Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Valentino Rossi: Die Formel 1 erst im nächsten Leben?

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi exklusiv, 3. Teil: Warum der Superstar auf die Formel-1-Karriere verzichtet hat und was ihn daran gereizt hätte.

Valentino Rossi spricht über die Formel-1-Ambitionen mit Ferrari.

Valentino, 2005 gab es in Italien ein wichtiges Motorsport-Thema. Es wurde in erster Linie gerätselt, ob du für eine Formel-1-Saison bei Ferrari 20 oder 30 Millionen bekommen würdest. Für mich war irgendwie klar: Das ist nicht deine Welt. Da passt du nicht hin.

Für 30 Millionen? Warum nicht?

Du passt nicht in ein Formel-1-Fahrerlager. Da würde dir in drei Tagen die gute Laune abhanden kommen. Womöglich für immer.

Naja, ich habe schon sehr ernsthaft und tiefgehend über die Formel 1 nachgedacht. Es gab eine Phase, da bin ich kurz vor einem Umstieg gestanden. Aber am Ende war ich nicht bereit, die Motorräder in die Ecke zu stellen, dieses Leben im MotoGP-Fahrerlager aufzugeben und ein ganz anderes Leben zu beginnen.

Und mir wurde bewusst: Selbst wenn ich mir die Formel 1 in den schönsten Farben ausmale, ich kann dort nicht so schnell und stark sein wie in der Motorrad-Weltmeisterschaft.

Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, in der MotoGP-Klasse zu bleiben.

Wenn du noch einmal auf die Welt kommst: Du würdest wieder die Zweiradkarriere einschlagen?

Ja, ganz sicher. Ich bin mehr ein Motorradmann als ein Formel-1-Pilot.

Du warst beim Valencia-Formel-1-Test 2005 im Ferrari nur zwei Sekunden hinter der Spitze. Aber du bist den Beweis schuldig geblieben, dass du ein Naturtalent auf vier Rädern bist. Richtig schnell warst du einmal auf Phillip Island am Weg vom Hotel zur Strecke. Danach hast du den Führerschein abgeben müssen...

Als ich gross geworden bin, bin ich Kartrennen gefahren. Erst nachher bin ich auf Motorräder umgestiegen. Ich denke, ich habe viel Erfahrung, ich bin schnell mit Autos. Ich habe gute Fähigkeiten auf vier Rädern.

Aber die Formel-1-WM zu gewinnen, ist nicht einfach. Ha! Es wäre interessant gewesen. Mit Ferrari hätte sich gewiss etwas machen lassen. Aber am Ende habe ich mir gedacht: Es ist besser, so lange wie möglich in der MotoGP zu bleiben statt in der Formel 1 WM-Achter zu werden.

Leider werden wir es nie genau wissen.

Vielleicht ist es gut, dass wir zwei Leben haben. Vielleicht kann ich es in einem anderen Leben versuchen. Damit wir dieses Fragezeichen beseitigen können.

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