MotoGP: Das Reifendruck-Drama geht weiter

Bringt Jerez-Test Entscheidung für Acostas Karriere?

Von Thomas Kuttruf
Pedro Acosta hofft auf weitere Verbesserungen in Jerez

Pedro Acosta hofft auf weitere Verbesserungen in Jerez

Auch beim vierten MotoGP-Wochenende blieb das Topresultat durch KTM-Werksfahrer Pedro Acosta aus. Die Zeit läuft. Der MotoGP-Test nach dem Spanien-GP könnte für Acosta zum Scheideweg der Karriere führen.

Das MotoGP-Wochenende in der Wüste von Katar bot nicht nur zuverlässig gewaltige Dynamik auf der Rennstrecke, inklusive einer KTM-Sensationsfahrt durch Maverick Vinales. Auch hinter den Kulissen gab es reichlich Gesprächsstoff. Während MotoGP-Legende Valentino Rossi in Losail seine Akademie-Schützlinge coachte, war auch der Name Acosta oft zu hören.

Wie erstmals auf SPEEDWEEK.com berichtet hat der weltgrößte Motorradhersteller Honda starkes Interesse daran, den jetzigen KTM-Piloten in die Honda-Box zu lotsen. Bis zu 30 Millionen Euro stehen für eine Bindung über drei Jahre im Raum. Beispiele aus der Vergangenheit belegen, dass selbst eine vorzeitige Lösung umsetzbar ist.

Acosta, der einen soliden Vertrag bei den Österreichern bis Ende 2026 in der Tasche hat, leidet mit dem Hersteller, der ihn groß gemacht hat, unter der weiterhin nur eingeschränkten Konkurrenzfähigkeit. Dass KTM Racing alles unternimmt, um den Spanier zu halten und generell alles daran setzen wird, die MotoGP-Weltmeisterschaft zu gewinnen, daran bestehen keine Zweifel.

Aus der Sicht von Acosta gilt es abzuwägen: Ein frühzeitiger Ausstieg aus der Vereinbarung mit KTM müsste sich nicht nur finanziell lohnen. Ein uneingeschränkt siegfähiges Motorrad ist das entscheidende Argument für einen Wechsel.

Zunächst gilt es also sicherzustellen, im Rahmen eines gültigen Vertrags alles aus dem gebotenen Paket herauszuholen. Da Acosta und sein Management aber auch zu einer Entscheidung kommen müssen, wird der in zwei Wochen in Jerez stattfindende Test von höchster Bedeutung für die sportliche Zukunft des 20-Jährigen sein.

Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com berichtete Pedro Acostas Manager Albert Valera im Fahrerlager von Losail: «Der Testtag nach dem Jerez-GP ist ein Meilenstein. Wenn sich hier erkennen lässt, dass sich die Lücke schließen lässt, dann ist das perfekt. Was wir und KTM brauchen, ist ein entscheidender Schritt, ein klares Signal auf der Seite der Entwicklung. Aber wenn das nicht stattfindet, werden wir auch aktiv werden und die Optionen für Pedro konkret bewerten und verhandeln.»

Albert Valera betont dabei: «So funktioniert der Markt – die besten Fahrer brauchen die besten Motorräder – und die Hersteller wollen dasselbe. Doch auch wenn wir beginnen, über Optionen zu sprechen, so reden wir immer von der Saison 2027. Alles Weitere steht derzeit nicht nur zur Debatte.»

Ein starkes Signal gelang KTM Racing nun schon mit der letzten Rennspezifikation. Pedro Acosta wird nicht entgangen sein, was Kollege Maverick Vinales mit RC16 auf dem Losail Circuit aufführte. Dass der Landsmann Acosta 12 Sekunden über die Distanz abnahm, muss aber in Relation gesetzt werden. «Top Gun» Vinales startete von Position 6, Acosta von 12 und war mit irregulärem Luftdruck im Vorderreifen unterwegs.

All das ändert nichts an der Ausgangslage: Der jüngste RC16-Fahrer mit dem höchsten Zukunftspotenzial erhebt den Anspruch, ein dauerhaft siegfähiges MotoGP-Rennen in den Händen zu haben. Der nächste offizielle Testtag der MotoGP findet am 28. April direkt im Anschluss an den Spanien-GP in Jerez de la Frontera statt.

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