Cal Crutchlow: «Ich werde auf Sieg fahren»
Cal Crutchlow nach der Pole im Parc Fermé
Der Höhenflug der britischen GP-Rennfahrer setzt sich fort: Cal Crutchlow ist der erste Fahrer aus Grossbritannien seit Jeremy McWilliams (auf dem 500er-Twin von Aprilia 2003 auf Philipp Island), der in der Königsklasse von der Pole-Position startet.
Dabei beklagte sich der Draufgänger aus dem Tech3-Yamaha-Team von Hervé Poncharal über ein mangelndes Feeling mit seiner YZR-M1. «Das Feeling für das Bike ist hier merkwürdig, nicht so gut wie in Mugello und Barcelona», versicherte der ehemalige Supersport-Weltmeister. «Wir wissen nicht, was da falsch läuft. Wir müssen uns die Daten noch genauer anschauen. Auf jeden Fall habe ich Probleme am Kurveneingang.»
«Aber ich bin froh, dass mir die erste Pole-Position in der MotoGP gelungen ist, die erste eines Briten seit langer Zeit», stelle Cal fest. «Aber es ist keine richtig faire Pole, denn es waren nicht alle Teilnehmer dabei, Jorge hat gefehlt, Dani ist gestürzt. Es ist schade, dass Jorge heute nicht dabei war. Wir hätten uns ein schönes Gemetzel geliefert...»
Tech3-Yamaha-Teambesitzer Hervé Poncharal war begeistert. «Mit Cal und Stefan sind zwei Fahrer aus Kundenteams unter den ersten drei, was wollen wir noch mehr», meinte der Franzose. Die Wettervorhersage kündigt trockenes Wetter für Samstag an, aber im Norden der Niederlande schwenkt das Wetter oft blitzartig um. «Wir wollen im Warm-Up noch ein anderes Trocken-Set-up testen», erzählte Crutchlow. «Aber wenn es im Warm-up nass ist, lässt sich das nicht machen. Wenn es nachher im Rennen trocken ist, müssen wir beim Set-up ein bisschen gambeln. Aber insgesamt bin ich happy. Wir können morgen zuversichtlich ins Rennen gehen.»
Können die britischen MotoGP-Fans auf einen Crutchlow-Sieg hoffen? «Ich werde definitiv auf Sieg fahren. Ich werde mich anstrengen. Morgen könnte sich eine gute Chance auf einen Rennsieg ergeben», meint Crutchlow. «Aber mich lässt dieses Gefühl nicht los: Jorge muss da mitfahren, nicht nur Dani, Marc und all die andern. Wir werden die bestmögliche Leistung abliefern. Wo wir ankommen, kommen wir an. Aber ich muss auch ein bisschen an die Weltmeisterschaft denken. Wir liegen nicht schlecht im Rennen, wir sind unter den ersten fünf. Das wird mich aber nicht hindern, morgen auf den Sieg loszugehen.»
Wird der Yamaha-Pilot nervöser sein als sonst? «Nein, glaube ich nicht. Ich bin schon in anderen WM-Serien vom besten Startplatz weggefahren. Das macht keinen Unterschied. Das bedeutet höchstens mehr Motivation. Die erste Bestzeit nach drei Jahren der ständigen Bemühungen... Wenn mich das nicht anspornt!»