Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Marc Márquez: «Valentino war heute der Schnellste»

Von Günther Wiesinger
Rossi hat soeben Márquez überholt

Rossi hat soeben Márquez überholt

Marc Márquez liegt an dritter Stelle, aber nur noch 23 Punkte hinter Leader Dani Pedrosa. Am Schluss wehrte er Crutchlow ab.

Marc Márquez wehrte im Finish die Attacken von Tech3-Yamaha-Pilot Cal Crutchlow ab und sicherte sich bei der Dutch-TT Platz 2 und kostbare 20 Punkte. In den letzten drei Jahren hatte er hier jeweils gewonnen – einmal mit der 125er, zweimal mit der Moto2.

Nach dem 200-km-/h-Sturz Freitagfrüh, nach Fingerbruch und Zehenbruch und lädierter Schulter erwies sich Marc Márquez auch in Assen als tollkühnes Stehaufmännchen. «Heute war der Rhythmus im Rennen höher als erwartet, besonders Pedrosa hat anfangs ordentlich was vorgelegt. Auch als mich Valentino überholt hat, hatte ich Mühe. Ich versuchte ihm zu folgen, aber ich war nicht fähig dazu. Ich zwang mich zur Ruhe. Und als plötzlich das Gefühl zurückkam, das ich schon im Qualifying am Freitag und heute im Warm-up hatte, kam ich spürbar besser voran, ich wurde schneller.»

«Als ich schliesslich Dani überholt hatte, wollte ich Valentino einfangen, aber ich habe dabei meinen rechten Arm zu stark beansprucht, meine Finger sind ermüdet. Ausserdem war Valentino heute schneller. Es ist erfreulich, dass er wieder gewonnen hat. Das Duell gegen Cal war unterhaltsam, ich habe bei seinem Angriff einfach meine Position in der Bremszone verteidigt. Platz 2 und wieder ein Podest in der MotoGP – das ist wichtig.»

In der letzten Runde hatten sich Crutchlow und Márquez berührt, der Brite hatte den Repsol-Honda-Star in der Bremszone überrumpeln wollen, war aber abgeblitzt – und musste nach seinem Schubs von hinten einen weiten Umweg fahren. Márquez entwischte.

Márquez: «Das ist Teil des Rennsports»

«Ich habe in dieser ersten Kurve spät gebremst und das Motorrad heftig abgebremst», schilderte der Moto2-Weltmeister. «Als ich seinen Schubs spürte, dachte ich: Cal macht Druck! Aber das ist Teil des Rennsports. Bisher war immer ich der Kerl, der von hinten attackiert hat, diesmal war ich der Leidtragende... Aber ich habe meine Position erfolgreich verteidigt.»

Der gebrochene Finger sei zu Beginn des Rennens kein Problem gewesen, erzählte der Texas-GP-Sieger. «Aber die linke Schulter war ein Problem, aber das habe ich gut hingekriegt. Die Verletzungen haben sich erst in den letzten fünf Runden bemerkbar gemacht. Da haben mich die Kräfte verlassen. Aber es hat trotzdem gereicht. Und Valentino war heute schneller als wir alle. Meine Verletzungen waren für das Resultat nicht ausschlaggebend.»

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