Marco Bezzecchi: «Zum Glück niemanden abgeschossen»

Marco Bezzecchi
Für Marco Bezzecchi verlief der Grand Prix von Jerez alles andere als nach Plan. Der Aprilia-Werksfahrer kam bereits in der zweiten Runde von der Strecke ab, musste ins Kies ausweichen und fiel an das Ende des Feldes zurück. Zwar konnte der Italiener im Anschluss ein starkes Tempo anschlagen, doch am Ende reichte es nur zu Rang 14 und zwei WM-Punkten. In der Gesamtwertung hält sich Bezzecchi mit nun 36 Zählern auf Rang 9.
«Leider ist beim Anbremsen das Hinterrad leicht abgehoben und ich hatte dann ein starkes Schütteln», erklärte Bezzecchi seinen frühen Ausrutscher. «Ich musste geradeaus ins Kiesbett fahren und kam dann als Letzter wieder zurück auf die Strecke.» Von da an hieß es für den 26-Jährigen nur noch: kämpfen. «Ich habe das ganze Rennen wie verrückt gepusht, um wenigstens ein paar Punkte mitzunehmen.»
Im Gegensatz zu seinem Fehler in Argentinien, bei dem er Fabio Quartararo abgeräumt hatte, war der Vorfall in Jerez eher ein technisches Problem. «In Argentinien war es mein Fehler. Heute hatte ich Probleme bei der Bremsstabilität. Immer wenn ich ans Limit musste, hatte ich starke Vibrationen», schilderte Bezzecchi. «Zum Glück habe ich diesmal niemanden getroffen.»
Dass mehr möglich gewesen wäre, bewies der Italiener mit seinem konstant schnellen Tempo. In Teilen des Rennens war er einer der wenigen Fahrer, die noch Zeiten im Bereich von 1:37 min fuhren – vergleichbar mit den Spitzenreitern. «Mein bester Umlauf war eine 1:37,4, und auch am Ende bin ich konstant 37er-Zeiten gefahren», sagte er.
Für einen Teil des Rennens konnte Bezzecchi sogar Marc Marquez (Ducati) folgen, als dieser nach seinem eigenen Sturz durchs Feld pflügte. «Ich habe ihn einige Runden lang verfolgt. Er war etwas schneller, aber ich konnte das Tempo einigermaßen mitgehen», berichtete der Lockenkopf. «Es war interessant zu sehen, wie konkurrenzfähig ihr Paket derzeit ist.»
Der Blick richtet sich für Bezzecchi nun auf den Montagstest in Jerez. «Das wird ein sehr wichtiger Test für uns», betonte er. «Wir müssen Lösungen finden – sowohl für die Stabilität beim Bremsen als auch für die Beschleunigung. Es ist momentan keine einfache Phase, aber wir müssen einfach weiter hart arbeiten.»
Ergebnisse MotoGP Jerez, Rennen (27. April):
1. Alex Márquez (E), Ducati, 25 Runden in 40:56,374 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,561 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,217
4. Maverick Viñales (E), KTM, +3,678
5. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +7,267
6. Brad Binder (ZA), KTM, +8,529
7. Pedro Acosta (E), KTM, +9,764
8. Ai Ogura (J), Aprilia, +10,923
9. Enea Bastianini (I), KTM, +15,879
10. Luca Marini (I), Honda, +17,239
11. Johann Zarco (F), Honda, +17,784
12. Marc Márquez (E), Ducati, +20,890
13. Alex Rins (E), Yamaha, +21,120
14. Aleix Espargaro (E), Honda, +23,678
15. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +24,510
16. Raúl Fernández (E), Aprilia, +25,726
17. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +31,429
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +49,303
– Fermin Aldeguer (E), Ducati, 7 Runden zurück
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 10 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 11 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), Yamaha, 12 Runden zurück
– Somkiat Chantra (T), Honda, 14 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP Jerez, Sprint (26. April):
1. Marc Márquez (E), Ducati, 12 Runden in 19:32,107 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, + 1,001 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,077
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +3,530
5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +5,791
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +7,691
7. Maverick Viñales (E), KTM, +7,849
8. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +10,175
9. Joan Mir (E), Honda, +10,414
10. Pedro Acosta (E), KTM, +12,673
11. Brad Binder (ZA), KTM, +13,204
12. Ai Ogura (J), Aprilia, +13,438
13. Luca Marini (I), Honda, +16,572
14. Enea Bastianini (I), KTM, +17,918
15. Alex Rins (E), Yamaha, +19,963
16. Raúl Fernández (E), Aprilia, +21,690
17. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +21,932
18. Aleix Espargaro (E), Honda, +22,515
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +30,200
20. Somkiat Chantra (T), Honda, +30,968
– Johann Zarco (F), Honda, 7 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), Yamaha, 8 Runden zurück
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 11 Runden zurück
WM-Stand nach 10 von 44 Rennen:
1. A. Marquez, 140 Punkte. 2. M. Marquez 139. 3. Bagnaia 120. 4. Morbidelli 84. 5. Di Giannantonio 63. 6. Quartararo 50. 7. Zarco 43. 8. Ogura 37. 9. Bezzecchi 35. 10. Acosta 33. 11. Binder 32. 12. Marini 32. 13. Bastianini 28. 14. Aldeguer 25. 15. Viñales 24. 16. Miller 19. 17. Rins 17. 18. Mir 11. 19. R. Fernandez 5. 20. A. Fernandez 3. 21. A. Espargaro 2. 22. Oliveira 2. 23. Savadori 1. 24. Chantra 0. 25. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 185 Punkte. 2. Yamaha 62. 3. KTM 58. 4. Honda 56. 5. Aprilia 53.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 259 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 165. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 147. 4. Monster Energy Yamaha 67. 5. Red Bull KTM Factory Racing 65. 6. Red Bull KTM Tech3 Racing 52. 7. LCR Honda Castrol 43. 8. Honda HRC Castrol Team 43. 9. Trackhouse MotoGP Team 42. 10. Aprilia Racing 36. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 24.