KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Verluste von Ducati lassen Davide Tardozzi (65) kalt

Von Ivo Schützbach
Ducati-Lenovo-Teammanager Davide Tardozzi

Ducati-Lenovo-Teammanager Davide Tardozzi

Mit jeweils acht Motorrädern in der Startaufstellung war Ducati seit 2022 in der MotoGP tonangebend und eroberte dreimal in Folge den Fahrer-, Konstrukteurs- und Team-WM-Titel. Für 2025 ändern sich die Voraussetzungen.

Seit 2020 ist Ducati in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft ungeschlagen, seit 2022 auch in der Fahrer- und Team-WM. In den vergangenen drei Saisons hat Ducati mehrere MotoGP-Rekorde aufgestellt, diese wurden auch möglich, weil kein anderer Hersteller so viele Motorräder in der Startaufstellung hatte – deren acht.

2025 wird das nach dem Wechsel von Pramac Racing zu Yamaha anders sein. Das Aufgebot aus Borgo Panigale schrumpft um 25 Prozent auf sechs Maschinen, womit Ducati aber dennoch die quantitative Nummer 1 bleibt. Doch mit Champion Jorge Martin, Marco Bezzecchi und Enea Bastianini sind drei Fahrer, die die Weltmeisterschaft bereits in den Top-3 beendet haben, zur Konkurrenz abgewandert.

Während die Gegner durch die Wechsel gestärkt werden, bedeutet dies für Ducati eine Schwächung. Wird die Erfolgsformel dennoch aufgehen, fragte SPEEDWEEK.com bei Lenovo-Teammanager Davide Tardozzi nach.

«Ich muss ein bisschen ausholen», erzählte der 65-Jährige beim Treffen. «2020 hat Ducati die Entscheidung getroffen, das Line-up von Piloten in gesetzterem Alter und mit altem Fahrstil wie Dovizioso und Petrucci auf junge Fahrer mit einem anderen Stil zu ändern. Diese Idee brachte uns einen Riesenschritt vorwärts. Dank diesem anderen Fahrstil war unser Motorrad in der Lage, besser ausgereizt zu werden. Wir hielten den Fahrstil für etwas sehr Wichtiges und rückblickend kann ich sagen, dass wir Recht hatten. Hinzu kam, dass wir auf einmal sehr junge Fahrer hatten. Heute verfügen wir über gute Ergebnisse und können einen anderen Weg einschlagen.»

«Wir glauben auch weiterhin, dass junge Fahrer wichtig sind», betonte Teammanager Tardozzi. «Sonst hätten wir nicht den 19-jährigen Aldeguer verpflichtet. Klar ist aber auch, dass wir etwas verlieren werden: Martin und Bezzecchi gingen zu Aprilia, KTM hat neben Bastianini Vinales verpflichtet. Aber wir glauben, dass wir in einer anderen Ausgangslage als vor vier Jahren sind und dieses Risiko eingehen können. Das Motorrad ist auf dem bekannten Level und die beiden Fahrer im Werksteam sind Marc Marquez und Francesco Bagnaia – niemand sonst hat diese beiden. Die anderen werden sehr stark sein und ihre Bikes verbessern, Ducati hat aber keine Angst vor KTM oder Aprilia. Und auch nicht vor Yamaha – sie werden rasch Fortschritte erzielen.»

MotoGP-Startliste 2025:

Ducati Lenovo

#63 Francesco Bagnaia (I) – Ducati GP25
#93 Marc Márquez (E) – Ducati GP25

Pertamina Enduro VR46 Racing
#49 Fabio Di Giannantonio (I) – Ducati GP25
#21 Franco Morbidelli (I) – Ducati GP24

Gresini Racing
#73 Alex Márquez (E) – Ducati GP24
#54 Fermin Aldeguer (E) – Ducati GP24

Aprilia Racing
#89 Jorge Martin (E) – Aprilia RS-GP
#72 Marco Bezzecchi (I) – Aprilia RS-GP

Trackhouse Racing
#25 Raul Fernandez (E) – Aprilia RS-GP
#79 Ai Ogura (J) – Aprilia RS-GP

Red Bull KTM Factory Racing
#33 Brad Binder (ZA) – KTM RC16
#37 Pedro Acosta (E) – KTM RC16

Red Bull KTM Tech3
#12 Maverick Vinales (E) – KTM RC16
#23 Enea Bastianini (I) – KTM RC16

Honda HRC
#10 Luca Marini (I) – Honda RC213V
#36 Joan Mir (E) – Honda RC213V

Castrol Honda LCR
#5 Johann Zarco (F) – Honda RC213V

Idemitsu Honda LCR
#35 Somkiat Chantra (T) – Honda RC213V

Monster Energy Yamaha
#20 Fabio Quartararo (F) – Yamaha YZR-M1
#42 Alex Rins (E) – Yamaha YZR-M1

Prima Pramac Yamaha
#43 Jack Miller (AUS) – Yamaha YZR-M1
#88 Miguel Oliveira (P) – Yamaha YZR-M1


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