PBM-Aprilia: Bemitleidenswerter Laverty
Die PBM-Aprilia hatte jüngst ihr Roll-out
Den ersten Testtag in Sepang verbrachte Michael Laverty in Badelatschen und Shorts, sein Arbeitsgerät war noch nicht einsatzbereit. «In der Nacht, bevor das Motorrad nach Malaysia verschickt wurde, haben die Mechaniker bis 4 Uhr geschraubt, damit es fertig wurde», erzählte Michael Laverty SPEEDWEEK.de. «Von 4 bis 7 Uhr lief das Motorrad auf dem Prüfstand, dann wurde es eingepackt – in letzter Minute.»
Das Team Paul Bird Motorsport (PBM) wollte unbedingt beim zweiten Sepang-Test dabei sein, die Engländer nahmen in Kauf, dass sie nicht bereit dafür sind. «Der Einbau der Elektronik-Einheit ist komplizierter als gedacht», bemerkte Laverty. «Wir mussten nach Sepang, um wenigstens ein paar Runden drehen zu können.»
Erstmals ging der Nordire am Mittwochmorgen auf die Strecke – für drei Runden. Ein Roll-out, nicht mehr. «Die Arbeit, welche wir momentan erledigen, macht man normalerweise zu Hause auf dem Prüfstand, weiß der Bruder von Superbike-WM-Leader Eugene Laverty. «Es ist unglücklich, dass wir das nun hier machen müssen, im Blick der Öffentlichkeit. So etwas passiert normal hinter verschlossenen Türen.»
PBM bringt dieses Jahr erstmals ein Eigenbau-Chassis mit Aprilia-Motor an den Start. «Der Bau des Chassis hat so viele Ressourcen gebunden, dass das Team keine Zeit hatte, um die Elektronik vor dem Test auch noch einzubauen», sagt Laverty. «Mechanisch war das Motorrad schon gestern fertig, aber eben nicht elektronisch. Die Mechaniker haben bis nachts um 1 Uhr geschraubt, heute Morgen waren sie auch die ersten im Fahrerlager.»
70 Minuten vor Ende des zweiten Testtages in Sepang hat Laverty elf Runden gedreht und liegt 9,4 Sekunden hinter der Bestzeit. Der 31-Jährige ist zu bemitleiden, zumal auch eine fahrfertige ART-Aprilia in seiner Box steht. «Das Team bevorzugt, dass ich mit dem neuen Bike fahre, anstatt die ART zu testen», stöhnte er.