Andrea Dovizioso ungeduldig: «Keine Verbesserungen»
Andrea Dovizioso
Andrea Dovizioso hat die Dutch-TT in den letzten zwei Jahren jeweils als Dritter (2011 auf Repsol-Honda, 2012 auf Tech3-Yamaha) beendet. Und er macht sich keine übertriebenen Hoffnungen, am Samstag mit der Ducati noch einmal unter die ersten drei fahren zu können.
«Es war nett, hier zwei Podestplätze zu erzielen. Letztes Jahr hatte ich hier einen reizenden Fight gegen Ben Spies», erinnert sich Dovizioso. «Aber mit der Ducati ist das eine ganze neue Strecke für mich. Wir müssen abwarten, wie wir zurechtkommen. Das kühlere Wetter könnte uns entgegenkommen. Denn in Mugello und Barcelona hatten wir Mühe, wenn es am Nachmittag richtig heiss wurde. Die Hitze macht unseren Motorräder mehr zu schaffen als den andern.
Bisher kein Podestplatz
«Dovi» hat in sechs Rennen als bestes Ergebnis Rang 4 in Le Mans geschafft. «Es ist nicht einfach für uns. Es gelingt mir zwar, in der WM-Position gut dazustehen, weil wir regelmässig punkten. Aber wir sind nicht so konkurrenzfähig, wie wir uns das vorgestellt und gewünscht haben. Wir haben einen gewissen Speed, aber im Moment haben wir noch keine Verbesserungen erzielt. Bei Ducati wird unermüdlich gearbeitet, wir erledigen viele Tests; auch in Barcelona sind wir am Montag wieder gefahren. Aber bisher haben wir uns nicht gesteigert. Wir setzen hier immer noch dasselbe Chassis ein, mit dem wir die Saison in Doha gestartet haben. Was wir bisher gemacht haben, reicht nicht. Wir müssen in eine andere Richtung arbeiten als bisher.»
Er habe sich nach den ersten Wintertests ausmalen können, dass ihm eine schwierige Saison bevorsteht, erzählte Dovizioso. «Aber am Beginn waren die Resultate besser als erwartet, also war ich halbwegs happy. Aber wir wollten von Rennen zu Rennen ein bisschen besser werden. Wir wollten den Rückstand auf die besten Fahrer reduzieren. Aber die Realität sieht anders aus. Wir müssen weiterschuften.»
Lob von Valentino Rossi
Valentino Rossi zeigt Anerkennung für die Arbeit von Andrea Dovizioso bei Ducati. «Ich glaube, Andrea geht den richtigen Weg», sagte Valentino. «Und er muss fokussiert bleiben und er darf sich nicht von diesem Weg abbringen lassen.»
«Ein Fahrer kann keine technischen Lösungen auf den Tisch legen», ist sich Dovizioso bewusst. «Wir sind auf diesem Gebiet keine Experten. Aber was von uns gefragt ist: Wir müssen genau erzählen, was sich beim Fahren auf dem Motorrad abspielt. Dieses Wissen müssen wir den Ingenieuren weitergeben. Und das machen wir. Und das hat sich bei Ducati vielleicht geändert: Die Techniker schenken unseren Aussagen glauben. Und wir sind uns alle darüber einig, wo die Probleme liegen, wo sich unsere Limits befinden. Die Frage ist, wie man die Probleme aus der Welt schaffen kann.»
Und für diese Frage hat Ducati noch keine gültige Antwort gefunden.
Aber bei Ducati Corse ist man sich inzwischen bewusst, dass die Rückkehr auf das MotoGP-Siegerpodest noch viel Zeit beanspruchen wird. Mehr Zeit als erwartet.
«Es ware wichtig, dass wir uns verbessern. Aber das passiert bisher nicht. Wir haben die grossen Änderungen, die wir brauchen, bisher nicht durchgeführt.»