Pecco Bagnaia (Ducati/4.): Zeitverlust bei Abstimmung
Francesco Bagnaia unterwegs in Thailand in Buriram
Schon in den ersten beiden Trainings entwickelte sich der Thailand-Grand Prix zu jenem Krimi, den sich die Fans für das drittletzte Gefecht dieser Saison erhoffen. Am Vormittag war Francesco «Pecco» Bagnaia Dritter, mit 16 Hundertstelsekunden Rückstand auf seinen Titelrivalen Jorge Martín. Am Nachmittag steigerte sich der Italiener um 1,3 Sekunden, trotzdem war seine Zeit nicht genug, um Martín den Rang abzulaufen: Bagnaia beendete den Tag als Vierter, um den Hauch von acht Hundertstelsekunden hinter Martín an zweiter Stelle und gerade mal drei Hundertstel hinter seinem Teamkollegen Enea Bastianini, der sich als Dritter hatte dazwischen schieben können.
Im Prestigeduell mag sich Martín behauptet haben, doch faktisch liegen die WM-Kontrahenten in Buriram Kopf an Kopf, weshalb Bagnaia auch eine positive Bilanz des ersten Tages ziehen konnte: «Heute morgen lief es sehr gut, am Nachmittag sind wir abermals sehr gut gestartet.»
Der Italiener schildert weiter: «Dann wir wollten wir an einem der beiden Bikes ein anderes Set-up ausprobieren, doch leider funktionierte das Motorrad damit nicht besonders gut. Daraufhin haben wir versucht, das Set-up etwas ans zweite Bike anzugleichen, was sich als unmöglich herausstellte. Vor der Time Attack haben wir das Motorrad deshalb wieder zurückgerüstet, in die andere Richtung. Danach waren wir etwas spät dran», so Bagnaia weiter.
Dennoch konnte er sich bei der Zeit-Attacke gut in Szene setzen. Der dreifache Weltmeister sah noch Verbesserungspotenzial: «Es gelang mir, schnell zu fahren, auch wenn ich keine außergewöhnlich gute, keine wirklich perfekte Runde zustande brachte. Mir fehlt ein bisschen Speed in Kurve 4, und der gesamte Sektor 3 läuft mir noch nicht optimal von der Hand.»
Auf der Habenseite bestätigte sich, was Bagnaia schon im Vorfeld erwartet hatte: Dass er auf der Buriram-Piste infernalisch in die Bremse langen kann. «Das Bremsen ist kein Problem, das haben wir auch am Data Recording sehen können», sagte Bagnaia mit einem Lächeln. «Es ist die Bestätigung, dass mir diese Strecke beim Bremsen und beim Einlenken besser liegt als Phillip Island.»
Martín habe bei der Vorbereitung auf die Rennen am Samstag und Sonntag einen kleinen Vorteil, weil er bereits zielstrebig mit der harten und der mittleren Reifenmischung von Michelin experimentiert habe, räumte Bagnaia ein – ein Vergleich, der dem offiziellen Ducati-Werkspiloten erst noch bevorsteht.
«Jorge hat hier letztes Jahr gewonnen und ist immer noch stark», zollte er seinem Rivalen Respekt. «Aber wir sind definitiv näher dran!»
Ergebnisse MotoGP Buriram, Zeittraining (25. Oktober):
1. Marc Márquez (E), Ducati, 1:29,165 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +0,110 sec
3. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,162
4. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,195
5. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,341
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,384
7. Pedro Acosta (E), GASGAS, +0,437
8. Alex Márquez (E), Ducati, +0,448
9. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +0,455
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,517
11. Brad Binder (ZA), KTM, +0,518
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,591
13. Jack Miller (AUS), KTM, +0,672
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,692
15. Takaaki Nakagami (J), Honda, +0,831
16. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 0,834
17. Luca Marini (I), Honda, +0,973
18. Alex Rins (E), Yamaha, +1,033
19. Joan Mir (E), Honda, +1,052
20. Augusto Fernandez (E), GASGAS, +1,264
21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,847
22. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +2,218