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Zeittraining, Losail: Morbidelli springt auf Platz 1!

Von Thomas Kuttruf
Während der einstündigen Sitzung unter Flutlicht wechselten sich gleich fünf Ducati-Piloten an der Spitze ab. Franco Morbidelli gelang im Finale die Bestzeit vor den drei offiziellen Werksfahrern. Martin Vorletzter.

Punkt 20 Uhr Ortszeit tobten die 22 Piloten der MotoGP auf die hell erleuchteten Wüstenpiste von Losail – erstmals in einem Zeittraining mit Weltmeister Jorge Martin auf der Aprilia RS-GP. Marc Marquez hatte im ersten Training auf der noch nicht perfekt haftenden Strecke erneut den Ton angegeben. In der Folge ging der Ducati-Werkspilot mit Rückenwind in die einstündige, wichtige Abendsession, die bereits über den direkten Einzug ins Q2 entscheidet.

Nach 10 Minuten der Session war es dann auch die Ducati mit der Nummer 93, die für die erste Schlagzeile sorgte. Als erstem Pilot gelang Marc Marquez die erste 1:51er-Runde des Events – Platz 1.

Hinter Pecco Bagnaia auf Position 2 tauchten zunächst drei Nicht-Ducati-Piloten auf, angeführt von Honda-Pilot Mir, vor Pedro Acosta (KTM) und Fabio Quartararo (Yamaha). Während sich mit Zarco, Di Giannantonio und Binder der Markenmix in den Top 10 fortsetzte, verlor Weltmeister Jorge Martin in der frühen Phase der Session auf Rang 15 gut 1,3 sec. Auch einen Ausrutscher gab es zum Auftakt zu verzeichnen – Honda-Rookie Somkiat Chantra fabrizierte einen harmlosen Crash.

Als das erste Viertel der Session abgelaufen war, fand sich nun auch WM-Spitzenreiter Alex Martin weit vorne wieder. «AM73» gelang eine 1:51,970 min und war damit Zweiter hinter seinem Bruder.

Der einzige Hersteller, der sich in der ersten Halbzeit des Zeittrainings nicht in Szene setzen konnte: Aprilia. Neueinsteiger Ogura schob sich auf Rang 15 direkt vor Jorge Martin und war damit der schnellste der vier RS-GP-Athleten. Doch mit dem Beginn der zweiten Hälfte gelang es sowohl Raul Fernandez als auch Marco Bezzecchi, Tempo zu finden. Die Aprilia-Racer sprangen auf die Positionen 9 und 12.

Auch an der Spitze gab es News: Alex Marquez konnte seinen Bruder exakt zur Halbzeit von Platz 1 verdrängen. Die neue Richtmarke lag nun bei 1:51,704 und damit rund eine Sekunde über dem Streckenrekord von Weltmeister Jorge Martin.

Beachtung fand erneut auch der Auftritt von Gresini-Rookie Fermin Aldeguer. Der Spanier hatte sich auf Platz 8 in eine gute Ausgangslage für die entscheidende Phase gebracht.

Wenig später erlebten die Fans in Losail eine spannende Situation. Honda-Pilot Johann Zarco hatte sich hinter Marc Marquez geklemmt. Bei den Zwischenzeiten lag der Franzose auf Kurs für eine neue Bestzeit. Doch nach einem kleinen Fehler im letzten Abschnitt verbesserte sich Zarco «nur» auf Platz 6.

Noch besser macht es KTM-Tech3-Pilot Maverick Vinales, der 20 Minuten vor Ende der Session bis auf Rang 4 vorfuhr und dabei nur 0,121 sec langsamer war als Alex Marquez. Auch Pecco Bagnaia fand nochmals weniger Hundertstel, genug, um sich vor dem grossen Finale an Rivale Marc Marquez auf Platz 2 zu schieben.

Weltmeister Jorge Martin hielt sich weiter zurück. 1,4 sec Abstand zur Ducati-Spitze bedeuten eine Viertelstunde vor der Flagge Rang 20.

Die erste Marke, die den Endspurt anzog, war Yamaha. Jack Miller und Fabio Quartararo sprangen auf 6 und 7. Dann begannen sich die Monitore rot zu färben – 12 Minuten vor Schluss war die Jagd auf die besten 10 Positionen eingeläutet.

Pecco Bagnaia feuerte eine 1:50,975 ab und war damit Schnellster. Es folgten Morbidelli und Di Giannantonio, dann Acosta und Vinales. Alex Marquez war in einer Minute von 1 auf 7 abgefallen. Auch Marc Marquez legte nach und verbesserte sich auf Platz 2. Zehn Minuten vor Ende trennten 0,022 sec die Ducati-Werkspiloten.

Die Reihenfolge fünf Minuten vor Ende des Zeittrainings: Bagnaia, Marc Marquez, Di Giannantonio, Morbidelli, Alex Marquez, Quartararo und Acosta.

Wie so oft sorgten im Finale auch gelbe Flaggen für Aufregung. Jack Miller stürzte nur drei Minuten vor Schluss. Der Australier muss damit ins Q1.

Im letzten Umlauf eine kleine Überraschung: Unter den Augen von Valentino Rossi schmetterte Franco Morbidelli für VR46 Racing zur Bestzeit. Der Römer unterbot die Zeit von Bagnaia um 0,145 sec. Platz 3 ging an Marc Marquez. Pedro Acosta, der ebenfalls in seiner letzten Runde auf Bestzeitkurs kam, kam nach einem Mini-Fehler auf den letzten Metern als Siebter über die Linie – doch mit Acosta wird in Losail zu rechnen sein. Gleiches gilt für KTM-Kollege Vinales auf Platz 8. Hinter Rookie Aldeguer ging der letzte Q2-Platz an Honda-Ass Johann Zarco.

Während Quartararo und damit Yamaha mit Position 6 ebenfalls gut aussah, schaffte es keine Aprilia in die Top-10. Weltmeister Jorge Martin verbesserte sich in seinem letzten Versuch deutlich – dennoch blieb der Startnummer 1 nur der ungewohnte 21. Platz.

Vertraut dagegen die Spitze: Fünf MotoGP-Bikes aus Bologna führen das Feld nach Tag 1 in der Wüste an.

Ergebnisse MotoGP Losail, Zeittraining (11. April):

1. Franco Morbidelli (I), Ducati, 1:50,830 min
2. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,145 sec
3. Marc Márquez (E), Ducati, +0,167
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,299
5. Alex Márquez (E), Ducati, +0,406
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,463
7. Pedro Acosta (E), KTM, +0,561
8. Maverick Viñales (E), KTM, +0,625
9. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,785
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,806
11. Alex Rins (E), Yamaha, +0,836
12. Luca Marini (I), Honda, +0,945
13. Joan Mir (E), Honda, +0,954
14. Brad Binder (ZA), KTM, +1,003
15. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,118
16. Enea Bastianini (I), KTM, +1,175
17. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,194
18. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,304
19. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,350
20. Jorge Martin (E), Aprilia, +1,568
21. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +1,585
22. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,180

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