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Repsol Honda: Eine Ära in der MotoGP geht zu Ende

Von Stephan Moosbrugger
Nach der MotoGP-Saison 2024 endet die einst so erfolgreiche Partnerschaft zwischen dem spanischen Öl-Konzern Repsol und Honda. In Barcelona wird die RC213V das letzte Mal mit den Repsol-Farben zu sehen sein.

Beim MotoGP-Saisonfinale in Barcelona am kommenden Wochenende werden viele Fahrer das letzte Mal für ihr derzeitiges Team ausrücken und am Dienstag nach den Rennen unter neuen Farben ein neues Kapitel aufschlagen. Andere wiederum werden ihre Karriere als MotoGP-Stammfahrer beenden – so wie Aleix Espargaro (Aprilia), Takaaki Nakagami (Honda) und Augusto Fernandez (GASGAS), der keinen Fixplatz für 2025 ergattern konnte.

Daneben geht still und leise eine Ära in der MotoGP zu Ende – das Honda-Werksteam wird nächstes Jahr nicht mehr in den Farben von Repsol antreten. Nach dem Abgang von HRC-Aushängeschild Marc Marquez Ende 2023 reduzierte der spanische Öl-Konzern 2024 sein Engagement beim japanischen Hersteller – der Repsol-Schriftzug war lange nicht mehr so dominant auf der Verkleidung der RC213V platziert, wie in den Jahren zuvor. Man musste sich daran gewöhnen, dass die Farbe Orange nicht mehr das vorrangige Erkennungsmerkmal der Werks-Honda war. Das Bild vom ehemaligen Serienweltmeister Marquez auf dem orangen Bike hatte sich bei den Fans ebenso eingebrannt wie einst das Blau der Yamaha M1 bei Valentino Rossi.

Nach der Saison 2024 ist ganz Schluss – die Repsol-Farben werden verschwinden und die jahrzehntelange Kooperation des Öl-Giganten und Honda wird enden. Seit drei Jahren gelang der Kombo kein GP-Sieg mehr und der letzte WM-Titel liegt fünf Jahre zurück – 2019 holte sich Marquez seinen letzten Titel mit Repsol Honda. HRC ist ins Hintertreffen geraten, die stolzen Japaner fahren in der Königsklasse hinterher. Die beiden Werksfahrer Joan Mir und Luca Marini liegen in der WM-Tabelle vor dem Saisonfinale abgeschlagen auf den Rängen 21 und 22. Positiv zu erwähnen ist, dass in den letzten Rennen ein Aufwärtstrend zu erkennen war – die harte Arbeit bei Honda macht sich langsam bezahlt.

Ein Blick zurück ist im Gegensatz dazu wie Balsam auf die geschundene Honda-Seele: Repsol war 1995 in die Königsklasse der Motorrad-WM eingestiegen – als Teil der Lackierung der Honda NSR500. Das Repsol-Honda-Team konnte in 30 Jahren 15 Fahrer-WM-Titel mit Marc Marquez (6) Mick Doohan (4), Valentino Rossi (2), Alex Criville (1), Nicky Hayden (1) und Casey Stoner (1) einfahren. Dazu kamen 11 Teamweltmeisterschaften, 183 Rennsiege und 455 Podien. Zu erwähnen ist an dieser Stelle auch Dani Pedrosa, der insgesamt 13 Jahre in den Repsol-Farben in der Königsklasse fuhr und 31 Siege holte.

Repsol wird sich zukünftig stärker den nicht-fossilen Kraftstoffen widmen. Ab 2027 sind 100 Prozent fossilfreie Kraftstoffe im Reglement der MotoGP vorgeschrieben. Als sicher gilt auch, dass sich Repsol stärker in der Formel-1 engagieren wird.

Die Augen werden in Barcelona auf das Titel-Duell zwischen den Ducati-Piloten Jorge Martin und Pecco Bagnaia gerichtet sein. Vielleicht lohnt sich dazwischen ein letzter Blick auf die beiden Werks-Honda, die wohl im hinteren Teil des Feldes zu finden sein werden.

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