Joan Mir (DNF): Optimistisch trotz Defekt und Ausfall
Joan Mir: Gutes Gefühl und hohes Tempo bis zum Ausfall in Runde elf
Leider gibt es keine Pokale für den besten optischen Auftritt. Wäre es rein nach den Designs gegangen, die Honda-Mannschaft mit Joan Mir und Luca Marini hätte sich große Trophäen verdient. Vor dem Start zum Jubiläums-GP traf der Joan Mir in der Box noch MotoGP-Legende Randy Mamola, dessen Helmdesign der Spanier zu Ehren des Haudegens aus den USA trug. Dann schwang er sich auf die RC213V im Freddie Spencer-Design der Saison 1983 um auf einem ernüchternden 20. Startplatz zu rollen.
Wie bereits in der Vergangenheit war Mir dabei in vertrauter Gesellschaft. Teamkollege Marini sowie Nakagami flankierten die #36. Lediglich Johann Zarco, der in England eine andere Motorspezifikation einsetzen durfte, hatte sich als 16. und mit einem Rückstand von nur 1,3 Sekunden auf Pole-Mann Espargaro, besser verkauft.
Den Halbzeit-Grand Prix konnte der Werksfahrer, der seinen Vertrag frisch um zwei weitere Jahre verlängert hatte, dann auch nur zur Hälfte genießen. In Runde elf musste Mir seinen schönen Renner in der Box abstellen. Der Mallorquiner zu dem Ausfall: Es ist auf der langen Geraden passiert. Im Cockpit gingen mehrere Kontrolllampen an und im gleichen Moment blieb die Leistung weg. Ich konnte weiterfahren, aber der Abfall der Power war so stark, dass es dann keinen Sinn mehr machte.»
Um einen klassischen Motorschaden handelte es sich dabei nicht. Mir: «Mechanisch ist nichts kaputtgegangen, der Motor lief ganz normal, aber an der elektronischen Steuerung gab es wohl einen Defekt.»
Der Ex-Weltmeister zeigte sich enttäuscht und zugleich zufrieden, was die Vorstellung bis zu seinem Ausfall anging. «Eigentlich bin ich zufrieden, denn im Rennen habe ich mich klar am besten gefühlt, es war die beste Leistung des Wochenendes. Ich habe es geschafft, mich sehr gut auf das Bike zu adaptieren. Wir hatten keine großen Dinge vorab geändert. Der Plan war mit Konzentration und Gefühl das Beste herauszuholen und das hat bis dahin auch geklappt. Ich war damit konkurrenzfähig.».
Ein Blick auf die Daten bestätigt Mirs Aussage. Im Quali über zwei Sekunden hinter der Spitze zurück, konnte der RC213V-Pilot seinen Rückstand im Rennen auf die Spitze auf 1,4 Sekunden verkleinern.
Zum kurzen Rennverlauf sagte Mir, der auf dem unbedeutenden 19. WM-Rang liegt, weiter: «Ich bin hinter Luca gefahren und hatte ein sehr gutes Gefühl für die Reifen. Mir war bewusst, dass Morbidelli bald wieder vorbeifahren kommt. Mein Plan war, mich bei ihm anzuhängen. Und genau in dem Moment als Franco kam und auch an Luca vorbeifuhr, hatte ich den Defekt. Leider.»
Bevor sich Joan Mir verabschiedete, bestätigte der Honda-Werksfahrer: «Ich freue mich jetzt sehr auf das Event in Österreich. Hier werden wir mit einer neuen Version antreten. Auch die Motorvariante, die Johann schon hier gefahren ist und die meiner Meinung nach ein Vorteil ist, kommt dann zum Einsatz. Ansonsten bleibt unser Ziel, mit der besseren Basis weiterzuarbeiten und uns auf Details zu konzentrieren.»
Ergebnisse MotoGP Silverstone, GP-Rennen (4. August):
1. Enea Bastianini (I), Ducati, 20 Runden in 39:49,929 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +1,931 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +5,866
4. Marc Márquez (E), Ducati +6,906
5. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +7,736
6. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +9,514
7. Alex Márquez (E), Ducati, +9,741
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +14,016
9. Pedro Acosta (E), KTM, +16,386
10. Franco Morbidelli (I), Ducati , +23,609
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +24,202
12. Jack Miller (AUS), KTM, +25,767
13. Maverick Viñales (E), Aprilia, +26,751
14. Johann Zarco (F), Honda, +26,953
15. Takaaki Nakagami (J), Honda, +37,278
16 Augusto Fernandez (E), KTM, +37,605
17. Luca Marini (I), Honda, +47,507
18. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +59,139
- Raúl Fernández (E), Aprilia, 1. Runde nicht beendet
– Miguel Oliveira (P), Aprilia, 1. Runde nicht beendet
– Brad Binder (ZA), KTM, 1. Runde nicht beendet
– Joan Mir (E), Honda, Aufgabe nach 12 Runden
Ergebnisse MotoGP Silverstone, Sprint (3. August):
1. Enea Bastianini (I), Ducati, 10 Runden in 19:49,929 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +1,094 sec
3. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +2,023
4. Brad Binder (ZA), KTM, +8,644
5. Pedro Acosta (E), KTM, +8,777
6. Alex Márquez (E), Ducati, +9,043
7. Jack Miller (AUS), KTM, +11,504
8. Maverick Viñales (E), Aprilia, +11,689
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +11,828
10. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +13,328
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +15,373
12. Raúl Fernández (E), Aprilia, +18,234
13. Augusto Fernandez (E), KTM, +18,326
14. Johann Zarco (F), Honda, +18,492
15. Luca Marini (I), Honda, +19,050
16. Joan Mir (E), Honda, +19,674
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +29,302
18. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +31,070
– Marc Márquez (E), Ducati, 1 Runde zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 6 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 1. Runde nicht beendet
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 1. Runde nicht beendet
WM-Stand nach 20 von 40 Rennen:
1. Martin 241 Punkte. 2. Bagnaia 238. 3. Bastianini 192. 4. Marc Marquez 179. 5. Vinales 130. 6. Acosta 122. 7. Binder 114. 8. Di Giannantonio 104. 9. Aleix Espargaro 99. 10. Alex Marquez 92. 11. Bezzecchi 61.12. Morbidelli 61. 13. Oliveira 51. 14. Quartararo 49. 15. Raul Fernandez 46. 16. Miller 38. 17. Augusto Fernandez 15. 18. Zarco 14. 19. Mir 13. 20. Nakagami 10. 21. Rins 8. 22. Pedrosa 7. 23. Marini 1
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 352 Punkte. 2. Aprilia 192. 3. KTM 178. 4. Yamaha 53. 5. Honda 26.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 430 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 302. 3. Gresini Racing MotoGP 271. 4. Aprilia Racing 229. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 165. 5. Red Bull KTM Factory Racing 156. 7. Red Bull GASGAS Tech3 137. 8. Trackhouse Racing 97. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 57. 10. LCR Honda 24. 11. Repsol Honda 14.