MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Sieger Jorge Lorenzo: «Ich war immer in Sturzgefahr»

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo verringerte den Rückstand auf WM-Leader Pedrosa von 12 auf 7 Punkte. «Das Rennen war schwieriger als Mugello», betonte er.

Fast 92.000 Zuschauer gerieten aus den Häuschen, als Lorenzo, Pedrosa und Márquez auf dem Circuit de Catalunya den Sieg im MotoGP-Rennen unter sich ausmachten.

Yamaha-Star Jorge Lorenzo gelang ein traumhafter Start, er riskierte in der ersten Kurve eine Menge und drehte dann 25 schnelle und fast fehlerlose Runden.

Aber was von aussen wie eine Spazierfahrt aussah, verlangte dem Weltmeister alles ab. «Ich war nervös, weil ich wusste, dass in jeder Kurve beim Bremsen das Vorderrad wegrutschen könnte», erklärte Teammanager Wilco Zeelenberg.

«Ich habe mir gewünscht, dass sich das Rennen so abspielen würde wie in Mugello. Dort konnte ich ab Rennmitte einen schönen Vorsprung herausfahren», blickte Lorenzo zurück. «Diesmal war es viel schwieriger. Es war viel heisser, deshalb war ich körperlich viel müder. Es war nicht so simpel. Denn ich habe auch einen kleinen Fehler gemacht. Und der Vorderreifen hat mich in fast jeder Kurve und in fast jeder Bremszone in haarige Situationen gebracht. Dieses Rennen war mental sehr anforderungsreich. Ich wusste, wenn ich stark genug bin und keine Sekunde nachlasse, kann ich die Früchte ernten. Dani hat nie aufgegeben, aber vielleicht hatte er am Ende des Rennens etwas Mühe, die Rundenzeiten konstant durchzufahren. Schliesslich war ich in den letzten fünf Runden stärker als er.»

Der Sturz Samstagfrüh hat einen sehr ehrgeizigen Plan von Lorenzo vereitelt. «ich habe mir im Winter vorgenommen, in der ganzen Weltmeisterschaft nie zu stürzen», verriet er. «Ich ahnte, das sei fast unmöglich. Der Crash gestern hat alles zunichte gemacht. Jetzt geht es nicht mehr. Der Sturz war ein bisschen unerwartet. Aber ich habe den Vorderreifen sehr hart gepusht. Das kann passieren im Rennsport. Wichtig war, dass ich mich mental nicht unterkriegen liess. Auch nicht nach dem schwierigen Qualifiyng mit dem Kupplungsproblem am Samstag. So muss man sich benehmen, wenn man den Titel gewinnen will.»

Lorenzo hat nach dem tristen siebten Platz von Le Mans in Mugello und Barcelona mit zwei deutlichen Siegen zurückgeschlagen, er liegt in der WM nur noch sieben Zähler hinter Pedrosa. «In Frankreich haben wir viele Punkte verschenkt, in Jerez habe ich auch vier verloren», fasste Jorge zusammen, ohne noch einmal den Rammstoss von Márquez in der Zielkurve zu erwähnen.

Lorenzo: «Diese Beständigkeit ist wichtig»

«Die letzten zwei Rennen waren grossartig», freut sich Lorenzo, der das MotoGP-Rennen in Barcelona jetzt zum dritten Mal nach 2010 und 2012 gewonnen hat. «Trotz der Probleme bei heissen Temperaturen haben wir bei fast allen Rennen um den Sieg mitgekämpft. Das ist wichtig. Die Beständigkeit, die Mentalität, das sind bedeutende Begleitumstände für die nächsten Rennen.»

Jetzt kommt Assen. Dort wurde der Yamaha-Star 2012 von Bautista gleich in der ersten Kurve abgeräumt. «Aber Assen ist meine Lieblingsstrecke. Ich mag diese Piste, die Landschaft, die Leute; sie sind sehr freundlich. Ich habe dort oft gewonnen. Da es dort nicht besonders heiss wird, werden wir auch weniger Probleme haben. Ich freue mich auf dieses Rennen.»

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