MotoGP: Marquez trotz Panne zum Sieg

Johann Zarco (12.): «Konnte die Zahlen nicht glauben»

Von Thomas Kuttruf
2023 hieß der strahlende Sieger des MotoGP-Rennens auf Phillip Island Johann Zarco. 2024 erreichte der abgebrühte Franzose das Ziel auf der LCR-Kunden-Honda als Zwölfter – und war trotzdem glücklich.

Vorjahressieger Johann Zarco erlebte in Australien ein sehr wechselhaftes Wochenende mit einem für sehr versöhnlichen Enden – Platz 12 nach 27 intensiven Runden auf der herrlichen Naturrennstrecke von Phillip Island. Damit hatte der Franzose bereits den ersten Sieg errungen – denn den Sprint hatte seine RC213V nach einem gewaltigen Abflug nicht überlebt.

Der erfahrene Pilot aus Südfrankreich, der sich der Weiterentwicklung der Honda im Renneinsatz verschworen hat bewertete den Abschluss des Australien-GP weniger am Ergebnis. Johann Zarco: «Ich bin happy. Es ist nur wenige Monate her, da schien es als ob wir in einem anderen Rennen fahren. Und jetzt fahren wir mit den Jungs und verfügen über eine gesunde Pace, die ich Runde für Runde wiederholen kann.»

Das Ass von LCR-Honda unterstreicht: «Wir waren zu Beginn des Jahres nirgends und heute habe ich 10 Sekunden auf Pecco Bagnaia verloren. Ich bin davon schon begeistert! Als ich auf meinem Display im Motorrad meine Rundenzeiten gesehen habe, da konnte ich es nicht glauben. Wir sind nahezu das komplette Rennen unter 1:29 min gefahren. Unsere Basis ist absolut erstaunlich.»

Zum Vergleich: Während Zarco zu Saisonbeginn bis zu zwei Sekunden pro Umlauf auf die Spitze verlor, war Sieger Marc Marquez mit neuem Streckenrekord nur noch 0,81 Sekunden schneller als der MotoGP-Veteran aus Frankreich.

Aber zugleich fuhr die #5 am Limit, wie Zarco anhand des Rennverlaufs erzählt: «Als mich Jack Miller überholt hat, war ich in der Lage ihm zu folgen. Dann kam Raul Fernandez vorbei, der aber noch schneller war. Wir liefen dann auf Quartararo auf und ich dachte wir überholen ihn, setzten uns ab; und im Finale schnappe ich Jack. Aber das hat nicht funktioniert – denn Fabio hat gegen Ende einen beeindruckenden zweiten Frühling bekommen.»

Johann Zarco ergänzte: «Also habe ich eine Weile versucht Jack zu überholen, er hat zum Schluss etwas Probleme bekommen. Aber bei mir war es so: Ich hing betoniert an meiner 1:28,7 min fest. Das war sehr schnell, aber es war unmöglich auch nur noch minimal schneller zu fahren.»

Bei aller Euphorie für die neue Möglichkeit nun gegen Kollegen auf Bikes anderer Marken zu kämpfen, die Problem der RC213V sind nicht verschwunden. Der in Andorra lebende Franzose erinnerte: «Es ist dennoch ein kompliziertes Fahren. Ich werde in jeder Runde an mehreren Stellen an die Schwache Traktion erinnert und ich muss mich jede Runde darauf einstelle und sehr präzise bei allem sein.»

Die Leistung des mittlerweile 34-Jährigen verdient Respekt. Als bester Pilot der RC213V schlug er erneut das weitere Honda-Aufgebot. Auch in der WM-Tabelle hält Johann Zarco als 17. die Honda-Fahne bestmöglich nach oben.

Ergebnisse MotoGP Rennen Phillip Island, (20. Oktober):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 27 Runden in 39:47,702 min
2. Jorge Martin (E), Ducati,+0,997 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +10,100
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +12,997
5. Enea Bastianini (I), Ducati, +13,310
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +15,434
7. Brad Binder (ZA), KTM, +15,450
8. Maverick Vinales (E), Aprilia, +16,636
9. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,757
10. Raul Fernandez (E), Aprilia, +19,345
11. Jack Miller (AUS), KTM, +19,932
12. Johann Zarco (F), Honda, +20,284
13. Alex Rins (E), Yamaha, +22,140
14. Luca Marini (I), Honda, +24,279
15. Alex Marquez (E), Ducati, +24,649
16. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +30,499
17. Augusto Fernandez (E), KTM, +30,533
18. Takaaki Nakagami (J), Honda, +30,765
19. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +45,393
– Joan Mir (E), Honda, 2 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 10 Runden zurück
DNS: Pedro Acosta (E), KTM

Ergebnisse MotoGP Sprint Phillip Island, (19. Oktober):

1. Jorge Martin (E), Ducati, 13 Runden in 19:13,301 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, 1,520 sec
3. Enea Bastianini (I), Ducati, +4,368
4. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +6,879
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,623
6. Raul Fernandez (E), Aprilia, +15,249
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +15,905
8. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +19,280
9. Augusto Fernandez (E), KTM, +21,126
10. Luca Marini (I), Honda, +21,194
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +21,379
12. Alex Rins (E), Yamaha, +21,483
13. Joan Mir (E), Honda, +23,528
14. Takaaki Nakagami (J), Honda, +34,055
15. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +38,324
– Brad Binder (ZA), KTM, 2 Runden zurück
– Maverick Vinales (E), Aprilia, 2 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 2 Runden zurück
– Pedro Acosta (E), KTM, 3 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 6 Runden zurück
– Alex Marquez (E), Ducati, 9 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 34 von 40 Rennen:

1. Martin, 424 Punkte. 2. Bagnaia 404. 3. Marc Márquez 345. 4. Bastianini 331. 5. Binder 192. 6. Acosta 181. 7. Viñales 171. 8. Morbidelli 151. 9. Di Giannantonio 150. 10. Aleix Espargaro 136. 11. Bezzecchi 134. 12. Alex Márquez 125. 13. Quartararo 93. 14. Miller 71. 15. Oliveira 71. 16. R. Fernández 66. 17. Zarco 40. 18. Nakagami 28. 19. Rins 23. 20. A. Fernández 21. 21. Mir 20. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 7. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 611 Punkte. 2. KTM 285. 3. Aprilia 267. 4. Yamaha 104. 5. Honda 60.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 735 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 575. 3. Gresini Racing 470. 4. Aprilia Racing 307. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 284. 6. Red Bull KTM Factory Racing 263. 7. Red Bull GASGAS Tech3 202. 8. Trackhouse Racing 137. 9. Monster Energy Yamaha 116. 10. LCR Honda 68. 11. Repsol Honda Team 29.

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