MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Stefan Bradl: «Ja, 350 km/h, das ist Wahnsinn»

Von Günther Wiesinger
Bei der 340-km/h-Kuppe: Bradl, Rossi, Bautista, Vorderräder in der Luft

Bei der 340-km/h-Kuppe: Bradl, Rossi, Bautista, Vorderräder in der Luft

«Wir MotoGP-Fahrer sind ein bisschen verrückt. Aber man gewöhnt sich daran, in Mugello mit fast 340 km/h über diese Kuppe zu fahren», sagt der Bayer.

Stefan Bradl (23) wurde auf der 1,1 km langen Geraden in Mugello vom GPS des eigenen Bordcomputers mit 349,8 km/h Top-Speed gemessen, ein Respekt einflössender Wert.

«Wir MotoGP-Fahrer sind alle ein bisschen verrückt», hatte der LCR-Honda-Pilot hatte schon 2012 nach dem ersten freien Training in Mugello sinngemäss erklärt.

Gewöhnt man sich mit der Zeit an so exorbitante Geschwindigkeiten, die ja nur nach Unfällen wie bei Marc Márquez wieder thematisiert werden?

Bradl: «Ja, es ist schon Wahnsinn. Aber man nimmt generell gar nicht wahr, dass man so schnell unterwegs ist. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Im Vorjahr war es ein bisschen wahnsinnig oder unvorstellbar, wenn man mit mehr als 320 km/h über die Kuppe drüber fährt und manchmal das Vorderrad und das Hinterrad leicht abheben. Man muss diese Kuppe genau treffen; das ist in Mugello ein bisschen heikel. Aber es ist inzwischen nicht mehr so, dass ich diese Stelle als extrem unangenehm empfinde. Klar, es ist irgendwie mit Respekt verbunden. Man darf an dieser Stelle nicht voll in die Eisen langen, so wie es Márquez im zweiten Freitag-Training bei 338 km/h gemacht hat. Das war ein deutlicher Fehler, den er da gemacht hat, der vielleicht aus komischen Umständen entstanden ist. Ich will ihm gar nichts vorwerfen. Auf jeden Fall muss man dort sanft in die Bremsen gehen.»

«Froh, wenn die Bremse optimal funktioniert»

«Ausserdem», gibt der Mugello-GP-Vierte zu bedenken, «sind es pro Runde nur wenige Sekunden, wo wir 300 bis 350 fahren. Dann sind wir natürlich froh, wenn die Bremse optimal funktioniert.»

In Mugello muss unmittelbar nach der Vollgas-Kuppe die erste enge Rechtskurve (Bradl fuhr sie mit 95 km/h) angebremst werden. Es muss also bis zu ersten Kurve ein Speed von 255 km/h vernichtet werden.

«Viel Zeit hat man nicht zwischen Kuppe und Bremspunkt», schildert Bradl. «Man muss diesen Bremspunkt schon sehr gerade erwischen, das Motorrad muss also aufrecht sein. Wenn man nach der Kuppe eine Kurve machen und dann die erste Kurve leicht schief anbremsen muss, ist es gefährlich. Deshalb fahren wir dort weit rechts, sogar über die gestreifte bunte Fläche nach der Boxenausfahrt, damit wir möglichst gerade aufgerichtetem Motorrad auf die erste Kurve zubremsen.»

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