MotoGP-Raketen von KTM die schnellsten

Yamaha-Manager Meregalli lobt verbissene Werksfahrer

Von Thomas Kuttruf
Yamaha-Teammanager Meregalli (li.) begrüßt Honda-Kollege Alberto Puig

Yamaha-Teammanager Meregalli (li.) begrüßt Honda-Kollege Alberto Puig

Auf dem Papier sah es für das Yamaha-MotoGP-Team beim letzten Grand Prix erneut nicht gut aus. Doch die Realität war eine andere. Es gelang, die M1 nun so zu trimmen, dass beide Piloten bis ins Ziel kämpfen konnten.

Nach dem letzten MotoGP-Wochenende in Katar bot sich auf den Ergebnislisten für Yamaha kein allzu positives Bild. Beide Pramac-Yamaha-Piloten verpassten das Ziel. Dafür fuhren die Athleten der etablierten Werksmannschaft in die Punkte und zumindest Fabio Quartararo konnte seine M1 am gesamten Wochenende werbewirksam in Szene setzen.

Yamaha-Teammanager Massimo Meregalli würdigte im Nachgang aber auch besonders den Einsatz von Alex Rins. Der Katalane hatte erstmals in dieser Saison in der Qualifikation für ein unübersehbares Ausrufezeichen gesorgt. Zwar musste Rins durchs Q1, doch als es darauf ankam, war er mit Platz 9 zur Stelle. Mit dem Teamkollegen auf Platz 3 war es die beste Trainingsleistung.

Im GP wurde Rins dann fast aus dem Rennen geworfen. Teammanager Massimo Meregalli: «Alex wurde in Runde 7 von einem Stein am Arm getroffen. Er hatte Schmerzen, was ihm sicher nicht half, aber er kämpfte sich wieder heran. Alex hat richtig gebissen und bis zum letzten Meter gekämpft, und in der letzten Runde gelang es ihm, Ogura und Binder zu überholen.

Zwar bekam Rins einen WM-Punkt dank der Zeitstrafe für Vinales und dessen Rückversetzung geschenkt, aber die Zielankunft hatte dennoch eine große Bedeutung für die gesamte Mannschaft. Denn anders als in den vergangenen Jahren, als die Yamaha-Piloten hart unter die Räder kamen und mit Grip durchgereicht wurden, konnten die M1-Piloten nun auch in der Schlussphase dagegenhalten.

Meregalli: «Wir hatten gehofft, die Startplätze 3 und 9 gut nutzen zu können, aber Fabio und Alex wurden beide in der ersten Runde von anderen Fahrern blockiert, was sehr schade war. Sie kämpften hart, gaben ihr Bestes, um ihre Rivalen in Schach zu halten, und kamen in einer großen Gruppe gut zurecht. Fabio verteidigte seine Position so gut er konnte. Am Ende des Rennens schaffte er eine Lücke zwischen sich und Acosta, die seine Position festigte. Alles in allem war es kein einfaches Wochenende, aber wir werden uns weiter anstrengen, um eine positive Entwicklung zu nehmen.»

Interessant: Beide Yamaha-Werksfahrer verbesserten ihre Rundenzeiten im Vergleich zum Vorjahr – Quartararo um 0,3 sec, Rins um 0,15 sec, wobei der Spanier sogar schneller war als der konstantere Quartararo.

Durch die Ergebnisse in Katar hat sich ein bemerkenswertes Bild in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft ergeben. Während Ducati an der Spitze nach dem Vinales-Vorfall den Vorsprung maximal ausbauen konnte, schob sich das Feld hinter den Roten deutlich zusammen. Yamaha und KTM teilen sich mit 42 nun den fünften und letzten Platz. Aprilia hält bei 43 Zählern und Honda liegt mit 49 Punkten weiter auf Rang 2. Es reicht hier ein Rennen aus, um die Rangordnung um den Rest der Welt neu zu ordnen.

Ergebnisse MotoGP Losail, Grand Prix (13. April):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 41:29,186 min
2. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +4,535
3. Franco Morbidelli (I), Ducati, +6,495
4. Johann Zarco (F), Honda, +6,668
5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +7,484
6. Alex Márquez (E), Ducati, +9,764
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +12,895
8. Pedro Acosta (E), KTM, +14,219
9. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +14,368
10. Luca Marini (I), Honda, +15,137
11. Enea Bastianini (I), KTM, +17,459
12. Alex Rins (E), Yamaha, +17,563
13. Brad Binder (ZA), KTM, +17,632
14. Maverick Viñales (E), KTM, +17,800
15. Ai Ogura (J), Aprilia, +18,758
16. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +26,340
17. Raúl Fernández (E), Aprilia, +26,925
18. Somkiat Chantra (T), Honda, +38,186
– Jorge Martin (E), Aprilia
– Augusto Fernandez (E), Yamaha
– Joan Mir (E), Honda
– Jack Miller (AUS), Yamaha

Ergebnisse MotoGP Losail, Sprint (12. April):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 20:38,304 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, +1,577 sec
3. Franco Morbidelli (I), Ducati, +3,988
4. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +4,369
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +4,593
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +5,099
7. Ai Ogura (J), Aprilia, +10,199
8. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +10,334
9. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +11,300
10. Maverick Viñales (E), KTM, +12,554
11. Pedro Acosta (E), KTM, +13,676
12. Alex Rins (E), Yamaha, +14,273
13. Enea Bastianini (I), KTM, +14,408
14. Brad Binder (ZA), KTM, +15,459
15. Luca Marini (I), Honda, +15,587
16. Jorge Martin (E), Aprilia, +15,775
17. Raúl Fernández (E), Aprilia, +16,317
18. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +17,922
19. Jack Miller (AUS), Yamaha, +20,274
20. Somkiat Chantra (T), Honda, +31,106
– Johann Zarco (F), Honda

WM-Stand nach 8 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 123 Punkte. 2. A. Marquez 106. 3. Bagnaia 97. 4. Morbidelli 78. 5. Di Giannantonio 48. 6. Zarco 36. 7. Bezzecchi 32. 8. Quartararo 30. 9. Ogura 29.. 10. Marini 26. 11. Acosta 24. 12. Binder 22. 13. Bastianini 21. 14. Aledeguer 20. 15. Miller 19. 16. Rins 14. 17. Mir 10. 18. Vinales 8. 19. R. Fernandez 5. 20. A. Fernandez 3. 21. Oliveira 2. 22. Savadori 1. 23. Chantra 0. 24. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 148 Punkte. 2.Honda 49. 3. Aprilia 43. 4. KTM 42. 5. Yamaha 41.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 220 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 126. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 126. 4. Red Bull KTM Factory Racing 46. 5. Monster Energy Yamaha 44. 6. LCR Honda Castrol 38. 7. Honda HRC Castrol Team 36. 8. Trackhouse MotoGP Team 34. 9. Aprilia Racing 33. 10. Red Bull KTM Tech3 Racing 29. Prima Pramac Yamaha Racing 24.

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