbessern. Alles, was wir bisher probiert haben, war positiv – aber es ist noch nicht genug.»

Marini hält den All-Time-Lap-Record in Lusail, allerdings erzielte er die 1:51,762 min im vergangenen November noch auf der Ducati Desmosesidici GP22. Am Dienstag kam er auf der RC213V in 1:53,433 min auf Rang 18. Auf die Unterschiede angesprochen winkte «Maro» ab: «Es ist eine komplett andere Fahrweise. Wenn ich versuchen würde, das zu tun, was ich vor ein paar Monaten gemacht habe, wäre meine Rundenzeit langsam. Die DNA des Motorrads ist ziemlich anders, ich muss also meinen Fahrstil anpassen. Im Vergleich zu Malaysia habe ich mich schon verbessert. Am Dienstag werde ich mich noch mehr darauf konzentrieren, weil wir die große Arbeit mit den Teilen am Montag erledigt haben, um am Dienstag mehr ‚freie‘ Zeit zu haben, um das Rennwochenende vorzubereiten.»

Katar-Test, Montag (19. Februar):

1. Bagnaia, Ducati, 1:52,040 min
2. Martin, Ducati, + 0,220 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,292
4. Brad Binder, KTM, + 0,296
5. Di Giannantonio, Ducati, + 0,427
6. Viñales, Aprilia, + 0,455
7. Alex Márquez, Ducati, + 0,516
8. Bastianini, Ducati, + 0,549
9. Zarco, Honda, + 0,592
10. Quartararo, Yamaha, + 0,597
11. Bezzecchi, Ducati, + 0,759
12. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,774
13. Mir, Honda, + 0,783
14. Miller, KTM, + 0,856
15. Acosta, KTM, + 0,898
16. Marc Márquez, Ducati, + 0,919
17. Nakagami, Honda, + 1,168
18. Marini, Honda, + 1,393
19. Rins, Yamaha, + 1,602
20. Augusto Fernández, KTM, + 1,715
21. Oliveira, Aprilia, + 1,903
22. Pirro, Ducati, + 2,469
23. Crutchlow, Yamaha, + 2,471

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