Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Miguel Oliveira: «Haben unsere Ziele nie erreicht»

Von Stephan Moosbrugger
Miguel Oliveira

Miguel Oliveira

MotoGP-Ass Miguel Oliveira blickt auf schwierige zwei Jahre mit Aprilia zurück, die von einigen Verletzungen geprägt waren. Trotzdem fühlt er sich für seine Zukunft bei Pramac Yamaha gestärkt.

Für Miguel Oliveira verlief das letzte Drittel der MotoGP-Saison 2024 katastrophal. Bei einem Sturz im ersten freien Training in Mandalika zog sich der Portugiese eine Fraktur im rechten Handgelenk zu. Die Rennen in Indonesien, Japan, Australien, Thailand und Malaysia musste er auslassen. Beim Saisonfinale in Barcelona war Oliveira wieder am Start. Dort ging es für ihn vor allem darum, sich vom Trackhouse-Racing-Team zu verabschieden und beim Test nach dem Rennwochenende sein neues Abenteuer mit dem Team Pramac Yamaha in Angriff zu nehmen.

Hat sich der 29-Jährige wieder vollständig erholt? «Ich habe mich innerhalb der erwarteten Zeitspanne von sechs Wochen erholt, habe allerdings fünf Rennen hintereinander verpasst. Das kam mir wie eine lange Zeit vor, aber in Wirklichkeit war sie kurz», sagte Oliveira im Interview mit Sponsor Estrella Galicia in Porto und erklärte, wie es zu dem Sturz in Mandalika gekommen ist. «Der Sturz war Pech. Es gab einen Kurzschluss in der ECU des Motorrads, wodurch ich alle Kontrollsysteme verloren habe, und auf den Lenker gefallen bin. Bei einem solchen Sturz sind die Verletzungen reine Glückssache – man kann Pech haben, wenn man auf den Lenker fällt oder zu hart auf dem Asphalt aufschlägt. Aber ich bin danach schnell nach Hause gekommen und es ist alles gut gegangen. Jetzt bin ich in perfekter Form.»

Oliveira hatte zwei durchwachsene Jahre mit Aprilia. Die Saison 2024 bei Trackhouse Racing beendete er auf dem 15. Platz in der WM-Tabelle. Highlight waren die Ränge 2 (Sprint) und 6 (Grand Prix) auf dem Sachsenring. 2023 belegte er mit dem Team RNF den 16. Platz in der Gesamtwertung. «Es waren zwei Jahre, in denen ich aufgrund von Verletzungen sowohl technisch als auch körperlich sehr zu kämpfen hatte. Wir haben es nie geschafft, das Ziel zu erreichen, das wir uns gesetzt hatten», resümierte Oliveira. «Es waren zwei schwierige Jahre in meiner MotoGP-Karriere, aber ich denke, dass sie mich letztendlich zu einem stärkeren und kompletteren Fahrer machen werden. Ich war in der Lage, mich an ein ganz anderes Motorrad anzupassen, als ich es gewohnt war, und ich habe auch Fortschritte bei meinem Fahrstil gemacht. Somit kann ich etwas Positives für meine Zukunft mitnehmen.»

Seine Zukunft, zumindest 2025, wird Oliveira mit dem neu formierten Team Pramac Yamaha bestreiten. Ausschlaggebend für seine Verpflichtung war seine große Erfahrung, um zu helfen, den japanischen Hersteller in der Königsklasse wieder an die Spitze zu bringen. Beim Test in Barcelona fand die Premiere für die Partnerschaft statt. «Es war ein sehr guter Tag, an dem wir das Motorrad und das Team sehr schnell kennenlernten – wir hatten keine Zeit uns hinzusetzen und viel zu arbeiten. Erstens, weil das Team die gerade gewonnene Weltmeisterschaft feierte, und zweitens, weil sie ein neues Motorrad hatten», blickte Oliveira zurück. «Aber Yamaha hat mir im Laufe des Tages sehr geholfen, von einem Motorrad zum anderen zu wechseln. Technisch konnten wir nicht allzu tief einsteigen, weil alles neu war, aber ich hatte viel Spaß. Es ist klar, dass das Motorrad noch verbessert werden muss, aber ich fühlte mich wirklich gut – das machte mich sehr glücklich und motivierte mich für den nächsten Test.»

Die nächste Gelegenheit, sich mit der Yamaha vertraut zu machen, hat Oliveira Anfang Februar in Sepang. Wie sieht der Plan des Familienvaters bis dahin aus? «Da ich zu Hause immer sehr mit Kindern und alltäglichen Dingen beschäftigt bin, vergeht die Zeit für mich sehr schnell, bis ich wieder im Flugzeug zu den Tests in Malaysia sitzen werde», erklärte er. «Jetzt verbringe ich meine Zeit damit, mich körperlich mit Dingen vorzubereiten, für die man während der Saison nicht viel Zeit hat – wie längere Ausdauertrainings. Es sind zwei Monate, aber mit Weihnachten und Neujahr geht alles sehr schnell vorbei.»

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