Senior Zarco will im Q2 für eine Überraschung sorgen

Schneller MotoGP-Senior: Johann Zarco (LCR-Honda)
Los ging das Event in der Wüste vor den Toren von Doha mit einem unplanmäßigen Stopp. Gleich zu Beginn des freien Trainings musste Johann Zarco seine LCR-Castrol-Honda am Ende der Zielgeraden mit einem Defekt an der Elektronik abstellen.
Als die Technik wieder einsatzfähig war, kam Zarco dann aber schnell zur Sache. An der Spitze tauchte die Nummer 5 nicht auf, doch wie Zarco später zugab, ging es von Beginn an auch um eine gute Einteilung der Kräfte.
Nach Position 14 in der «Warmlaufphase» schaltete Zarco unter Flutlicht in den nächsten Gang. Immer wieder sorgte der Routinier für beste Sektor-Bestzeiten, brachte aber keine Traumrunde am Stück zusammen. Nach mehreren Anläufen hatte Zarco dann schlicht das Glück des Tüchtigen. Mit Platz 10 und 0,806 sec Rückstand auf Spitzenreiter Morbidelli holte er sich den letzten Platz fürs Q2 – und war dabei lediglich 0,030 sec flotter als Yamaha-Pilot Alex Rins.
Entsprechend erleichtert meldete sich Zarco dann zu Wort: «Ich bin sehr froh, denn eine Schlacht im Q1 wäre nicht gut gewesen. Die Leistungsdichte ist so hoch, dass man alles auf eine Karte setzen muss, meistens in zwei Anläufen. Und dann im besten Fall das Gleiche noch einmal wiederholen im Q2. »Das kostet super viel Kraft, Konzentration und Einsatz.»
Zarco mit einem Grinsen: „Hey – ich bin 35 und habe nicht mehr unendlich viel Saft! Die Honda ist wirklich schnell, aber um alles auf einen Punkt zu bringen, brauche ich meine volle Energie. Vom Q2 aus kann ich das nun bündeln und wenn es mir gelingt, in der Session einmal bereits alles aus dem Paket in der ersten Runde mit einem neuen Reifen zu holen – dann sollte es bei den Zeiten eine schöne Überraschung geben. Die zweite Startreihe sehe ich als gute Ausgangslage.
Schwierig tut sich der Senior mit einer Aussage über die Rennverläufe: «Sobald die Reifen verschleißen, leiden wir dann wieder stärker, was die Vibrationen im Motorrad angeht. Wir wissen an dieser Stelle nicht, wie sich das entwickelt – mein Fokus war zunächst darauf gelegt, sicherzustellen, wieder eine gute Startposition zu haben.»
Das gelang dem Franzosen, wenn auch knapp, im Gegensatz zu den weiteren Piloten der Honda RC213V. Luca Marini landete auf 12, direkt vor Joan Mir. Beide waren nur gut 0,1 s langsamer hinter Zarco, ein Beleg für Leistungsdichte. Schlechter lief es für Zarco-Boxennachbar Somkiat Chantra. Der Thailänder leistete sich im Zeittraining einen Abflug und beendete den Freitag mit der roten MotoGP-Laterne.
Ergebnisse MotoGP Losail, Zeittraining (11. April):
1. Franco Morbidelli (I), Ducati, 1:50,830 min
2. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,145 sec
3. Marc Márquez (E), Ducati, +0,167
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,299
5. Alex Márquez (E), Ducati, +0,406
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,463
7. Pedro Acosta (E), KTM, +0,561
8. Maverick Viñales (E), KTM, +0,625
9. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,785
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,806
11. Alex Rins (E), Yamaha, +0,836
12. Luca Marini (I), Honda, +0,945
13. Joan Mir (E), Honda, +0,954
14. Brad Binder (ZA), KTM, +1,003
15. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,118
16. Enea Bastianini (I), KTM, +1,175
17. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,194
18. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,304
19. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,350
20. Jorge Martin (E), Aprilia, +1,568
21. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +1,585
22. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,180