Repsol-Honda-Team testet im März in Austin/Texas
Formel 1 in Texas: Bald kommen die Bikes
Am 21. April wird der «Circuit of the Americas» (COTA) in Austin/Texas erstmals Schauplatz eines Motorrad-GP sein. Die amerikanischen MotoGP-Piloten Ben Spies und Nicky Hayden haben diese fabelhafte Rennstrecke bereits während des Formel-1-GP am 18. November inspiziert und sich begeistert gezeigt.
Bisher hat noch kein GP-Pilot diese moderne Piste mit einer Rennmaschine umrundet. «Ich bin zu Fuss nur bis zur fünften Kurve gewandert», erzählte Ducati-Werkspilot Nicky Hayden. «Ducati wird dort vor dem Rennen nicht testen, soviel ich weiss. Aber vielleicht kann ich irgendwann mit einem Serien-Superbike ein paar Runden drehen.»
Das Repsol-Honda-Werksteam mit Dani Pedrosa und Marc Márquez will Yamaha und Jorge Lorenzo den Titel streitig machen und sich nicht mit solchen Halbheiten abgeben. Die HRC-Truppe wollte ursprünglich bereits Mitte Februar zwischen den beiden Sepang-Tests in Texas Abstimmungsarbeiten erledigen.
Doch obwohl eine Tagesmiete auf dem Circuit of the Americas 50.000 US-Dollar kostet war die Piste bereits ausgebucht.
Jetzt hat Repsol-Honda-Werksteam zu einem anderen Termin in Austin Unterschlupf gefunden: Pedrosa und Márquez werden von 12. bis 14. März testen. An diesen Tagen hat das GP-Tech-Team des amerikanischen Wildcard-Piloten Aaron Yates die Strecke gemietet.
Restriktionen, die so einen teuren Übersee-Privattest verbieten, existieren in der MotoGP-Klasse nicht mehr. Die Vorschrift, wonach jedes Team zwei Teststrecken nominieren musste, existiert nicht mehr. Deshalb durfte HRC letztes Jahr die Tests in Aragón und Motegi einschieben; Ducati testete in Jerez, Mugello und Misano. Yamaha machte im November plötzlich für einen Tag noch einen Ausflug nach Aragón.
Ob auch das LCR-Honda-Team mit Stefan Bradl am Drei-Tage-Test in Texas teilnehmen wird, steht noch nicht fest. «Honda hat mich über diese Möglichkeit informiert», erklärte Teamchef Lucio Cecchinello. «Aber wir haben uns noch nicht entschieden.
Die MotoGP-Teams haben bezüglich der Tests nur zwei Einschränkungen: 1.) Es darf in den letzten 14 Tagen vor einem Grand Prix nicht mehr getestet werden. 2.) Jedes Werksteam muss bei den Tests pro Jahr mit 240 Reifen auskommen. Diese Anzahl gilt für die zwei Werksfahrer plus das Testteam.
«240 Reifen hört sich nach viel an», meint Ducati-Testfahrer Vitto Guareschi. «Aber wir haben letztes Jahr genau 235 Reifen gebraucht. Dieses Jahr hat Ducati mit Michele Pirro und mir zwei Testfahrer. Aber da der GP-Kalender so dicht gedrängt ist, werden wir nur zwei private Tests absolvieren können.»