MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Valentino Rossi: «Titel von Jorge noch nicht futsch»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi aif dem Sachsenring 2013

Valentino Rossi aif dem Sachsenring 2013

Valentino Rossi war im zweiten MotoGP-Training Fünfter, aber er ist zuversichtlich. «Was Jorge passiert ist, ist das Schlimmste», meint er.

Dritter am Vormittag, Fünfter am Nachmittag – Valentino Rossi war mit seiner Sachsenring-Darbietung vom Freitag durchaus einverstanden.

Aber er macht sich Sorgen wegen der Reifen. «Bridgestone hat sehr harte Vorderreifen mitgebracht, weil sie Sorgen hatten, die weichere Mischung würde im Rennen nicht halten», erklärte der Assen-Sieger. «Aber am Nachmittag waren wir der weichen Mischung schon ziemlich am Limit.»

Rossi beklagte sich auch über diese gefährliche Kurve 11, die Cal Crutchlow, Andrea Dovizioso, Andrea Iannone und Jorge Lorenzo zum Verhängnis wurde. «Vorher fährst du sieben Linkskurven hintereinander, dann kommst du plötzlich zu dieser schnellen Berg-Rechtskurve, die Reifen sind an der rechten Seite völlig abgekühlt. Das ist eine gefährliche Stelle. Wir sollten überlegen, wie man die Strecke umbauen kann...»

«Aber für mich war das heute ein positiver Tag, denn ich habe bestätigt, dass mein in Aragón ausgetüfteltes Set-up auch hier funktioniert, nicht nur in Assen. Ich habe ein ähnlich gutes Gefühl wie in Assen, ich bin ziemlich schnell, der Abstand nach vorne ist überschaubar, nur 0,3 Sekunden. Ich bin an einigen Stellen sehr schnell.»

«Ich habe auch die harten Reifen vorne und hinten probiert, aber damit ist die Maschine schwieriger zu fahren. Und bei den höheren Temperaturen rutscht der weiche Hinterreifen zu viel, besonders in den Linkskurven. Wenn wir ein gutes Rennen zeigen wollen, müssen wir uns auf dieses Problem konzentrieren. Sonst machen die Reifen nach 15 Runden schlapp. Meine Pace fürs Rennen ist nicht übel, aber wir müssen uns noch verbessern. Für den ersten Tag bin ich recht glücklich.»

«Was heute mit Jorge passiert ist, ist das Schlimmste, was ihm zu diesem Zeitpunkt widerfahren konnte», meint Rossi. «Wenn die Platte demoliert ist, wird es schwierig, weil jetzt zwei Rennen hintereinander stattfinden. Wie es aussieht, verzichtet er jetzt auf den GP von Deutschland. Wenn er auch in Laguna Seca nicht fahren kann, wird die WM-Situation für ihn sehr schwierig. Aber Jorge hat gezeigt, dass er sehr schnell fahren kann und Rennen gewinnen kann. Nach Laguna sind drei Wochen Pause, er könnte also bis Indy wieder richtig fit sein. Die WM dauert zwar noch Laguna noch neun Rennen, aber es wird trotzdem schwierig für Jorge. Für mich ist sein Titel nicht nicht futsch.»

Rossi wirkt wieder aufgekratzt und zuversichtlich, ganz anders als nach Austin und Le Mans. «Jetzt komme ich nur zu den Rennen in dem Wissen, dass ich um Podestplätze fighten kann, sondern dass ich um um den Sieg kämpfen kann. Der Sieg in Assen hat einiges geändert. Bis dahin hatte ich Mühe mit dem Motorrad. Das richtig Schnellfahren ist immer noch schwierig, aber es ist möglich.»

Rossi ist in dieser verhängnisvollen Kurve 11 im Jahr 2011 schwer gestürzt; er zeigt uns seine alten Hautabschürfungen am linken Ellbogen. Ein Schönheitsfehler für die Ewigkeit. «Mit jedem Crash, der hier im Training passiert, wirst du ängstlicher», gibt er zu. «Als ich am Morgen pushen wollte, flog zuerst Dovizioso runter. In dieser Kurve musst aber du viel Vertrauen haben. In jeder Runde, in jedem Training. Dann ist Iannone dort abgeschmiert. Am Nachmittag ist das Bike von Lorenzo mitten auf der Piste gelegen, als ich angebraust kam. Ich hatte Glück, dass ich abgebremst hatte, weil ich aus dem Augenwinkel eine rote Flagge erspäht hatte.»

Übrigens: Yamaha hat für 7./8. August einen Test in Brünn gebucht.

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