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Espargaro vor dem Finale: «Denke nur an den Sieg»

Von Thomas Kuttruf
Will noch einmal auf Sieg fahren: Aleix Espargaro

Will noch einmal auf Sieg fahren: Aleix Espargaro

Nach 20 Jahren ist es so weit: Aleix Espargaro geht in die letzten Rennen als Stammfahrer der Motorrad-Weltmeisterschaft. Besessen ist der Katalane von einem letzten Sieg für Aprilia – und dem Titel für Jorge Martin.

Der Katalane Aleix Espargaro wird am Sonntag seine Karriere als MotoGP-Rennfahrer beenden. Am Sonntag um 14 Uhr startet der Werksfahrer unerwartet zu einem zweiten Finalrennen vor der eigenen Fangemeinde. Mit einem Sprintsieg und einem vierten Platz beim Grand Prix im vergangenen Mai hatte sich der 34-Jährige bereits einmal verabschiedet – nach der Umplanung des Final-Wochenendes kommt Espargaro nun ein weiteres Mal in den Genuss. Nicht ohne ein sonderbares Gefühl im Bauch: «Hierher zu fahren, das war auch sehr sonderbar. Für mich war es über viele Jahre wie ein Gesetz; das Finale findet immer in Valencia statt und endet mit einer großen Party – das war immer so. Und jetzt sind wir hier und hoffen, das wir viele Spenden für die Region Valencia sammeln. Es wird mir aber dennoch große Freude bereiten, denn die Strecke hier ist für mich der beste Platz überhaupt.»

Dennoch gibt der Rennveteran unumwunden zu, dass sich seine Gedanken ausschließlich um ein bestmögliches Finale drehen: «Es ist unmöglich, nicht daran zu denken. Es endet nicht nur meine Karriere als Rennfahrer, sondern eine unglaubliche Zeit mit Aprilia. Dass ich mein Bike, meine Mechaniker, die ganze Mannschaft bei Aprilia vermissen werde, das weiß ich schon jetzt.»

Als die Frage bei einem seiner letzten Medien-Debriefs nach einer Siegchance gestellt wird, kommt die Antwort wie aus einem Präzisionsgewehr: «Absolut, 100 Prozent ja. Das ist das Ziel. Und ich halte es für absolut realistisch, im Sprint, aber auch am Sonntag. Wir sind hier im Mai mit den weichen Reifen Rundenrekord gefahren. Jetzt werden wir über eine nochmals weichere Mischung verfügen. Mir ist klar, Ducati hat in den letzten Monaten klar dominiert – aber wir werden es versuchen.»

Mit der gleichen Überzeugung sprach der nächstjährige Honda-Testfahrer seine Unterstützung für seinen engen Freund Jorge Martin aus: «Ich denke, er hat den Titel zu 100 Prozent verdient und wünsche es mir sehr für ihn. Er ist wie ein Sohn für mich und ich hoffe, dass er den Titel bereits am Samstag sichern kann. Das würde es deutlich entspannter machen – und vielleicht auch mir helfen für den Sonntag.»

Wie wichtig dem Spanier die Verbindung zu seinem Landsmann ist, zeigt eine weitere Aussage: «Sollte Jorge den Titel erst am Sonntag holen können, dann würde mich das sicher beeinflussen.»

Planbar ist das Geschehen ohnehin nicht – doch die Botschaft des Noch-Aprilia-Werksfahrers ist klar: Käme es zu der Entscheidung zwischen einem eigenen Sieg und dem Titel für Jorge Martin – so würde er seinem Freund den Vortritt lassen.

Ginge es nach dem Piloten aus Granollers, wäre aber das beste Szenario, wenn sich Freund Jorge schon am Samstag zum Championat fährt – und der selbst am Sonntag das Ende seiner Laufbahn mit einem Sieg in Catalunya beschließt.

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