Jack Miller rät: «Wir sollten keine Türen schließen»
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Jack Miller
Wir sollten keine Türen schließenJack Miller geht 2025 in seine elfte MotoGP-Saison – und das bereits mit dem vierten Hersteller. Nach drei Jahren auf Honda, war er fünf Jahre auf Ducati unterwegs. Danach folgten zwei Jahre auf KTM, in diesem Jahr folgt Yamaha. Den Platz im Pramac-Yamaha-Team ergatterte er sich im letzten Moment – nachdem eigentlich alle und auch er selbst dachten, dass seine Karriere als MotoGP-Stammfahrer vorbei sein würde.
Bei den Vorsaison-Tests in Malaysia und Thailand hinterließ Miller einen guten Eindruck, er kam mit der M1 von Beginn an gut zurecht. In Buriram war er auf Rang 10 zu finden und war zweitbester Yamaha-Pilot hinter Fabio Quartararo. Am kommenden Wochenende wird er auf dem Chang International Circuit seine ersten MotoGP-Rennen mit Yamaha bestreiten.
«Ich bin froh, zurück zu sein und dass die Tests vorbei sind – wie immer», schmunzelte Miller beim offiziellen Medientermin am Donnerstag. «Morgen werden wir sehen, wie die Yamaha gegen die anderen Jungs bestehen kann. Testen ist die eine Sache, aber man weiß dabei nie, wie die Umstände bei den anderen sind – etwa, mit welchen Reifen sie unterwegs sind. Ich freue mich sehr, hier in die Saison zu starten.»
Wie war sein Gefühl bei den Tests? «Ich war jedes Mal sehr aufgeregt, als ich in die Box kam – wir hatten eine gute Zeit», so der Australier. «Ich war schon nach dem Shakedown optimistisch, als ich das Bike nach und nach verstanden habe – mehr als noch vor drei Monaten. Die Tests waren sehr gut und wir konnten alles, was wir uns vorgenommen hatten, abarbeiten. Natürlich arbeiten wir weiter, aber wir haben eine solide Basis.»
Miller ist in den letzten Jahren bei Ducati und KTM jeweils Motorräder mit V4-Motor gefahren. Nach den Tests in Sepang und Buriram – denkt er, dass die M1 mit dem Reihenvierzylinder genügend Potenzial bietet? «Ich denke schon, denn es gibt mehr als einen Weg. Immerhin wurde der Reihenmotor 2020 und 2021 Weltmeister. Nachdem ich mit diesem Konzept gefahren bin, kann ich nicht sagen, dass man damit nicht stark sein kann», versicherte der 30-Jährige. «Man muss die Vor- und Nachteile verstehen. Zum Beispiel ist der Schwerpunkt des Bikes fantastisch. Ich denke, man kann noch mehr herausholen aus dem Reihenmotor. Wir sollten keine Türen schließen und offenbleiben. Ich denke, Yamaha verfolgt dahingehend einen guten Ansatz, wenn sie zuerst alles verstehen wollen, bevor sie eine Entscheidung treffen. Sie arbeiten schon so lange mit dem Reihenvierzylinder und sie haben sehr viel Wissen aufgebaut.»
Miller war die letzten vier Jahre in den Werksteams von Ducati und KTM. Fühlt sich das Team Pramac Yamaha auch wie ein Werksteam an? «Es ist nahezu identisch – wenn es zum Beispiel um Teile zum Testen geht. Yamaha hat bezüglich der Zusammenarbeit von Werks- und Satellitenteam ein komplett neues Kapitel aufgeschlagen. Beim Test hatten wir einen umfassenden Testplan, den wir abgearbeitet haben und sie wollten von allen die Informationen bekommen. Sie gehen den richtigen Weg – sie haben alles, jetzt braucht es Zeit, um alle Puzzleteile zusammenzusetzen.»