MotoGP-Test-Action in Valencia mit Bradl & Crutchlow
Die japanischen MotoGP-Hersteller zeigen deutliche Aufwärtstendenzen. Beim vierten Rennevent 2025 bestätigten Honda und Yamaha die Verbesserung der Wintertests. Erstmals war es Fabio Quartataro gelungen, auf der Yamaha M1 in die erste Startreihe zu fahren, und Honda-Ass Johann Zarco verpasste sein erstes MotoGP-Podium am Sonntag nur knapp.
Entspannung stellt sich deswegen aber keineswegs ein. Beide Hersteller stehen mit der Rückkehr der Königsklasse nach Europa vor einer ganzen Serie von Tests. Nur Honda und Yamaha genießen (Concessions Rang D) volle Freiheiten bei den privaten Tests, an denen selbst die Stammpiloten teilnehmen dürfen.
Für den zweitägigen Test in Valencia entschieden sich die Verantwortlichen der Teststrukturen allerdings dafür, nur mit Testfahrern aktiv zu werden.
Die größte Überraschung zeigt Yamaha, denn erstmals ist in Spanien wieder Cal Crutchlow aktiv. Yamaha-Sportchef Paolo Pavesio bestätigte gegenüber SPEEDWEEK.com: «Endlich – Cal hat seine Handverletzung zu 100 Prozent überstanden. Er ist jetzt sehr lange nicht gefahren, aber ab jetzt beginnt sein Testfahrer-Job wieder. Gemeinsam mit Augusto (Fernandez) wird er das Testprogramm bestreiten.»
Es ist ziemlich genau ein Jahr her, dass Crutchlow zuletzt auf der M1 unterwegs war. In Valencia ist ebenfalls Augusto Fernandez. Der Spanier hatte am vergangenen Wochenende zum zweiten Mal die Vertretung des verletzten Miguel Oliveira bei Pramac Racing übernommen. Beim US-Grand-Prix ging es für Fernandez bis auf Platz 13, am letzten Sonntag flog der Ersatzfahrer kurz nach Rennmitte vom Motorrad. Fernandez blieb unversehrt und machte sich direkt auf den Weg in Richtung Valencia.
Honda, in der Hersteller-Weltmeisterschaft nach mittlerweile acht Rennen immer noch auf dem zweiten Rang, setzt für den Test auf Veteran Stefan Bradl und Teilzeitprofi Aleis Espargaro, der 2025 professionell Radrennen fährt.
Während der Deutsche letztmals kurz vor Weihnachten auf der RC213V in Sepang Erprobungen fuhr, war Aleix Espargaro bereits 2025 ebenfalls in Sepang mit dem Prototypen auf der Strecke.
Die Hersteller sind aktuell im Schwerpunkt damit beschäftigt, mehr Motorleistung zu generieren. Yamaha arbeitet dafür an einem komplett neuen Bike mit V-Motor. Yamaha-Racing-Boss Pavesio schließt selbst Wildcard-Einsatz mit der V4-Yamaha während des Jahres nicht aus. In Valencia dürfte aber nicht der V4 im Fokus stehen. Es gilt jene Updates vorab zu sortieren, die während des Jerez-Tests von den Stammpiloten auf der aktuellen M1 gefahren werden sollen.
Honda hält am Grundkonzept der RC213V fest. Dennoch soll das Motorrad auf den Geraden an Tempo zulegen. Bei den letzten GP-Events klagten die Honda-Fahrer über eine klare Unterlegenheit beim Topspeed.
Die Beweisführung: Die sieben letzten Plätze auf der Topspeed-Liste beim Katar-GP belegten Yamaha- und Honda-Fahrer. Während KTM-Fahrer mit 361 km/h gemessen wurde, kam Schlusslicht Chantra auf vergleichsweise bescheidene 347 km/h.