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Reifen: CRT-Sonderzuteilung per sofort abschaffen?

Von Jordi Gutiérrez
Weichere Reifen zur Auswahl: Der Vorteil von CRT-Fahrer Aleix Espargaró gegenüber Werkspiloten wie Andrea Dovizioso (hi.)

Weichere Reifen zur Auswahl: Der Vorteil von CRT-Fahrer Aleix Espargaró gegenüber Werkspiloten wie Andrea Dovizioso (hi.)

Die Claiming-Rule-Teams bekommen weichere Reifen als die Prototypen-Fahrer. Bridgestone-Koordinator Thomas Scholz stellt diese Regel spätestens für 2014 in Frage.

Der Sonderstatus der Claiming-Rule-Motorräder in der MotoGP-WM gegenüber den Prototypen betrifft nicht nur den grösseren Tankinhalt und die Freiheit, mehr Motoren pro Saison zu verfeuern, sondern auch die Reifen. MotoGP-Einheitsausrüster Bridgestone darf an einem Rennwochenende den CR-Teams nicht dieselben zwei Mischungen wie den Werksteams zur Verfügung stellen, die CRT-Zuteilung ist eine Stufe weicher als diejenige der Prototypen von Yamaha, Ducati und Honda.

Da 2014 aber für die Privatteams die Möglichkeit besteht, mit Honda- oder Yamaha-Productionracer oder aber mit den mittlerweile nicht mehr gross abfallenden CRT-Bikes zu fahren, macht sich Bridgestone-Koordinator Thomas Scholz folgende Gedanken. «Es hängt alles ein bisschen davon ab, wie sich die Motorräder nächstes Jahr definieren. Wie viele zum Beispiel von den Semi-Prototypen, die von Honda und Yamaha ins Spiel gebracht werden, tatsächlich eingesetzt werden. Diese werden dann logischerweise von der Leistung her dichter an den Prototypen dran sein. Wieviele reinrassige CRT-Bikes sind dann noch im Einsatz und wie entwickelt sich deren Leistungsspektrum? Man hört vom Zulieferer vom Avintia-Team, dass für Brünn ein neuer Motor kommen soll. Vielleicht bringen sie auch einen Hauch mehr Leistung in die Motoren.»

Schon jetzt würde Abschaffung Sinn machen

Die separate Reifenzuteilung für die CR-Teams sollte ursprünglich helfen, den grossen Leistungsunterschied etwas zu verkleinern. Scholz: «Wenn sich das Feld weiter zusammenschiebt, würden wir vorschlagen, von der separaten Reifenzuteilung für CRT und Prototypen wieder abzurücken.»

Der Verantwortliche an der Rennstrecke von Bridgestone geht noch einen Schritt weiter. «Unsere Erfahrung aus den ersten neun Rennen ist so, dass die Abschaffung auch jetzt schon Sinn machen würde. Wenn man sich den Espargaró anguckt, so viel ist er nicht weg. Ich denke, grundsätzlich wären wir besser dran, wenn wir die Zuteilungen alle ein wenig weicher machen könnten. Auch für die Prototypen. Das können wir aber nicht, weil uns die Dorna gebeten hat, verschiedene Mischungen für CRT und Prototypen zu machen. Deshalb stecken wir da im Regelwerk fest», betont Scholz.

Der deutsche Bridgestone-Mann hofft auf die Hilfe der Teams. «Wir hören immer die merkwürdigsten Sachen über die Reifen. Aber keiner kommt auf die Idee und fordert, ‹warum schaffen wir nicht diese Regel ab?› Denn die Erfahrung lehrt, dass wir sie einfach nicht mehr brauchen. Wir würden uns dann leichter tun, einfach weichere Mischungen zu nehmen, eben auch für die MotoGP-Motorräder», schildert Scholz.

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