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Acostas Super-Transfer: Honda ködert mit Millionen

Von Thomas Kuttruf
Steht hoch im Kurs: KTM-Werksfahrer Pedro Acosta

Steht hoch im Kurs: KTM-Werksfahrer Pedro Acosta

Noch ist die MotoGP-Saison 2025 jung, doch hinter den Kulissen hat Honda die Hebel in Bewegung gesetzt, Pedro Acosta zu verpflichten. Um den jungen Spanier auf die RC213V zu setzen, steht eine Mega-Gage im Raum.

Es ist kein Geheimnis: Pedro Acosta, Spaniens größtes MotoGP-Talent seit Marc Marquez, verkauft sich unter Wert in seiner Rolle als Pilot der KTM RC16. Vom ersten Tag seiner MotoGP-Ankunft vor etwas mehr als einem Jahr in der Wüste von Katar war auch Nicht-Insidern klar, dass Acosta kein Füllmaterial ist, sondern der neue Held der globalen Rennsport-Show auf zwei Rädern werden kann.

Dem KTM-Management um Sportdirektor Pit Beirer war das außergewöhnliche Profil des Südspaniers schon wesentlich früher klar und so stattete man den mit dem Unternehmen groß gewordenen Moto3- und Moto2-Weltmeister früh mit allen Privilegien und einem Langzeitvertrag aus. Teil des Aufstiegs zu Red Bull Factory Racing an die Seite von Brad Binder ist die Bindung an die Österreicher bis einschließlich 2026.

Sicher ist: Pedro Acosta muss sich um seine weitere berufliche Laufbahn keine Sorgen machen. Aus bestens unterrichteten Kreisen erfuhr SPEEDWEEK.com, dass Honda dem 20-Jährigen das Szenario für einen Wechsel aufgezeigt hat. Konkret soll es sich dabei um einen Dreijahresvertrag mit dem Werk aus Tokio mit einem möglichen Gesamtvolumen von bis zu 30 Millionen Euro handeln.

Sehr vieles spricht dafür, dass der erfolgreichste Hersteller der Motorrad-Weltmeisterschaft große Anstrengungen unternehmen wird, um sich die Dienste des Supertalents längerfristig zu sichern.
Unterstützt wird ein möglicher Super-Transfer von mehreren Umständen. Erstens: Honda kann bereits für 2026 einen Platz neu besetzen. Der Vertrag mit Luca Marini für die Werksmannschaft läuft Ende dieses Jahres aus. Der Italiener zeigt 2025 eine deutliche Leistungssteigerung, doch um die Marke mit dem Flügel wieder an die Spitze zu führen, scheint Marini nicht die erste Wahl.

Zweitens wünscht sich Honda das fahrerische Großkaliber Acosta. Jüngst bestätigte LCR-Honda-Teaminhaber Lucio Cecchinello, einer der engsten Vertrauten des Werks, gegenüber spanischen Medien: «Es gibt aus Sicht von Honda nur zwei Fahrer mit ganz außergewöhnlichem Potenzial: Das sind Marc Marquez und Pedro Acosta.»

Drittens: Honda hat Konsequenzen gezogen und nachhaltig investiert, um die RC213V zurück zur Siegfähigkeit zu entwickeln. Aus Sicht des Honda-Werks wird dafür die Welt aus den Angeln gehoben. Klarer Beleg ist die Verpflichtung des Italieners Romano Albesiano als Technischer Direktor der MotoGP-Abteilung. Noch ist man nicht am Ziel angekommen, doch Startreihe 1 von Johann Zarco in Argentinien ist mehr als ein zarter Hinweis darauf, wie weit Honda aufgeschlossen hat. Um die Rückkehr in die Spitzenzone abzuschließen, braucht es den passenden Siegfahrer.

Viertens: Auch der Athlet Acosta, vertreten durch seinen Manager Albert Valera, lebt seit längerem mit der Tatsache, dass Arbeitgeber KTM trotz massiver Bemühungen nicht in der Lage ist, die entscheidende Verbesserung am Österreich-Prototyp zu erarbeiten. Acosta verhält sich loyal und ist sich seiner engen Beziehung zu KTM bewusst – doch in letzter Konsequenz geht es für den Spanier darum, schnellstmöglich ein Siegerbike in die Hände zu bekommen. Ein Vertrag mit vielen Nullen schafft unweigerlich Interesse, doch Acosta wird sich nur dann zum Giganten aus Japan locken lassen, wenn die Siegfähigkeit der RC213V erwiesen ist. Hinterherfahren, auch für sehr viel Geld, entspricht nicht der Vision Acostas.

Dessen Manager Albert Valera sagte im März im Gespräch mit SPEEDWEEK.com zur KTM-Verbindung: «Bis heute haben wir mit niemandem über die Zukunft von Pedro gesprochen, geschweige denn verhandelt. Es gibt keinen Grund, in Panik zu geraten. Aber: Pedro braucht ein siegfähiges Motorrad, um seine Ziele zu erreichen, und er kann nicht ewig darauf warten, bis ihm diese Leistung auch zur Verfügung steht.»

Der erfahrene Manager, der auch Weltmeister Jorge Martin betreut, zeigte sich auch in Losail offen und gesprächsbereit, verweist im Fall Acosta aber auf die aktuellen Vereinbarungen: «Es besteht ein Vertrag bis einschließlich 2026. Alle möglichen Szenarien handeln ab der Saison 2027.»

Trotz formell klarer Verhältnisse könnte der Wechsel von Acosta zu Honda dennoch realisiert werden. Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte des Profi-Motorrad-Rennsports, dass sich ein Fahrer aus Gründen der Karriereplanung aus einem bestehenden Deal herauskauft. Prominentestes Beispiel in der MotoGP: Marc Marquez. Nach sechs WM-Titeln mit den Japanern löste der Spanier nach der Saison 2023 seinen Vertrag vorzeitig auf – um einen Neustart mit einem konkurrenzfähigen Motorrad zu wagen.

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