Cal Crutchlow: Heisseste Aktie auf dem Transfermarkt
Der ehemalige Motocross-Weltmeister Bob Moore agiert heute als Vice President der Wasserman Group und ist in dieser Funktion unter anderem Manager der britischen MotoGP-Fahrer Cal Crutchlow und Bradley Smith.
Tech3-Yamaha-Pilot Crutchlow, Zweiter in Le Mans, Dritter und Mugello und trotz des Rennsturzes in Barcelona noch WM-Vierter, steht im Mittelpunkt aller Transferverhandlungen für 2014. Denn er ist der einzige MotoGP-Spitzenfahrer, dessen Vertrag am Jahresende ausläuft.
«Wir sind auf der Suche nach einem konkurrenzfähigen Motorrad in Verbindung mit einer konkurrenzfähigen Gage», erklärte Bob Moore im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Yamaha hat einen Fahrer zu viel
Tech3-Yamaha-Teambesitzer Hervé Poncharal würde Crutchlow gerne eine vierte Saison beschäftigen, aber er hat bei der Fahrerwahl nicht das letzte Wort. Und Yamaha-Rennchef Lin Jarvis hat längst dem Spanier Pol Espargaró (Moto2-GP-Sieger in Barcelona) einen MotoGP-Vertrag vorgelegt.
Das bringt Yamaha in die Zwickmühle, denn Bradley Smith (Sechster beim Barcelona-GP) hat beim Tech3-Team einen Vertrag bis Ende 2014 unterschrieben.
Crutchlow stand schon im Vorjahr in Verhandlungen mit Ducati Corse, entschied sich aber dann für eine weitere Tech3-Yamaha-Saison, deshalb holten die Italiener Andrea Dovizioso.
«Cal hat das Gefühl, er hat noch nicht alles gezeigt, er möchte seine Performance noch auf einen höheren Level bringen», sagt Bob Moore.
Bei Suzuki steht Crutchlow auf der Wunschliste, aber konkrete Gespräche haben nie stattgefunden. «Die Frage war ja, ob Suzuki überhaupt für 2014 zurückkommt», betont Moore. «Wir werden in den nächsten Tagen dort einmal mit den Verantwortlichen sprechen. Bisher wusste niemand etwas über ihre Pläne, es war alles nur Gerede. Mir gefällt Suzuki als Werk, ich habe mit den Suzuki-Leuten schon mit John Hopkins zusammengearbeitet. Ich habe gehofft, sie entscheiden sich für eine Rückkehr in der Saison 2014...»
Passt Crutchlow zu Ducati?
Und Ducati? «Cal würde dort gut ins Konzept passen», ist Moore überzeugt. «Er ist charismatisch, ein harter Arbeiter und er kann schnell Motorrad fahren.»
Auch Honda hält immer nach bodenständigen Typen und kompromisslosen Draufgängern wie Crutchlow Ausschau. Gibt es Kontakte zu HRC-Vizepräsident Nakamoto? «Honda ist für 2014 mit ihren momentanen vier Fahrern ziemlich besetzt. Man muss sehen...», meinte Moore ausweichend.
Zuerst wird ohendies abgewartet, was Yamaha für 2014 anzubieten hat. Crutchlow will einen Vertrag direkt mit dem Werk, wie er Pol Espargaró angeboten wurde. Und eine anständige Gage. «Wir lassen uns überraschen, mit welcher Formation Yamaha in die WM 2014 gehen will», erklärte Moore. «Wir interessieren uns für jedes interessante Angebot.»