MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Bestzeit für Stefan Bradl: «Ein tolles Gefühl»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl jubelt nach seiner Bestzeit

Stefan Bradl jubelt nach seiner Bestzeit

Erstmals Trainingsbestzeit für Stefan Bradl, Jubel auf den Rängen und bei LCR. «Ein Podestplatz ist möglich», meint der Bayer.

Zwei MotoGP-Bestzeiten in acht Tagen, erstmals auch eine Session bei einem offiziellen MotoGP-Training dominiert – da jubelten Tausende Fans auf dem Sachsenring. Auch LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello strahlte. «Wir waren seit Assen 2010 mit Randy de Puniet nie mehr ganz vorne.»

Stefan, erstmals nach dem ersten Tag vorne. Letztes Jahr warst du hier im nassen zweiten Training an zweiter Stelle, aber diese Bestzeit ist sicher etwas ganz Besonderes?

Ja, ich habe mich heute in der Früh schon sehr gut zurecht gefunden. Es ist mir auch jetzt nicht schwer von der Hand gegangen. Es ist ganz locker gewesen. Ich habe mich wohl gefühlt, ich habe dann auch die nötige Aggressivität gehabt.

Vom Set-up her haben wir uns von der ersten Runde an auf dem richtigen Weg gefunden. Wir haben jetzt immer noch zwei Optionen mit der Schwinge, eine ist vier Millimeter kürzer. Ich komme mit beiden zurecht. Ich bin jetzt die Bestzeit mit der kurzen Schwinge gefahren, aber am Schluss auch mit gebrauchten Reifen relativ schnell mit der langen. Wir werden beiden Motorräder vorläufig so lassen.

Wir haben auch den harten Hinterreifen probiert; der war jetzt nicht sooo gut, aber man weiss ja nicht – wegen der hohen Temperaturen und der 30 Runden am Sonntag. Wir haben viel durchprobiert. Das erste Mal, dass ich am Freitag Bestzeit habe.

Machst du dir Bestzeiten jetzt zur Gewohnheit? Jetzt hast du die zweite Bestzeit in acht Tagen?

Warum? Wo habe ich noch Bestzeit gehabt?

Beim «Test Official» in Argentinien.

(Er lacht). Ach, ja. Vielleicht hat das etwas gebracht. Ich weiss nicht. Es ist auf jeden Fall schön, wenn man wieder mal da oben steht auf der Liste.

Lorenzo gestürzt und verletzt, Crutchlow angeschlagen und weit hinten an sechster Stelle. Im zweiten Training war er nur 19. Jetzt werden die Fans von dir am Sonntag einen Podestplatz erwarten.

Ja, es schaut gut aus... Aber es wird nicht einfach. Die zwei Repsol-Honda, Rossi ist stark... Ja, die Möglichkeit besteht.

Bradl ist stark.

Bradl ist stark, ja, aber... der steht unter Druck. Von daher wird’s schwierig.

Im Qualifying am Samstag – kann es mit der ersten Reihe klappen wie in Assen?

Ja, erste Reihe wie in Assen. Das wäre natürlich ein Traum. Ich kann jetzt nicht leugnen, dass es möglich ist. Aber man muss mit beiden Füssen auf dem Boden bleiben.

Den Jubel der Fans – hast du ihn gespürt?

Doch, die haben sich jetzt mit mir über die Bestzeit gefreut. Sie sind alle aufgestanden. War schon ein tolles Gefühl.

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