MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Ducati: «MotoGP-Rennen mit Biaggi nicht geplant»

Von Günther Wiesinger
Max Biaggi testet MotoGP-Ducati

Max Biaggi testet MotoGP-Ducati

Max Biaggi (er wird am 26. Juni 42 Jahre alt) hat sich 2005 aus der MotoGP-WM verabschiedet, er gewann dann zweimal die Superbike-WM. Morgen testet er die Ducati GP13. Rennen sind nicht vorgesehen. Bisher.

Was in Italien wie die sprichwörtliche geplatzte Bombe dargestellt wird, ist laut Ducati-Corse-General-Manager Bernhard Gobmeier nicht als eine Gefälligkeit unter Freunden: Max Biaggi, Superbike-Weltmeister 2010 und 2012, hat sich über MotoGP-Projektleiter Paolo Ciabatti erkundigt, ob er einmal eine Ducati Desmosedici GP13 testen dürfe.

Gobmeier: «Biaggi hat gefragt, ob er einmal mit unserem MotoGP-Bike testen darf. Ich habe gesagt: Ja, wenn sich einmal die Gelegenheit ergibt. Jetzt hat sich die Gelegenheit zufällig aufgetan, weil Ben Spies nicht fahren kann. Jetzt sind wir Biaggi blöderweise im Wort gestanden. Also haben wir gesagt: Als alter Spezi von Ciabbatti machen wir für ihn diesen Test jetzt möglich.»

Pramac-Ducati hat Testfahrer Michele Pirro für Barcelona als Ersatz nominiert. Könnte Biaggi eventuell die zwei MotoGP-WM-Rennen in Assen und auf dem Sachsenring bis zur Genesung von Spies (er will am 21. Juli in Laguna Seca/USA) wieder fahren) bestreiten?

Gobmeier: «Das ist definitiv nicht geplant! Der Test ist eine einmalige Geschichte. Wir wissen ja überhaupt nicht, wie sich Max fast sieben Jahre seit seinem MotoGP-Ausstieg macht, wie er zurecht kommt. Da sollte man nicht zuviel hinein interpretieren.»

In den italienischen Medien werden die üblichen dramatischen Erschlagzeilen auf die Titelseiten gehoben. Motto: Comeback von Biaggi. Traut Ducati den Aussagen seiner Fahrer nicht?

Seit Januar geistern Gerüchte über eine Zusammenarbeit zwischen Ducati und Max Biaggi durch die Medien. Alstare-Ducati-Teambesitzer Francis Batta wollte ihn als Testfahrer engagieren. Der Belgier hatte den vierfachen 250-ccm-Weltmeister 2007 nach einem Jahr Rennpause zu einem Comeback in der Superbike-WM überredet.

Ende 2005 war die römische Diva aus der MotoGP-WM ausgestiegen. Max Biaggi hatte sich nach einer Saison im Repsol-Honda-Team bei HRC unbeliebt gemacht. Deshalb bekam Camel-Honda-Teamchef Sito Pons kein Honda-Material für Biaggi, er musste mit Bayliss und Barros fahren.

Beim Superbike-WM-Lauf in Monza vor vier Wochen trafen sich Bernhard Gobmeier, Ducati-MotoGP-Projektleiter Paolo Ciabatti und Max Biaggi zum Abendessen. Ciabatti und Biaggi sind befreundet. Ciabatti war jahrelang Flamminis Statthalter in der Superbike-WM und dankbar für die Aufmerksamkeit und den Medienrummel, den Biaggi dieser nicht gerade von Superstars strotzenden Rennserie verlieh.

Max Biaggi hat die Superbike-WM 2012 mit einem halben Punkt Vorsprung gewonnen und dann im November seinen Rücktritt verkündet, auch auf Rücksicht auf seine Frau und die zwei Kinder. Signora Biaggi ist aber inzwischen über alle Berge.

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